Unverhofft kommt oft! Für George Russell war das zumindest in Österreich so. Das gesamte Formel-1-Rennen sicherten Mercedes und Russell den dritten Platz, ehe Lando Norris und Max Verstappen sich in Kurve drei gegenseitig aller Chancen auf einen Sieg beraubten. Der 15 Sekunden entfernte Russell sah das auf den großen Bildschirmen an der Strecke, kam an Norris und Verstappen vorbei, und siegte in Österreich.
Wolff schreit Russell am Funk an, Russell schreit zurück
595 Tage, 85 Wochen oder auch fast 20 Monate hat George Russell auf den zweiten Sieg seiner Formel-1-Karriere gewartet. Sein erster Sieg datiert nämlich auf den 13. November 2022, beziehungsweise den damals stattfindenden Brasilien Grand Prix zurück. Nur war sein Sieg damals deutlich absehbarer, als der zweite das bis in die letzten Runden des Österreich Grands Prix 2024 war.
"Ich habe nur den dritten Platz gehalten und habe dann den Kampf auf den Bildschirmen gesehen. Ich habe auf so eine Möglichkeit gewartet, da hofft man dann immer drauf", beschreibt George Russell seinen Rennverlauf bis zum Crash.
Und in Runde 64 kam eben jene Möglichkeit. „Auf einmal schreit mich Toto am Funk an: Du kannst das gewinnen!“, so Russell. Mitten im Bremsvorgang interessierte ihn das aber kaum. "Lass mich verdammt nochmal fahren!", antwortete er.
Wolff aufgeregt am Funk: Ist mir das erste Mal in 12 Jahren F1 passiert
Teamchef Wolff ist die Szene im Nachhinein peinlich. "Das war eines der dümmsten Dinge, die ich je gemacht habe. Das ist mir zum ersten Mal in 12 Jahren passiert. Der steht voll auf der Bremse und ich berichte ihm, dass die kollidiert sind", so Toto Wolff bei Sky Deutschland.
Anstelle von Max Verstappen und Lando Norris konzentrierte sich George Russell eigentlich auf Carlos Sainz und Oscar Piastri. Die beiden waren zunächst seine Gegner im Kampf um das Podest - und plötzlich im Kampf um den Sieg. Vor allem Piastri hatte gegen Ende des Rennens die etwas frischeren Reifen, dazu noch Mediums, während Russell auf harten Reifen fuhr.
In Folge der Kollision der Spitzenreiter setzte die Rennleitung ein virtuelles Safety-Car ein. "Das kam mir sehr gelegen, ich konnte meine Reifen wieder abkühlen und dann eine ähnliche Pace wie Oscar fahren", so Russell.
George Russell feiert Mercedes-Team: Haben das Maximum rausgeholt
In den letzten sechs Runden bis zur Zielflagge hielt Russell den Abstand zu Piastri halbwegs konstant und fuhr unverhofft den zweiten Sieg seiner Karriere ein. Mit Glück hat der Sieg für Russell allerdings weniger zu tun. Dafür mehr mit der Leistung des Teams.

"In den letzten drei Rennen haben wir als Team echt aufgedreht. In Kanada hatten wir den Sieg verdient und wurden Dritte, hier hatten wir P3 verdient und wurden Erste. Das ist schon lustig", so Russell.
Am Ziel ist Mercedes allerdings in seinen Augen noch lange nicht. "Ich denke, realistisch haben wir nur das drittschnellste Auto. Aber wir holen wirklich das meiste heraus", findet Russell, auf den nächstes Wochenende sein Heimrennen in Silverstone wartet. "Du kannst ja immer träumen, alles kann passieren."
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