Nicht nur Haas legt für den Kampf der Kellerkinder nach: Alfa-Sauber reist nach Austin mit neuen Teilen an. Ein neuer Unterboden soll P7 in der Konstrukteurs-WM möglich machen. Trotz zusätzlicher Schwierigkeit Sprint-Wochenende und Zeitdruck.

Sauber muss in Austin von Anfang an abliefern

"Wir haben dieses Wochenende einen neuen Unterboden an beiden Autos", bestätigt Zhou Guanyu. "Das wird uns keinen riesigen Vorsprung verschaffen, aber ungefähr ein Zehntel oder vielleicht sogar ein bisschen mehr."

Problem: Nach Katar wird auch in den USA gesprintet. Nach dem 1. Freien Training geht es direkt ins Qualifying und in den Parc Fermé. Nicht viel Zeit, um die neuen Teile zum Laufen zu bringen. "Normalerweise brauchen wir etwas länger, um aus dem Paket das Meiste herauszuholen", mahnt der Chinese. "Dieses Wochenende müssen wir von Anfang an abliefern."

Zhou: Auto 2022 besser, 2023 Alfa Romeo besser im Entwickeln

In Singapur brachte Alfa bereits einen neuen Unterboden, die neue Version soll drei Grands Prix später ein weiterer Schritt nach vorne sein. "Das ist das Gute am Team: Wir entwickeln bis zum letzten Rennen", lobt der 24-Jährige. Im Gegensatz zu 2022. "Letztes Jahr waren wir zwar etwas schneller, aber dieses entwickeln wir besser."

Trackwalk mit Alfa Romeo-Fahrer Guanyu Zhou
Zhou Guanyu will die starke Performance von Sauber in Austin beibehalten, Foto: LAT Images

Der Update-Plan verzögerte sich zwar - was vor allem Valtteri Bottas zur Weißglut brachte - aber nun erhalten beide C43 das neue Paket. Vorsicht ist geboten, viel Zeit für Ersatzteile blieb dabei nicht. Trotz Entwicklungs-Offensive soll dabei 2024 nicht geopfert werden. Zhou: "Wir sammeln nur zusätzliche Informationen, was funktioniert, und was nicht." Die Achillesferse Topspeed, könne nur langfristig gelöst werden.

Kampf im Formel-1-Unterhaus spitzt sich zu

Williams, Haas und AlphaTauri kämpfen in den letzten fünf Runden der Formel-1-Saison 2023 um den heiß begehrten siebten Platz in der WM und das zusätzliche Preisgeld. Alfa Romeo richtet ihr Ziel klar auf Williams aus. "Das Paket wird definitiv die Lücke schließen. Das von Williams ist noch immer besser, aber es hängt stark von der Strecke ab", meint Zhou.

In Austin sollten sich die Teams die Waage halten. "In Vegas werden sie [Williams] aufgrund der vielen Geraden fliegen", so Zhou. "Das Gute ist, dass wir mit zwei Autos um Punkte kämpfen. Das gibt uns mehr Möglichkeiten." Bei Williams ist bislang Alex Albon der einzige Punktelieferant. Sieben Zähler trennen Hinwil derzeit von Grove.

"Wir werden bereit sein, bis zur letzten Runde zu kämpfen, und in der WM-Wertung weiter nach vorne zu kommen", gibt sich auch Valtteri Bottas martialisch. 2019 gewann der Finne (damals noch bei Mercedes) von der Pole aus. 2023 würden sich bereits Punkte wie ein Sieg anfühlen.