Neuer Gummi in Suzuka. Im ersten und zweiten Training des Japan Grand Prix testeten die Formel-1-Piloten einen neuen Reifen für die Saison 2024. Pirelli stellte jedem Fahrer zwei Extra-Sätze der Prototyp-Reifen zur Verfügung. Die Teams durften trotzdem ihre eigenen Programme durchziehen und konnten die Prototypen beliebig einsetzten. Nach dem Test sind manche Piloten wenig begeistert vom neuen Modell. Pirelli gesteht: Erwartungen nicht erfüllt.

Beim besagten Prototypen handelte es sich um einen Medium-Reifen mit der Mischung C2. Die Konstruktion des Pneus stimmte mit jener des 2023-Reifens überein, lediglich bei der Mischung gab es Unterschiede. "Unser Ziel war es, eine Reifenmischung zu haben, die einen besseren Abstand zum C1 und zum C3 hat", erklärt Simone Berra, Chefingenieur bei Pirelli. "Im Moment liegen der C1 und der C2 sehr nah beieinander, während der C2 und der C3 zu weit auseinander liegen. Der Prototyp war daher etwas weicher als der C2 der aktuellen Saison."

Um den neuen C2 zu testen, benötigte Pirelli die Mithilfe der F1-Teams. Die beiden Trainings-Sessions wurden trotz des Tests nicht verlängert, dennoch spulten die Piloten gemeinsam über 1300 Kilometer auf dem Prototyp ab. "Wir konnten durch die unterschiedlichen Runs in den Trainings sehr viele Daten sammeln und bedanken uns dafür bei den Piloten und Teams, die voll mit uns kooperiert und diesen Test in ihr übliches Programm eingebaut haben", so Berra.

Lance Stroll klagt über Reifen-Prototyp: Schrecklicher Grip!

Nach dem Test liegt es nun bei Pirelli, die gesammelten Daten zu analysieren. Das erste Feedback der Piloten ist jedoch nicht besonders vielversprechend. "Ich hatte Probleme damit, ein gutes Gefühl auf den Prototypen zu bekommen", kritisiert Ferrari-Pilot Charles Leclerc. "Wir müssen noch abwarten, aber es war etwas seltsam. Man muss jedoch auch sagen, dass wir die Reifen im FP1 gefahren sind, wo die Strecke relativ unbefahren war. Das macht es schwierig."

Aston-Martins Lance Stroll gibt ebenfalls zu verstehen, dass er kein Fan des neuen C2 ist: "Ich hatte schrecklichen Grip auf den neuen Reifen. Ich bin nicht sehr glücklichen mit ihnen." Das Feedback fällt für Pirelli somit ernüchternd aus. Welche Mischung in der Saison 2024 zum Einsatz kommt, soll am ersten Dezember entschieden werden. Weitere Tests für diese Mischung sind nicht angesetzt.

Aston Martin-Fahrer Lance Stroll
Lance Stroll unzufrieden nach Reifentest, Foto: LAT Images

"Das Feedback zeigt, dass der Prototyp scheinbar die Erwartungen nicht erfüllt, was die erhoffte Verbesserung des Grips betrifft", gesteht Pirelli-Chefingenieur Berra. "Zwischen dem neuen und dem aktuellen C2 gibt es keinen großen Unterschied. Er ist dem C1 immer noch zu ähnlich und damit auch zu weit vom C3 entfernt. Mit den gesammelten Informationen können wir das nun sorgfältig analysieren und dann im Dezember eine Entscheidung treffen." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Japan gibt es hier im Liveticker.