16 Punkte, Vorletzter in der Konstrukteurs-WM. Für (das zwei Rennen noch so genannte) Alfa Romeo F1 Team Stake gab es in der Formel-1-Saison 2023 oftmals nicht einmal den berühmten Blumentopf zu gewinnen. Beim Rennen in Brasilien wieder der Doppel-Ausfall. Sauber zieht die Notbremse - 2024 folgt der Umbruch.

Alfa-Sauber: Revolution statt Evolution

"Wir werden ein komplett neues Auto haben", verkündet Alessandro Alunni Bravi in Brasilien. "Vom Chassis bis zur Aufhängung, alles." Keine Evolution, sondern eine Revolution. Zusammen mit James Key, der seit 1. September den Posten des Technischen Direktors innehält, und dabei Jan Monchaux ersetzte, wurde der C43 genauestens analysiert.

Mit dem Schluss, dass nur ein radikaler Umbruch das Team retten kann. Das Auto wandert in die Mülltonne, mehr ist mit der gegenwärtigen Entwicklungsrichtung nicht möglich. "Wir denken, dass wir unser Konzept ausgereizt haben", muss Bravi zugeben. Diese Limitierungen lassen sich durch einfache Updates nicht in den Griff bekommen.

Alfa-Sauber: C43 unbrauchbar, Fahrer nicht

"Es ist einfach, Probleme zu identifizieren, aber man muss dann auch in der Lage sein, sie zu beheben", betont Bravi. "Daran arbeiten wir hart, und stellen immer mehr Mitarbeiter ein. Aber genau werden wir es erst nächstes Jahr in Bahrain wissen." James Key sei erst der Anfang gewesen.

Alles neu, außer bei den Fahrern. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou haben beide Vertrag bis 2024. "Wenn wir ihnen ein konkurrenzfähiges Auto geben, können sie abliefern", so Saubers Teamrepräsentant. "Beide sind erfahren und haben gezeigt, dass sie Punkte einfahren können." Mit dem C43 nur leider eine Herkulesaufgabe.

Valtteri Bottas karge Punkteausbeute bisher: 10 Punkte aus 20 Rennen, Foto: LAT Images
Valtteri Bottas karge Punkteausbeute bisher: 10 Punkte aus 20 Rennen, Foto: LAT Images

Sauber-Wunschzettel für 2024: Keine Diva, sondern Allround-Talent

"Wir brauchen ein starkes Auto, das bei allen Streckenbedingungen, Reifentemperaturen - einfach unter allen Umständen leistungsfähig ist", erklärt Bravi. Derzeit die Schwäche des C43. Zu wankelmütig und inkonstant die Performance bei wechselhaften Bedingungen. Besonders Hitze macht dem Fahrzeug aus Hinwil zu schaffen, in Brasilien brachten erst kühlere Temperaturen am Rennsonntag eine bessere Pace.

Zusammen mit dem Auto folgt 2024 ein weiterer Umbruch. Mit Ende des Jahres ist Alfa Romeo als Titelsponsor des Rennstalls aus dem Zürcher Oberland Geschichte. Die sechs Jahre langandauernde Titelpartnerschaft mit der italienischen Automarke läuft aus, Alfa Romeo wechselt zu Haas. Neuer Namensgeber ist noch keiner bekannt. Ab 2026 ist (Stand jetzt) Audi mit an Bord.