44 Tausendstel. Der letztendliche Vorsprung von Charles Leclerc auf Carlos Sainz erinnert nicht nur an die Startnummer von Lewis Hamilton, er ist kleiner als erwartet. Nicht selten lag der Monegasse eine halbe Sekunde vor dem gesamten Feld. Der Grund für die knappe Angelegenheit im finalen Segment: Leclerc ist unzufrieden mit seiner Runde. Im Ferrari SF-23 steckte noch mehr Zeit. Am Sonntag lauert Max Verstappen nur ein paar Meter hinter dem Pole-Mann.
Leclerc: Q2 besser als Q3
Am Ende von Q2 hatte Charles Leclerc 0,563 Sekunden Vorsprung auf P2. Im dritten Segment schrumpfte dieser Vorsprung nahezu komplett. Leclerc hat für die dramatischen Einbußen eine Erklärung parat. Die Runden in Q2 seien schlicht deutlich besser gewesen als in Q3.
Im Vergleich von Q2 zu Q3 verbesserte sich Leclerc nur um 50 Tausendstelsekunden, während Sainz auf Platz zwei seine vorherige Zeit um eben jene halbe Sekunde verbesserte. "In Q3 habe ich es nicht so zusammen bekommen und habe hier und da ein Zehntel verloren, letztendlich bin ich ungefähr dieselbe Rundenzeit wie in Q2 gefahren. Aber die Strecke hat sich im Vergleich etwas verbessert, also hätte ich schneller sein sollen", so Leclerc selbst.
Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Monegasse abgesehen von Q3 in einer ganz eigenen Liga fuhr. Immerhin: Selbst mit der nicht optimalen Runde in Q3 (1:32.726) distanzierte Leclerc Max Verstappen um rund vier Zehntel. Mit einer optimalen Runde wäre das wohl noch mehr geworden. "Aber so ist das nun mal. Es ist immer schwierig auf Stadtkursen, aber ich habe das Qualifying genossen", sagte der Ferrari-Pilot.
Auffällig war der bunte Mix des Feldes. Während eigentliche Mitfavoriten wie McLaren bereits in Q1 ausschieden, sprang Williams mit beiden Autos in die Top-10. Ferrari wurde zur stärksten Kraft. Leclerc hat dafür eine recht simple Erklärung.
Die kalten Temperaturen in Las Vegas. "Das schwierigste war die Reifen in das richtige Fenster zu bringen, sobald sie nur ein bisschen außerhalb des Fensters waren, warst du im ersten Sektor direkt meilenweit hinterher."
Leclerc hofft auf Sieg-Chance im Rennen
Die Qualifying-Stärke der Roten ist jedoch nichts neues. Zum fünften Mal steht Charles Leclerc 2023 bereits auf der Pole. Die vier vorherigen Plätze an der Spitze konnte er nie in einen Sieg ummünzen. Das gelang lediglich Carlos Sainz in Singapur durch eine gute Strategie und weil die Überholmöglichkeiten auf dem Marina Bay Street Circuit begrenzt sind.
Das gilt jedoch nicht für den Las Vegas Strip Circuit. Die 6,120 Kilometer lange Strecke bietet einige sehr lange Geraden als Überholmöglichkeit. Eine Strategie wie in Singapur dürfte kaum möglich sein. Dazu kommt: Max Verstappen im sitzt Charles Leclerc vom Start weg direkt im Nacken. Carlos Sainz wird um zehn Plätze nach hinten versetzt.
Die Hoffnung aufgeben will Leclerc aber nicht. "Ich habe mich von der ersten Runde im ersten Training an wohl gefühlt, das Auto war großartig. Allerdings ist das Rennen unsere Schwäche, und das findet erst morgen statt. Aber da das Auto sich bis jetzt gut angefühlt hat, hoffe ich auf ein gutes Rennen morgen", so der Ferrari-Pilot.
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