Saudi-Arabien investiert in die Formel 1 - und das massiv. Die staatliche Erdölfördergesellschaft Saudi Aramco ist seit 2020 globaler Partner der Formel 1, 2021 fand der erste Große Preis von Saudi-Arabien in der Geschichte der Königsklasse statt und seit 2022 ist Aramco zudem Titelpartner von Aston Martin, gemeinsam mit dem US-IT-Unternehmen Cognizant.

2020 war Aramco lediglich auf Streckenwerbeflächen sichtbar, Foto: LAT Images
2020 war Aramco lediglich auf Streckenwerbeflächen sichtbar, Foto: LAT Images

Im Jahr 2023 kamen sogar Berichte auf, nach denen der sogenannte Public Investment Fund Formel-1-Besitzer Liberty Media ein Kaufangebot für die Rennserie über 20 Milliarden Dollar gemacht habe. Im Oktober 2023 folgten Gerüchte, dass Aston-Martin-Teambesitzer Lawrence Stroll das Team an ebenjenen Public Investment Fund verkaufen könnte, was von Stroll-Seiten dementiert wurde.

Aston Martin: Neuer Name für 2024

Bis heute haben sich diese Gerüchte nicht bewahrheitet, stattdessen gab Aston Martin nun die Vertragsverlängerung der Titelpartnerschaft mit Aramco bis zum Ende der Saison 2028 bekannt.

Ein Aston Martin mit Aramco-Schriftzug in der Formel-1-Saison 2023
Bis mindestens 2028 wird das Aramco-Logo auf Formel-1-Autos von Aston Martin zu sehen sein, Foto: Aston Martin

Das IT-Unternehmen Cognizant ist hingegen nach drei Jahren kein Titelsponsor mehr des Fünftplatzierten der Konstrukteurs-WM 2023. Das Team wird ab 2024 auf den Namen 'Aston Martin Aramco Formula One Team' hören. "Seit 2022 haben sie bei der Reise von Aston Martin in der Formel 1 eine Schlüsselrolle gespielt und ihr Beitrag wird in den kommenden Jahren nur noch bedeutsamer werden", zeigte sich Teambesitzer Lawrence Stroll zufrieden.

Aramco: Faktor für 2026?

Die Vertragsverlängerung mit Aramco geschieht auch im Zuge des neuen Motorenreglements ab der Saison 2026. Dann wird das Team aus dem britischen Silverstone erstmals nach 18 Jahren nicht mehr mit einer Mercedes Power Unit an den Start gehen. Stattdessen wird Aston Martin zum Werksteam von Honda, die seit 2019 Red Bull mit Motoren beliefern, 2026 aber zu Aston Martin wechseln.

Bei der Zusammenarbeit mit Honda soll auch Aramco eine Rolle spielen, besonders im Hinblick auf den Treibstoff, der ab 2026 zu einhundert Prozent aus regenerierbaren Rohstoffen hergestellt werden soll.

Die Partnerschaft mit Aramco wird jedoch von vielen Seiten auch kritisch beäugt. Saudi-Arabien werden seit langem schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, weswegen im Zuge der massiven Investitionen des Landes in das internationale Sportgeschäft häufig der Versuch von Sportswashing unterstellt wird.