Letzter im Qualifying von Las Vegas, den Headrest wütend aus dem Cockpit geworfen: In Nevada will es bislang für Yuki Tsunoda nicht laufen. Die Kombination aus Auto und Fahrer Schuld am Debakel. Daniel Ricciardo ebenfalls nicht zufrieden, aber er gibt die Hoffnung für das Rennen nicht auf. Im Gegensatz zu Dr. Helmut Marko.
Tsunoda sprachlos nach P20 im Qualifying
Auf seinem letzten Versuch verbremste sich Yuki Tsunoda in Kurve fünf auch noch und sorgte kurz vor Ende von Q1 für eine gelbe Flagge. Davor fuhr er persönliche Bestzeit. "Ich habe keine Temperatur in den Reifen", schimpft er am Funk und boxt wütend in die Luft. "Das waren furchtbare Bedingungen auf der Strecke!"
Resultat: P20. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", bilanziert Tsunoda nach seinem frühen Aus. "Wir haben unsere Performance nicht maximiert. Und ich selbst hätte es auch besser machen können." Aus 'verschiedenen Gründen' war es dann viel schwieriger als erwartet.
Traffic-Paradise in Las Vegas
Einer davon war der viele Verkehr auf dem Las Vegas Strip. "Meine Track Position war wirklich schlecht. In der letzten Kurve musste ich das Auto fast parken und verlor die ganze Temperatur", ärgert sich Yuki Tsunoda. Er und das Team aus Faenza erwarteten sich eigentlich mehr.
"Die Pace des Autos war ganz okay, ich habe es einfach nicht nützen können", meint der 23-Jährige. Nachsatz: "Nicht so gut, wie in den letzten drei Rennen, aber in Q2 hätten wir es leicht schaffen können."
AlphaTauri veränderte vor und nach dem 3. Freien Training nochmal ihr Setup. Das funktionierte nicht so wie gedacht. "Besonders bei mir. Wir haben etwas gepokert, aber es hat nicht funktioniert", hadert der Japaner.
AlphaTauri vs. Williams: Unfairer Kampf in Las Vegas?
Mit dem letzten Platz setzt Yuki Tsunoda seine Qualifying-Schwäche (P18 in Mexiko, P16 in Brasilien) weiter fort. Nur in Baku, Monaco und Japan schaffte er es im Zeittraining unter die Top-10.
Doppelt bitter, weil der direkte Konkurrent auf P7 in der Konstrukteurs-WM bislang ein sehr gutes Wochenende hat. Williams startet den Grand Prix mit Alex Albon und Logan Sargeant auf P5 und P6. "Aber sehen wir einmal, wie es läuft", gibt Tsunoda die Hoffnung nicht ganz auf. Im Chaos von Brasilien landete er von P16 aus noch auf P8.
Dr. Helmut Marko enttäuscht von AlphaTauri
"Das Ergebnis ist enttäuschend, denn es kamen nochmals Updates ans Auto, aber die haben nicht funktioniert", ärgert sich Dr. Helmut Marko auf ServusTV. "Wir sind auf den letzten Platz zurückgefallen. Ich glaube auch nicht, dass das im Rennen besser wird. Wir müssen untersuchen, was uns an den Updates zurückgeworfen hat."
"Yuki hat mit seinem Auto im Qualifying sehr gekämpft, und wir müssen herausfinden, warum", meint Jody Egginton. Auf der anderen Seite der Garage lief es mit P15 besser. "Daniel hat das Maximum herausgeholt."
Besonders in Sektor eins kämpften aber beide Piloten. Der Technische Direktor mahnt: "Die Longrun-Pace unserer engsten Konkurrenten sah ziemlich gut aus. Wir müssen zusehen, dass wir mit beiden Autos im Rennen so schnell wie möglich nach vorne kommen." Daniel Ricciardo fährt allerdings mit den Aston Martins auf Augenhöhe.
Daniel Ricciardo findet sein Grinsen wieder
"Nach FP2 und FP3 wussten wir schon, dass es schwierig werden würde", so der Angesprochene. Temperatur in die Reifen zu bringen, gestaltet sich mit dem AT04 in Las Vegas als Herkulesaufgabe. "In FP3 sahen wir noch ziemlich hässlich aus, mit den Änderungen war es dann im Qualifying etwas besser."
"Als ich dann in Q2 gekommen bin, hatte ich ein Grinsen im Gesicht", so der Honey Badger. "Ich weiß, es ist nur P15, und wir wollen natürlich mehr, aber es stimmt uns optimistisch, dass wir für den Rest des Wochenendes auch ein bisschen mehr lächeln können." Und nach dem Wochenende, wenn in Abu Dhabi der Konstrukteurs-Kampf ins Finale geht.
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