Zweimal in Folge der vorletzte Platz - nicht Valtteri Bottas' Platzierung im Rennen, sondern (noch Alfa Romeo) Saubers Positionen im DHL Pitstop Award. Von 10 Teilnehmern. Das Team aus Hinwil funktioniert beim Reifenwechsel in letzter Zeit nicht wie ein Schweizer Uhrwerk, stattdessen standen Pleiten, Pech und Pannen an der Tagesordnung. Das muss sich auf der Stelle ändern, kündigt Sauber einen 'Geld spielt keine Rolle'-Plan an.
Alfa Romeo: Viele Probleme, aber Geld gehört nicht dazu
"Wo wir uns verbessern müssen? Überall!" betont Alessandro Alunni Bravi. Der Sauber-Teamrepräsentant hat eine lange To-do-Liste für nächstes Jahr. Ein kleiner Auszug: Setups, Programm für die Freien Trainings, Reifenverschleiß, schnellere Entscheidungsprozesse am Wochenende (vor allem in chaotischen Situationen und wechselhaften Bedingungen).
Und bessere Fahrer. Im Vergleich zum letzten Jahr hätte sich Sauber zwar in allen Bereichen gesteigert, allerdings nicht so viel wie die anderen Teams. Große Investitionen in Personal, Simulationstools und mehr Platz in der Fabrik sollen den kleinen Rennstall wieder auf Vordermann bringen. "Es gibt aus finanzieller Sicht keine Probleme", betont Bravi.
Alfa-Sauber bei den Boxenstopps: Alles ist möglich
"Natürlich willst du 100 Prozent Reliabilität und keine Fehler", meint Xevi Pujolar. "Ein kleiner Fehler und du bist raus!" Bei dem engen Feld machen Kleinigkeiten riesige Unterschiede. Apropos Kleinigkeiten: Eine weitere große Baustelle bei Sauber sind die Boxenstopps.
Kein Stopp unter 2,5 Sekunden, dafür mehr als ein Drittel über 3,5. Vor allem fehlende Konstanz ist das Problem bei den Schweizern. Wenn Valtteri Bottas und Zhou Guanyu (hier gehts zu seinem Formel-1-Zeugnis) zum Boxenstopp kommen, müssen sie auf alles vorbereitet sein. Von einem halbwegs akzeptablen 2,61-Sekunden-Stopp in Mexiko bis hin zu 4,15 Sekunden in Katar.
Unvergessen bleibt Saubers Totalausfall in Japan: Bottas' 33,9 Sekunden-Desaster nach der Kollision mit Alex Albon. Der Reparaturstop geriet völlig außer Fugen, Alfa Romeo war nicht bereit für den Finnen und dann gab es auch noch Probleme mit dem Wagenheber.
Updates 2024 bei Sauber auch beim Boxenstopp-Equipment
Lösen soll das Problem das liebe Geld. Denn: Nicht allein die Mechaniker sind schuld an der Boxenstopp-Misere. "Wir bekommen nächstes Jahr neues Boxenstopp-Equipment", verrät der Technische Direktor James Key. "Wir wissen, dass wir uns diesbezüglich verbessern müssen. Die ganze Ausrüstung wird ein massives Upgrade erhalten."
Wie Mercedes versucht Sauber 2024 eine Boxenstopp-Wiederauferstehung. Teilweise zwei Sekunden langsamer als Red Bull dauert der Reifenwechsel bei Bottas und Zhou. Im Vergleich zur direkten Konkurrenz AlphaTauri oder Williams hat Sauber ebenfalls das Nachsehen.
Das zeigt sich auch beim Kampf um den DHL Fastest Pit Stop Award, für den in jedem Rennen die Top-10 in der Stopp-Tabelle Punkte bekommen (analog zum F1-Punktesystem). Red Bull gewann zum sechsten Mal in Folge überragend mit 543 Punkten vor Ferrari (468) und McLaren (418). Keineswegs haben hier nur Top-Teams Chancen: AlphaTauri wurde respektabler Vierter. Alfa Romeo abgeschlagen mit 38 Punkten. Nur Haas war noch langsamer und fehleranfälliger.
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