Acht Minuten dauerte es, bis Carlos Sainz in Las Vegas zum Scheitern verurteilt war. Eine gelöste Schachtabdeckung für Wasserventillöcher und ein zerstörter SF-23 später musste der Ferrari-Pilot den Grand Prix von P12 statt P2 aus starten. Die Aufregung und der (finanzielle) Schaden waren groß, Ferrari leitete jetzt weitere rechtliche Schritte ein.
Debakel in Las Vegas hat Nachspiel für Ferrari
"Inakzeptabel!", ärgerte sich Fred Vasseur über den Unfall. Zur Erinnerung: Ferrari musste Chassis, Verbrennungsmotor, Batterie und Steuereinheit tauschen. Sogar der Fahrersitz war beschädigt. Der dritte Energiespeicher kostete Sainz zehn Plätze in der Startaufstellung.
Neben dem sportlichen Schaden (Ferrari hatte in Las Vegas Chancen auf den Sieg) war auch der finanzielle Schaden für die Scuderia immens, vor allem in Zeiten des Budget Caps. Kosten für Unfälle werden nur bei Sprints vom Cap ausgenommen, nicht bei Trainings, Qualifyings oder Rennen.
Vasseur: Unfall beeinträchtigt 2024er Auto
"Das wird uns ein Vermögen kosten!", ärgerte sich Vasseur über die laut ihm siebenstelligen Ausgaben. Seine Schimpftirade in der Teamchef-PK brachte ihm Ärger mit der FIA ein. "Wir haben gravierende Konsequenzen auf der finanziellen Seite, auf der sportlichen Seite, sowie auf der Budget-Cap-Seite."
Nur die Motoren-Komponenten sind von der Deckelung ausgenommen, das Chassis und alle damit verbundenen Kosten fallen in die Budgetobergrenze. Das geht vor allem zu Lasten der Entwicklungsarbeit für 2024, in dem Ferrari zur Jagd auf Red Bull ausgerufen hat. Mehrmals forderten Teamchefs deshalb bereits eine Anpassung des Reglements - ohne Erfolg.
Ferrari kündigt weitere Schritte an
Zumindest in einer Sache könnte Ferrari Erfolg haben: Beim finanziellen Verlust. In der Vergangenheit kamen bei ähnlichen Unfällen die Streckenbetreiber für die Kosten auf. Romain Grosjeans Kanaldeckel-Unfall in Malaysia 2017 bezahlte zum Beispiel die Versicherung des Sepang International Circuit.
"Die Diskussionen mit der Versicherung dauern immer eine Ewigkeit. Das kennen wir alle", gibt Fred Vasseur beim Ferrari-Weihnachts-Lunch ein Update über die Gespräche mit den Las-Vegas-Streckenbetreibern (in dem Fall der Formel 1) an. "Das ist überall so, auch in der Formel 1."
Vasseur: Schadensübernahme der Formel 1 nur fair!
Aber: Laut Vasseur hat Ferrari in der letzten Woche den Fall wieder aufgenommen. Für das Budget-Cap sinnlos, aber wenn der Promoter die Schäden übernimmt, würde die Kasse in Maranello zumindest nicht noch mehr belastet werden. "Das wäre fair", betont Fred Vasseur.
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