Max Verstappen erklomm 2023 gemeinsam mit Red Bull den Formel-1-Olymp. In der gesamten Historie der Königsklasse dominierte niemand zuvor wie der nun dreifache Weltmeister. Am Donnerstag präsentierte Red Bull ihren RB20. Ähnlich erfolgreich? Vermutlich nicht. Aber auch gar nicht nötig.

Verstappen: Alle Rennen zu gewinnen nicht unser Ziel

"Das zu toppen, wird sehr schwierig. Aber das ist gar nicht unser Ziel", meint Max Verstappen beim Launch von Red Bull in Milton Keynes. "Unser Ziel ist es, einfach wieder ein sehr konkurrenzfähiges Auto abzuliefern. Und ich selbst versuche natürlich auch, Bestleistungen zu zeigen."

2023 zerstörte nur Carlos Sainz in Singapur die weiße Weste des britisch-österreichischen Teams. Ob der RB20 in diese großen Fußstapfen treten vermag, ist unklar. "Das hängt von so vielen Dingen ab, die richtig zusammenkommen müssen", meint Verstappen. "Wir wollen die WM gewinnen, es müssen nicht immer Rekorde dabei gebrochen werden."

"Es liegt nicht nur an uns, wie die Saison verlaufen wird. Wenn es einen stärkeren Wettbewerb mit verschiedenen Teams gibt, ist es noch schwieriger, Rennen zu gewinnen", so der 54-malige GP-Sieger. Der Filmtag in Silverstone verlief aber schon einmal nach Plan.

Red Bulls Motto: Formel-1-Testfahrten abwarten

Wirkliche Erkenntnisse müssen bis zu den Wintertests von 21. bis 23. Februar in Bahrain warten. "Da beginnt es so richtig. Du fängst an, das Auto besser kennenzulernen. Du stellst ein richtiges Programm zusammen und spulst viele Kilometer ab", erklärt Verstappen. Dort stellt sich heraus, ob die "kontrolliert aggressive" Evolution Red Bulls von Erfolg gekrönt wird.

Verstappen selbst ist aber grundsätzlich optimistisch: "Alle sind sehr motiviert. Wir sind natürlich sehr stolz auf das, was wir im letzten Jahr und den Jahren zuvor erreicht haben. Aber wir sind auch sehr stolz auf die Entwicklung dieses Autos." Ziel: "Hoffentlich wieder um Siege kämpfen."

Verstappen jetzt mit Ferrari-Trainer am Start

Trotz mit 24 Rennen rekordverdächtigem Kalender hat der 26-Jährige in seiner Saisonvorbereitung nichts verändert. Nur sein Trainingspartner änderte sich: Nach vier Jahren Zusammenarbeit beendet Verstappens Physio Bradley Scanes seine Formel-1-Karriere. Grund: Zu viele Rennen, zu wenig Zeit für die Familie.

Ersatz bietet Rupert Manwaring, der zuvor mit Carlos Sainz arbeitete. Er wird bei Red Bull zusätzlich eine übergeordnete Rolle einnehmen. "Bis jetzt verläuft alles wirklich gut. Ich bin zufrieden mit unserer Arbeit", so Max Verstappen. "Ich fühle mich gut vorbereitet, aber jetzt freue ich schon darauf, endlich das Auto zu fahren. Anstatt die ganze Zeit nur zu trainieren."

Max Verstappen rechnet 2024 mit mehr Konkurrenz

In der Formel-1-Saison 2024 diesmal mit mehr Konkurrenz? Der Limburger etwas unentschlossen, ob er das unbedingt braucht: "Ja und nein. Ich gewinne gern Rennen, wie wir es im letzten Jahr gemacht haben. Aber für den Sport insgesamt willst du mehr Teams vorne haben."

"Wenn die Regeln gleichblieben, kommen sich alle ein bisschen näher", schätzt Verstappen. Und packte bei den Launches gleich sein Fernglas aus: "Man sieht einen gewissen Trend bei den Teams. Und ein paar interessante Kleinigkeiten, zum Beispiel beim Frontflügel." Nachsatz: "Aber die Leute zeigen vielleicht nicht alles." Also doch abwarten.

Wer wie Max Verstappen auf Entdeckungssuche bei den Formel-1-Präsentationen der Teams gehen will, findet hier eine Übersicht über alle Launches der Teams.