Liam Lawson brilliert derzeit im AlphaTauri als Ersatz von Daniel Ricciardo. Der Neuseeländer könnte auch nach Japan weitere Gelegenheiten bekommen, sich der Formel-1-Welt zu präsentieren. Grund: Das Comeback von Daniel Ricciardo könnte sich weiter nach hinten verschieben. Motto: Nur nichts riskieren.

Ricciardo-Comeback: Besser zu spät als zu früh

"Er befindet sich noch immer in der Heilungsphase. Die Genesung läuft gut, aber er ist noch ein Stück weit weg", gibt AlphaTauri-Ingenieur Jonathan Eddolls ein Gesundheits-Update über den Australier. Ursprünglich war Katar (6. bis 8. Oktober) als mögliches Rückkehr-Rennen anvisiert, genau sechs Wochen nach der Verletzung. Nun will sich das Team aber auf kein klares Datum festlegen.

Unfall: Daniel Ricciardo im AlphaTauri in der Steilkurve
Daniel Ricciardo kämpft noch immer mit den Nachwirkungen seines Unfalls in Zandvoort, Foto: LAT Images

"Das Schlimmste wäre, wenn er zurückkommt, bevor es richtig verheilt ist, und irgendwelche Komplikationen auftreten", meint Eddolls. Mit Liam Lawson und Yuki Tsunoda sei das Schwesterteam von Red Bull derzeit gut aufgestellt. "Es gibt weder von unserer noch von seiner Seite irgendeine Form von Eile."

AlphaTauri will Daniel Ricciardo keinen Druck machen

Vor Daniel Ricciardos fahrerischen Rückkehr sind einige Simulator-Einsätze zur Eingewöhnung und als Test seiner Fitness geplant. "Die endgültige Entscheidung muss von ihm kommen: Er weiß besser als jeder andere, wie es um seine Schmerzen und seine Heilung steht", betont der Chefingenieur. Inzwischen trainiert Ricciardo in Australien fleißig, und macht Physiotherapie.

"Wir setzen ihn deswegen keinesfalls unter Druck und sagen: 'Wir wollen, oder wir brauchen dich zu diesem oder jenen Zeitpunkt zurück.' Es ist ganz seine Entscheidung", erklärt Jonathan Eddolls. "Priorität hat, dass er sich vollständig erholt. Wir sprechen nicht einmal darüber, wann er zurückkommen wird."

Luxusproblem bei AlphaTauri: Drei Fahrer, zwei Cockpits

In Singapur war Daniel Ricciardo bereits vor Ort und nahm an Besprechungen mit den Ingenieuren teil. "Er bringt so viel Erfahrung mit. Natürlich hat Yuki auch etwas Erfahrung, aber Daniel ist auf einem anderen Level", schwärmt Eddolls. "Das kann bei unklaren Entscheidungen den Unterschied machen."

Stand jetzt kämpfen drei Fahrer um zwei Cockpits. Liam Lawson verlautbarte bereits, dass er in einer Ersatzfahrerrolle nicht mehr zufrieden sein würde. "Ich möchte in der Formel 1 fahren", betonte der Neuseeländer. "Jetzt, da ich diese Chance habe, versuche ich alles, um zu zeigen, dass ich hierher gehöre." Eine Bekanntgabe der Fahrerpaarung soll laut AlphaTauri in näherer Zukunft stattfinden.