Es ist ein Trauerspiel anzusehen. Die letzten Wochen liefen für Sergio Perez katastrophal. Die Performance-Krise des Mexikaners ist so schlimm, dass Gerüchte über eine Neubesetzung seines Red-Bull-Cockpits in der Sommerpause die Runde machen - trotz kürzlicher Vertragsverlängerung. Wer den Ersatz antreten könnte, ist Grundlage vieler Spekulationen. Mit Daniel Ricciardo, Yuki Tsunoda und Liam Lawson sind die Optionen allein innerhalb der Red-Bull-Familie zahlreich. Tsunoda, der bei den Racing Bulls bisher eine anschauliche Saison abliefert, wittert seine Chance.
"Natürlich bin ich bereit", sagt Tsunoda, der Anfang Juni bei den Racing Bulls verlängerte. Im Schwester-Team wollte man den jungen Japaner behalten, für den Red-Bull-Sitz kam er damals nicht in Frage. "Im Vergleich zu den letzten drei Jahren fühle ich mich jetzt bereit, gegen die Topteams in höheren Positionen zu kämpfen, und sogar mit Max", so der 24-Jährige. "Ich habe es verdient, neben Max zu sitzen."
Die Zuversicht und Überzeugung des Japaners reichen jedoch nicht für dessen Beförderung. "Am Ende entscheidet Red Bull und das sind Dinge, die ich nicht kontrollieren kann", weiß Tsunoda. "Also konzentriere ich mich einfach darauf, was ich in den nächsten Rennen tun muss. Ich muss mich zuerst auf mein eigenes Team konzentrieren."
Sergio Perez raus - Yuki Tsunoda rein?
Gerüchten zufolge stünde ein Fahrerwechsel kurz bevor, doch Tsunoda bremst die Spekulationen. "Ich hatte noch kein klares Gespräch mit Christian [Horner] oder Helmut [Marko]", verrät der Racing-Bulls-Pilot. "Wir reden im Paddock, aber es gibt keine konkreten Gespräche. Sie überstürzen die Entscheidung nicht."
Über den Abgang von Perez bestünde ebenfalls noch keine Sicherheit. "Checo wurde erst kürzlich verlängert", erinnert Tsunoda. "Vielleicht wird er bald wieder richtig gut abschneiden und dann gibt es keinen Grund mehr, den Fahrer zu wechseln", überlegt der Japaner. "Letztendlich ist es auf jeden Fall gut so für Checo, weil sie keinen Druck aufbauen wollen. Das ist definitiv fair."
Red-Bull-Sitz hin oder her. Die Aufgabe für Tsunoda ist klar. "Red Bull will, dass ich mich auf das konzentriere, was ich gerade mache", sagt der 24-Jährige. "Glaubt man den Gerüchten, so sind die nächsten Rennen entscheidend, aber ich weiß ehrlich gesagt wenig darüber, wie die Situation wirklich aussieht. Für mich ist ohnehin jedes Rennen sehr wichtig. Ich fühle dadurch auch keinen zusätzlichen Druck. Am Ende des Tages liegt mein Fokus auf meinem derzeitigen Team."
Auch die Gerüchte rund um Tests mit Liam Lawson lassen den Japaner kalt. "Wenn sich Red Bull für Liam entscheidet, wäre das seltsam", so Tsunoda. "Liam hat einen wirklich guten Job gemacht, als er letzte Saison gefahren ist, aber ich habe mehr als das getan. Wir werden also sehen, wie es läuft. Red Bull weiß schlussendlich, wie man Fahrer managen muss."
Ist Sergio Perez Max Verstappens bisher schlechtester Teamkollege? In diesem Artikel analysiert MSM, wie schlimm es um die Performance des Mexikaners wirklich steht:
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