Besser hätte der Freitag für McLaren wohl kaum laufen können. Im zweiten Training in Spa belegten Lando Norris und Oscar Piastri die Ränge eins und zwei. Doch perfekt war dennoch nicht alles. Red Bull sitzt den Papayas im Nacken – und Lando Norris fremdelt noch etwas auf der Traditionsstrecke in Spa-Francorchamps und hat zudem einen Soft-Satz mehr verbraucht als die Konkurrenz.

Lando Norris: Habe mich noch nicht wohl im Auto gefühlt

Auf dem ersten Blick lief bei Lando Norris alles wie geschmiert. Platz eins in FP2, zwei Zehntel Vorsprung auf Teamkollege Oscar Piastri und auch auf Max Verstappen. Doch in der Lando-Norris-Welt scheint noch nicht überall die Sonne.

"Es war gut. Aber immer noch knapp. Red Bull ist sehr schnell", weiß Norris. Immerhin: In den ersten Runden des Rennens dürfte Max Verstappen kaum ein Problem darstellen. Der Niederländer hat für das Tauschen von Motor-Komponenten eine 10-Platz-Grid-Strafe aufgebrummt bekommen. Mehr als P11 ist für ihn am Samstag nicht drin.

Doch auch außerhalb Red Bulls lief für Norris nicht alles perfekt. "Es war etwas schwierig, denn ich habe mich noch nicht komfortabel im Auto gefühlt. Es sah auf der Zeitentabelle gut aus, aber ich habe mich einfach nicht wohl gefühlt. Hoffentlich finde ich meinen Rhythmus bald etwas mehr", so Norris. Am McLaren gibt es im Vergleich zum Ungarn Grand Prix immerhin drei Streckenspezifische Änderungen. Darunter ein Low-Downforce Heckflügel.

So gut die finale schnelle Runde von Norris auch war, er fuhr sie einige Minuten nach Verstappen und Piastri – und verbrauchte einen soften Reifensatz mehr. Das könnte sich noch rächen. Nicht im Qualifying, denn für das ist die Regenwahrscheinlichkeit hoch, aber im Rennen.

Technik-Details: McLaren
Der Low-Downforce Heckflügel von McLaren, Foto: Motorsport-Magazin.com

Einen frischen Soft zur Hand zu haben ist im Falle eines späten Safety-Cars gold wert. Allerdings hat er den so oder so noch. Nur bei einem trockenen Qualifying bekäme er eventuell Probleme.

"Wir haben uns gut vorbereitet, ein gutes Setup am Auto und es funktioniert. Ich bin nur von meiner Seite aus noch nicht ganz da. Ich habe noch nicht das Gefühl, dass ich rausfahren könnte und es dann perfekt hinbekommen würde", so Norris. Dafür hat der McLaren-Pilot noch das dritte Training am Vormittag.

Wetter-Chaos am Samstag? Norris will mehr Downforce

Für Oscar Piastri hingegen war der Freitag positiver. In beiden Sessions wurde er zweiter. "Die Pace war den ganzen Tag gut und wir haben gute Daten gesammelt. Davon können wir heute Nacht lernen. Ich denke ich bin einer guten Position für morgen", so der frisch gebackene Rennsieger. Der allerdings auch mit einer schwierigen Wetterlage rechnet. "Mal sehen, was das Wetter morgen alles bringt."

Norris muss eventuell sogar auf ein Regen-Qualifying hoffen, um Soft-Reifen zu sparen. Bezüglich seines Setups hat er schon klare Vorstellungen. "Wegen dem möglichen Regen morgen möchtest du natürlich tendenziell etwas eher in Richtung mehr Downforce gehen. Das könnte aber so oder so die richtige Richtung sein", so Norris.