Am Mittwoch halten die Racing Bulls einen Filmtag auf der Formel-1-Strecke in Imola ab. Mit von der Partie: Die beiden Stammfahrer Daniel Ricciardo, Yuki Tsunoda, sowie Ersatzfahrer Liam Lawson und Nachwuchspilot Ayumu Iwasa.

In den letzten Wochen kamen Spekulationen auf, dass die Ausfahrt möglicherweise als Shootout zwischen Lawson und Ricciardo genutzt werden könnte, um den Nachfolger von Sergio Perez bei Red Bull zu bestimmen. Falls das jemals die Intention war, hat sich diese nun zerschlagen. Denn Perez wurde am Montag nach einer Besprechung der Entscheidungsträger bei Red Bull weiter das Vertrauen ausgesprochen.

Wie sieht das Testprogramm der Racing Bulls in Imola aus?

Doch welchen Zweck erfüllt der Filmtag nun überhaupt? Denn es handelt sich nicht nur um einen völlig gewöhnlichen Filmtag, dessen Zweck es sein sollte, Video- und Fotoaufnahmen für den Medienauftritt des Teams anzufertigen. An den Filmtag geknüpft ist auch ein TPC (Testing previous cars), also ein Test in einem zwei Jahre alten AlphaTauri. Dieser beginnt am Mittwoch und läuft bis Donnerstag.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner wollte in Spa die Erwartungen an die Ausfahrt dämpfen. "Es ist ein Filmtag, es geht also nur um den Content", behauptete er. Das Programm für den Test sieht wie folgt aus: Tsunoda und Ricciardo absolvieren im Rahmen des Filmtags jeweils 100 Kilometer im aktuellen VCARB-01. Das ist die erlaubte Distanz, die laut Reglement mit dem Boliden der laufenden Saison absolviert werden darf.

Liam Lawson und Ayumu Iwasa reisen jeweils für den TPC zum Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Der Neuseeländer steigt am 31. Juli, also am Mittwoch, in den AlphaTauri aus der Formel-1-Saison 2022, Super-Formula-Pilot Iwasa einen Tag später.

Ob Ricciardo und Tsunoda überhaupt im AT03 Platz nehmen werden, ist nicht bekannt. Ricciardo sagte beim vergangenen F1-Wochenende in Spa: "Ich weiß, dass Iwasa und Liam es tun werden und ich werde wahrscheinlich ein paar Runden darin drehen." Ob das nach der Bekanntgabe von Perez allerdings noch notwendig ist, sei dahingestellt.

Test als Grundlage für Formel-1-Cockpits 2025?

Der Filmtag und der Test können aber auch als Vergleichstage für die F1-Saison 2025 gesehen werden. In dieser Saison plant Red Bull damit, dass die Fahreraufstellung in beiden Mannschaften unverändert bleibt. Die Cockpits innerhalb der Teams des Energy-Drink-Konzerns für das kommende Jahr sind mit Ausnahme von Weltmeister Max Verstappen noch nicht verteilt, wobei aber auch Tsunoda bei den Racing Bulls als gesetzt gilt.

Dementsprechend misst er dem Testtag auch nicht besonders viel Bedeutung bei: "Es ist nur ein allgemeiner Test für mich. Nichts, um irgendwelche Vergleiche anzustellen. Bei mir geht es nur darum, ein komplettes Programm abzuspulen und das Gefühl zu verinnerlichen. Das ist alles."

Bei den anderen Fahrern könnte es aber schon um etwas mehr gehen. Im Paddock rechnen viele damit, dass Lawson ein Cockpit für die kommende Saison erhalten wird. Daniel Ricciardo gilt unabhängig davon, ob Perez auch 2025 für Red Bull an den Start geht, als Wackelkandidat. Denn aus dem Red-Bull-Nachwuchsprogramm drängen sich neben Lawson auch Formel-2-Meisterschadsleader Isack Hadjar und Iwasa, der in der Super Formula eine gute Debütsaison fährt, auf.

Ricciardo hat deshalb deutlich mehr Ansporn sich auch bei dem Test von seiner besten Seite zu zeigen. "Wir haben immer geplant, einen Filmtag einzulegen. Ob es irgendein Gewicht hat oder nicht, werden wir sehen. Aber mein Ansatz ist es immer, wenn ich ins Cockpit geschnallt werde, dass ich versuche, mein Bestes zu geben", erklärte er in Spa.