Nach der Formel-1-Saison 2025 läuft sowohl der Vertrag der F1-Strecke in Zandvoort als auch jener in Spa aus. Beide Kurse müssen um einen Verbleib im Rennkalender der Königsklasse bangen. Einem Bericht des niederländischen Fachportals 'Formule 1' zufolge könnten beide Strecken der Königsklasse auch über 2026 hinaus erhalten bleiben, allerdings zu einem hohen Preis.

Denn aus dem Bericht geht hervor, dass sich der Belgien-GP und der Große Preis der Niederlande in Zukunft abwechseln könnten. Demnach würde jährlich nur noch eines der beiden Rennen Teil des F1-Kalenders sein, während das andere aussetzt. Ein dementsprechender Deal soll sich kurz vor der Unterzeichnung befinden und er könnte schon beim Niederlande-GP bekanntgegeben werden.

Warum Belgien und die Niederlande um einen F1-Verbleib zittern?

Falls sich das bewahrheitet, würde 2026 das Rennen voraussichtlich in Spa stattfinden, 2027 dann wieder in Zandvoort und anschließend in diesem Rhythmus weiter. Eine Verlängerung des Grands Prix in den Niederlanden stand schon länger in Frage. Es ist seit seinem Comeback 2021 eines der wenigen Rennen im F1-Kalender, das vollkommen ohne staatliche Unterstützung auf die Beine gestellt wird.

Die Nachfrage scheint im Moment auch nicht an jene der letzten Jahre heranzukommen. 2024 sind für das Heimrennen von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen noch zahlreiche Tickets verfügbar. Zandvoorts Streckendirektor Robert van Overdijk warnte vor wenigen Tagen in einem Interview bei Viaplay vor einem Ende des Niederlande-GPs.

Zandvoort kämpft um einen Verbleib im Formel-1-Kalender, Foto: LAT Images
Zandvoort kämpft um einen Verbleib im Formel-1-Kalender, Foto: LAT Images

Der Circuit de Spa-Francorchamps geriet in den vergangenen Jahren infolge einer Reihe von schweren Unfällen sowie aufgrund des verregneten Nicht-Rennens 2021 in die Kritik und drohte bereits für 2023 zugunsten eines Südafrika-GPs aus dem Kalender zu fallen. Nachdem das Comeback auf dem afrikanischen Kontinent scheiterte, erhielt die Ardennen-Strecke allerdings nochmals einen Vertrag. Zudem wurden seither durch Renovierungsarbeiten einige gefährliche Stellen entschärft.

Spa und Zandvoort auf den Spuren des Deutschland-GPs

Ein Rotationsprinzip zwischen zwei Strecken wäre kein Novum in der Formel 1. Der Große Preis von Deutschland alternierte zwischen 2008 und 2014 zwischen dem Hockenheimring und dem Nürburgring. In der Geschichte der Formel 1 wechselten sich beispielsweise auch zeitweise die Veranstaltungsorte des Großbritannien-GP oder Spanien-GP zwischen zwei verschiedenen Rennstrecken ab.

Ein Novum wäre es allerdings, dass zwei unterschiedliche Grands Prix und somit zwei unterschiedliche Ausrichternationen rotieren. Der Grund für die Rotation wäre jener, dass nach wie vor hohes Interesse neuer Austragungsstätten an einem Platz im Formel-1-Kalender besteht. An einer Rückkehr arbeiten etwa ehemalige F1-Veranstalternationen wie Südkorea, Südafrika oder die Türkei.

Außerdem gibt es Initiativen für einen Grand Prix in Indonesien oder Thailand. Auch Saudi-Arabien hat schon Interesse daran bekundet, in Zukunft zwei Rennen pro Jahr austragen zu wollen. Eines davon auf dem derzeitigen GP-Kurs in Jeddah und das zweite auf der noch nicht fertiggestellten Strecke in Qiddiya. Zudem halten sich Gerüchte über ein viertes USA-Rennen in Chicago. Mit diesen häufig finanzkräftigen Neubewerbern können die meisten Formel-1-Promoter und -strecken in Europa nicht mithalten.