Neues Rennen, neuer Rekord. Max Verstappen gewann in Brasilien sein 17. Saisonrennen und schreibt nebenbei Formel-1-Geschichte. 26 Jahre, 52 Siege, 31 Pole Positions, drei Weltmeistertitel und die höchste Siegquote in der Geschichte der Formel 1. Dabei ist besonders eine Fähigkeit Schlüssel zum Erfolg, bei Fahrer und Auto.
Max Verstappen, Meister des Managements
"Max ist ein Meister des Managens", weiß Paul Monaghan. Im Sprint von Brasilien setzte sich Verstappen gleich in Kurve eins durch, und cruiste dann - ohne eine Runde Vollgas zu fahren - zum Sieg. Mit einem recht konservativen Fahrstil, oberste Priorität hatte das Reifenschonen. "Er hat gerade so viel getan, damit er in der Anfangsphase vorne bleibt", so der Chefingenieur von Red Bull.
Der dreifache Weltmeister schont aber nicht nur gut Reifen, er ist auch noch schnell dabei. Diese Fähigkeit hatte er nicht von Beginn an inne. "Ich glaube, das passierte in den Saisonen 19 und 20", schätzt Christian Horner. "Da hatte Mercedes eine Rakete, und wir konnten trotzdem ein paar Rennen gewinnen. Und dann natürlich 2021, das war beeindruckend."
2023 ist der Niederländer in seiner bisher besten Form. "Max ist so gut darin geworden, ein Rennen zu lesen. Er bekommt keine Panik, wenn er zum Beispiel im Mittelsektor Zeit verliert, weil er immer das große Ganze sieht", schwärmt der Red-Bull-Teamchef nach dem Rennen in Brasilien.
Verstappen und Norris wie Katz und Maus in Brasilien
Schlüssel zum Erfolg wie im Sprint gutes Reifenmanagement. Verstappen ging zunächst sehr vorsichtig mit seinen (gebrauchten) Soft-Reifen um, er hatte aus den Fehlern des Vorjahres gelernt. "Es glich etwas einem Katz- und Mausspiel, bei dem es darum geht, die Reifen nicht zu sehr zu belasten", erklärt Horner. "Du sagst dem Fahrer, dass er auf die Reifen achten, und gleichzeitig einen Vorsprung herausfahren soll."
Mit Erfolg, Max Verstappen kam über acht Sekunden vor Lando Norris ins Ziel. "Auf dem Medium-Reifen hatte er dann alles unter Kontrolle. Am Ende war es recht einfach, aber McLaren war in den letzten Rennen definitiv unser größter Konkurrent", meint der 49-Jährige, der in Las Vegas seinen 50. Geburtstag feiern wird.
"Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Rundenzeit auf gebrauchten Reifen", meint McLaren-Teamchef Andrea Stella. Auf neuen Pneus (siehe Sprint-Qualifying) kann Lando Norris mithalten, nach etwa 15 Runden war dann Schluss. "Sobald die Reifen abbauen, haben Max und Red Bull einfach weniger Verschleiß." Deswegen sei der österreichische Rennstall derzeit so überlegen.
Zusätzlich zum Piloten veränderte sich nämlich auch der RB19 zugunsten der Pneus. "Die Feinheiten, wie wir mit den Reifen umgehen, sind anders als im letzten Jahr", verrät Paul Monaghan. Was sich sonst noch am Red Bull im Vergleich zum Vorjahr verändert hat, könnt ihr hier nachlesen.
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