Japan-Qualifying: Verstappen demoralisiert Konkurrenz, Piastri P2

Nach zwei verpassten Pole-Positions in Folge ist Max Verstappen zurück: Der Red-Bull-Pilot ließ der Konkurrenz beim Qualifying zum Japan GP keine Chance und stellte seinen Boliden zum neunten Mal in der Formel-1-Saison 2023 auf Startplatz eins. Gejagt wurde der Weltmeister vor allem von McLaren: Oscar Piastri startet von Platz zwei, Lando Norris von Rang drei. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Japan gibt es hier im Liveticker.

Im finalen Schlagabtausch fuhr Verstappen aber mit 1:28,877 Minuten in einer eigenen Liga und war damit knapp sechs Zehntelsekunden schneller als Piastri. Nach dem Singapur-Sieg wurde Ferrari mit den Plätzen vier für Charles Leclerc und sechs für Carlos Sainz wieder von der Realität eingeholt.

Eine schwache Vorstellung zeigte Mercedes: Lewis Hamilton wurde nur Siebter, George Russell sortierte sich direkt hinter seinem Teamkollegen ein. Nico Hülkenberg, der einzige deutsche Starter im Feld, qualifizierte sich in seinem Haas nur auf Rang 18.

Japan-Qualifying Q1: Sargeant crasht sich raus

Die erste Zeitenjagd musste nach acht Minuten unterbrochen werden. Logan Sargeant war auf seiner ersten gezeiteten Runde am Ausgang der Schikane abgeflogen. Der Williams-Pilot verlor beim Herausbeschleunigen in die Zielkurve hinein auf der Bodenwelle das Heck. Der Rettungsversuch endete zunächst im Gras und folglich im Reifenstapel. Sargeant schlug mit der linken Fahrzeugseite ein, die dabei stark beschädigt wurde. Der US-Amerikaner konnte unverletzt aussteigen.

Bitter war die Unterbrechung vor allem für Ferrari. Charles Leclerc und Carlos Sainz schickten sich zum Zeitpunkt der Roten Flagge gerade an, ihre ersten gezeiteten Runden zu fahren. Als Q1 nach einer Viertelstunde Pause für die restlichen neun Minuten wieder freigegeben wurde, gingen beide Ferrari-Piloten mit einem zweiten Satz frischer Soft-Reifen auf die Strecke.

Auch Mercedes musste einen zweiten Satz frischer Softs im Q1 opfern. Die schwarzen Silberpfeile waren im ersten Versuch schlicht nicht schnell genug. Im zweiten Versuch reichte es für die Plätze neun und zehn.

Während Nico Hülkenberg auf Rang 18 ausschied, schaffte es Kevin Magnussen als letzter Pilot ins Q2. Neben Hülkenberg schieden noch Valtteri Bottas, Lance Stroll, Zhou Guanyu und der verunfallte Logan Sargeant aus. Zhous schnellste Rundenzeit wurde zwar wegen Verletzung der Tracklimits in der zweiten Degner gestrichen, das änderte aber nichts an seiner Platzierung.

Ärger droht nach der Session Leclerc, Zhou und Bottas. Alle drei sollen sich nicht an die vorgeschriebene Maximalzeit gehalten haben. In Suzuka gilt die Zeit - wie schon in Monza - nicht nur auf den Inlaps, sondern auf allen Runden.

Japan-Qualifying Q2: Verstappen auf gebrauchten Reifen

Durch die zusätzlichen Versuche in Q1 waren auch Ferrari und Mercedes in der Situation, den ersten Q2-Versuch auf gebrauchten Soft-Reifen fahren zu müssen. Max Verstappen fuhr im Q2 überhaupt keine Runde auf frischen Softs, weil er bereits in den Trainings einen Satz mehr eingesetzt hatte. Auf den gebrauchten Reifen fuhr er noch immer die zweitschnellste Zeit.

Die Bestzeit ging an Charles Leclerc. Der Monegasse war am Ende auf frischen Softs unterwegs. McLaren hingegen fuhr gleich zu Beginn auf frischen Reifen und zahlte fast den Preis dafür: Lando Norris wurde noch bis auf Rang neun durchgereicht, Oscar Piastri schaffte es noch als Sechster.

Dabei sollte der Australier am Ende eigentlich nochmal auf die Strecke gehen - kurz vor dem Verlassen der Boxengasse entschied man sich aber doch noch um. Piastri wurde dazu angehalten, in der Boxengasse stehenzubleiben. Mechaniker rollten den McLaren wieder zurück in die Garage.

In einem spannenden Finale purzelten die Zeiten. Fernando Alonso qualifizierte sich als glücklicher Zehnter für das finale Qualifying-Segment. Liam Lawson schaffte den Sprung als Elfter nicht, eine halbe Zehntelsekunde fehlte ihm. Neben Alexander Albon und Kevin Magnussen schied das Alpine-Duo Pierre Gasly und Esteban Ocon aus.

Japan-Qualifying Q3:

Jetzt zahlte sich das Reifen-Sparen bei Max Verstappen, Oscar Piastri und Lando Norris aus. Nur dieses Trio konnte im Q3 aus dem Vollen schöpfen und zwei Versuche auf frischen Softs hinlegen. Entsprechend fuhren sie in ihren ersten Versuchen in einer eigenen Liga. Trotzdem gewann Verstappen den ersten Schlagabtausch deutlich gegen das McLaren-Duo. Teamintern hatte Piastri die Nase um wenige Tausendstel vorne.

Bei McLaren war es die Vorentscheidung: Beide konnten sich im zweiten Versuch nicht mehr verbessern. Verstappen hingegen legte nach und vergrößerte den Vorsprung auf fast sechs Zehntelsekunden.

In Mangel an frischen Reifen fuhren George Russell, Fernando Alonso und beide Ferrari-Piloten nur eine schnelle Runde. Während Leclerc auf Rang vier bis auf wenige Tausendstel an die McLaren heranfahren konnte, enttäuschte Mercedes: Hamilton fehlte auf Rang sieben schon eine Sekunde auf die Bestzeit, Russell blieb auf Rang acht sogar 1,3 Sekunden hinter Verstappen.