Die Formel 1 steht heute beim Katar-GP vor einem Novum unter den WM-Entscheidungen. Max Verstappen kann sich nämlich schon an einem Samstag zum Weltmeister krönen. Denn es ist ein Sprint-Wochenende. In diesen 100 Kilometern am Samstagabend kann Verstappen nun aus eigener Kraft den dritten F1-Titel klarmachen und Sergio Perez eliminieren. (Formel 1 live aus Katar: News von heute im Ticker)
Zum ersten Mal hat ein Fahrer die Chance, die WM im Sprint zu entscheiden. Zur Erinnerung: Die Top-8 kassieren für das Kurzrennen Punkte. Von acht für den Sieger bis zu einen für den Achtplatzierten. Insgesamt gibt es an einem Sprint-Wochenende damit 34 Zähler.
In Frage steht der Verstappen-Titel sechs Wochenenden vor Schluss aber kaum mehr. Solange er irgendwann drei weitere Punkte holt, ist er Weltmeister. Perez hat daher nur mehr eine sehr theoretische Chance, und braucht in Katar sehr viel Hilfe der Renngötter und von seinem Teamkollegen, um die Meisterschaft bis zum USA-Wochenende weiter offenzuhalten.
Max Verstappen ist im Sprint Formel-1-Weltmeister, wenn ...
- ... er mindestens Sechster wird.
- ... Sergio Perez weniger als sechs Punkte gutmacht.
Einfach gesagt: 172 ist die magische Zahl. So viele Punkte Vorsprung muss Verstappen am Samstagabend nach dem Katar-Sprint haben. Dafür braucht es nicht viel. Schon mit den drei Punkten für einen sechsten Sprint-Platz würde er das garantieren und Perez eliminieren.
Perez müsste seinen Rückstand um mindestens sechs Punkte von aktuell 177 auf 171 verkürzen. Heißt: Er muss es unter die Top-3 des Sprints schaffen und braucht Mithilfe von Verstappen mit einem ausreichend schlechten Resultat. Die genauen Sprint-Szenarien gibt es in der Grafik unten. Blau hinterlegt heißt WM-Titel für Verstappen:
Verstappen im Sprint nicht Weltmeister? Das braucht es im Rennen
Wie die Grafik zeigt, ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass Perez die Entscheidung bis zum Grand Prix am Sonntag hinauszögern kann. Und dann wird es schon fast unmöglich, sich noch bis zum Sprint in den USA zwei Wochen später mathematisch am Leben zu halten.
Denn Verstappen würde (siehe oben) mit zwischen 169 und 171 Punkten Vorsprung in den Katar-GP starten. Reist er mit einem Vorsprung von 146 ab, ist die Sache gelaufen. Perez muss also unter allen Umständen das Rennen gewinnen. Ein zweiter Platz ist schon wertlos. Verstappen wäre sonst Meister. Egal wo er den Grand Prix beendet.
Gewinnt Perez, braucht Verstappen auch nicht viel. Holt er P9 und die schnellste Runde oder einfach P8, spielt alles andere keine Rolle mehr. Schafft er das nicht, hängt es vom genauen Sprint-Ergebnis und von der schnellsten Rennrunde ab, ob Perez die WM-Party verschieben kann.
Wie unwahrscheinlich diese Szenarien alle sind, braucht kaum erklärt zu werden. Verstappen hat 2023 kein einziges Ergebnis eingefahren, das so schlecht wäre wie jene, von denen Perez in Katar zwei braucht. Verstappens schlechtestes Renn-Ergebnis war ein fünfter Platz in Singapur. Sein schlechtester Sprint endete in Baku auf dem dritten Platz.
Den Konstrukteurs-Titel hat Red Bull sowieso bereits in Japan gefeiert. Spannend bleibt es für die Dominatoren der F1-Saison 2023 nur mehr im Hinblick auf den zweiten Platz in der Fahrer-WM. Dort will man zum ersten Mal in der Teamgeschichte die ersten beiden Plätze belegen. Der immer wieder schwächelnde Perez hat vor Katar 33 Punkte Vorsprung auf Lewis Hamilton und ist daher noch immer in einer guten Ausgangsposition.
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