Nur 14 Autos sahen beim Rennen in Brasilien die Zielflagge. Sechs Ausfälle, darunter auch beide Alfa-Sauber-Piloten. Zum ersten Mal in diesem Jahr kamen weder Valtteri Bottas noch Zhou Guanyu heil zurück nach Hinwil. Das mysteriöse Ausscheiden der Schweizer Autos in Sao Paulo.

Mysteriöser Defekt beendet Alfas-Brasilien-Abenteuer

Dabei hat es so gut begonnen: Nach Qualifying-Pleite starteten die Sauber-Piloten auf Rang 18 (Bottas) und 20 (Zhou). Mit guten Starts ging es nach vorne, nach der roten Flagge waren die beiden schon auf 12 bzw. 13 vorgeprescht. Bald darauf setzte es jedoch Hiobsbotschaften am laufenden Band.

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Valtteri Bottas schied in Runde 39 auf Rang 10 liegend aus, Guanyu Zhou zuvor in Runde 22. "Wir hatten ein Problem mit dem Kühlsystem, Details wissen wir noch keine", ging Xevi Pujolar am Sonntagabend nicht näher darauf ein. "Aber es waren zwei unterschiedliche Probleme." Um weitere Schäden zu vermeiden, wurden anschließend beide Autos aus dem Rennen genommen.

Valtteri Bottas: Frustration und vergebene Chancen

"Insgesamt war es ein hartes Wochenende für uns", meint Valtteri Bottas. "Die Frustration bleibt, denn wir hatten die Chance auf Punkte." Nach einem holprigen Start ins Wochenende verbesserte sich Alfa Romeo und machte im Rennen pacemäßig einen Schritt nach vorne. Die niedrigeren Temperaturen spielen dem C43 am Sonntag in die Karten.

Trotzdem bleibt das nach Peter Saubers Frau Christiane benannte Auto sehr anfällig für Änderungen der Streckenbedingungen. Die Vorstellung im Sprint war mit P19 und P17 sehr bescheiden, beide Autos steckten den Großteil der 24 Runden in einem DRS-Zug fest.

Alfa Romeo-Duo Valtteri Bottas vor Guanyu Zhou
Am Sprint-Samstag lief es gar nicht für das Team aus dem Zürcher Oberland, Foto: LAT Images

Alfa vs. Alpha: Schlacht um P8 verloren

"Letztes Jahr hatten wir viele Ausfälle, dieses Jahr haben wir uns diesbezüglich deutlich verbessert. Umso enttäuschender, dass wir gleich zwei im selben Rennen hatten", so Alessandro Alunni Bravi. 2022 schieden Bottas und Zhou mit jeweils sechs Mal so oft aus, wie bisher 2023 insgesamt. Trotzdem bitter für den Teamrepräsentanten: "Am Ende der Saison tut so etwas doppelt so weh."

Der doppelte Ausfall wiegt umso schwerer, da einer der Hauptkonkurrenten wieder ein sehr gutes Wochenende hatte. AlphaTauri erzielte drei Punkte im Sprint und zwei im Grand Prix (beides Mal war Yuki Tsunoda dafür verantwortlich) und befindet sich auf dem aufsteigenden Ast. Mit der Punkteausbeute aus Interlagos überholte das italienische Team das aus der Schweiz, und liegt nun mit fünf Zählern Vorsprung auf P8 in der Konstrukteurswertung.

Alfa-Sauber: Neues Glück in Las Vegas

"Es ist traurig, aber so ist der Motorsport", bilanziert Zhou Guanyu. Nächster Stopp: Las Vegas. Gut für Sauber: Dort sollte es beim Rennen mit ungefähr sechs Grad auch eher kühl sein. "Wir müssen uns jetzt auf Las Vegas konzentrieren, und schauen, dass wir dort genauso konkurrenzfähig sind, wie wir hier sein hätten können."

"Um ehrlich zu sein, sehen die Dinge zwei Runden vor Schluss nicht besonders gut aus. Aber wir geben nicht auf", sieht es Valtteri Bottas nicht ganz so optimistisch. "Es wird schwer, aber wir müssen alles aus uns herausholen, was wir können", schließt Bravi. "Das sind wir unseren Teammitgliedern, unseren Partnern und unseren Fans schuldig."