Nach der Pleite in Singapur war Max Verstappen in Suzuka vom 1. Freien Training an mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs. P5 als schlechtestes Saisonergebnis lässt der zweifache Weltmeister nicht auf sich sitzen. Mit einer Zeit von 1:28.877 deklassierte er die Konkurrenz im Qualifying in Japan regelrecht und kehrt nach Mini-Rückschlag stärker denn je zurück.
Max Verstappen beendet Qualifying-Durststrecke
"28 ist doch drinnen!", scherzte Max Verstappen nach interner Red-Bull-Wette. Im letzten Run in Q3 verbesserte er seine eigene Zeit nochmals, und sprengte die Schallmauer von 1:29 Minuten. Fehlerfreie Runde, Reifen gut eingeteilt, Bestzeit in allen drei Sektoren, Oscar Piastri mehr als eine halbe Sekunde dahinter auf P2 verwiesen. Ergibt: Pole Position Nummer 29.
Damit zieht der Red-Bull-Pilot mit Juan Manuel Fangio gleich. Nicht nur das: Startplatz eins in Suzuka beendet die Durststrecke von zwei Rennen ohne Pole. "Von unserer Seite war das ein unglaubliches Wochenende. Besonders im Qualifying, wo du bis ans Limit gehst, hat es sich richtig toll angefühlt", so Verstappen. In Zandvoort stand er zum letzten Mal auf P1. Dazwischen funkte zweimal Carlos Sainz. Und natürlich Singapur.
Verstappen wütend: Mussten in Japan einfach gut sein
Ganz so unbeschadet ging das nämlich nicht an Max Verstappen vorbei. "Wir hatten ein schlechtes Wochenende, und die Leute begannen schon zu reden: Das ist alles wegen der technischen Direktiven", ärgert sich der Niederländer. "Die, die so etwas sagen, sollen einfach verschwinden." Ein Grund mehr für ihn, beim Honda-Heimspiel alles zu geben.
"Schon bei den Vorbereitungen haben wir gemerkt, dass das hier eine gute Strecke sein würde", freut sich Max Verstappen. Danach verbesserte sich der RB19 beständig. "Ich war Feuer und Flamme, ein gutes Wochenende zu haben und sicherzustellen, dass wir hier gut sind." Bestzeit in allen drei Trainingssessions, Bestzeit im Qualifying (und in allen drei Sektoren).
Japan-Erfolgsrezept: Kontrolliert am, aber nicht über dem Limit
Obwohl die McLaren mit ihrer Stärke in den schnellen Kurven prädestiniert für ein gutes Ergebnis waren, und der RB19 im Qualifying nicht so dominiert wie im Rennen, hatte Verstappen überall, auch in Sektor eins die Nase vorn. "Sektor eins hat wirklich Spaß gemacht", berichtet er. "Ich war kontrolliert am Limit."
Kontrolliert am Limit wird beim hohen Reifenverschleiß auch bei den 53 Runden am Suzuka International Racing Course das Motto sein. Red Bull ist nicht sicher, ob sich eine Zwei-Stopp-Strategie ausgeht. Nachteil: McLaren hat einen zusätzlichen Satz neuer harter Reifen. Vorteil: Max Verstappen ist inzwischen auch sehr gut im Reifenschonen. Und zeigte in Q2, dass er auch mit gebrauchten Soft-Reifen (fast) Bestzeit fahren kann.
Red Bull muss Max Verstappen im Zaum halten
"Max war das ganze Wochenende richtig motiviert. Die schlechte Performance in Singapur hat ihn sehr gestört, auch die ganzen Kommentare danach", erklärt Dr. Helmut Marko beim ORF. "Eine unglaubliche Runde von Max. Er war fünf Zehntel schneller als McLaren, obwohl sie das bessere Auto in den schnellen Kurven hatten."
Optimismus bei Red Bull. Falls nichts Außergewöhnliches passiert, sollte die Messe gelesen sein. Start gewinnen, von vorne weg das Tempo bestimmen. Back to Business. "Wir müssen nur schauen, dass er sich im Rennen halbwegs im Zaum behält", bemerkt der Doktor noch. Alle Stimmen zum Formel-1-Rennen heute in Japan gibt es im Live-Ticker.
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