Max Verstappen und Red Bull rückten das Formel-1-Bild im 1. Freien Training zum Japan GP 2023 wieder gerade. Nach dem Durchhänger in Singapur fuhr der Weltmeister in 1:31,647 Minuten deutliche Bestzeit auf dem Suzuka International Racing Course. Der große Vorsprung auf die Verfolger dürfte die Kritiker im Fahrerlager verstummen lassen, die in Red Bulls Singapur-Schwäche die Folgen einiger Regelklarstellungen sahen.
Die zahlreichen Fans durften sich im Training über reichlich Fahrbetrieb freuen, weil Pirelli am Freitag jedem Piloten zwei Extra-Sätze Prototyp-Reifen für die nächste Saison aufzog. Die Teams dürfen trotzdem ihre eigenen Programme durchziehen und können die Prototypen im 1. Und 2. Freien Training beliebig einsetzen.
Das Ergebnis: Die Bestzeiten in den Top-10 wurden allesamt auf den weichen Pirelli-Pneus erzielt. Max Verstappen war darauf mehr als sechs Zehntelsekunden schneller als Singapur-Sieger Carlos Sainz auf Rang zwei. Auf Rang drei sortierte sich Lando Norris mit 0,745 Sekunden Rückstand vor Charles Leclerc im zweiten Ferrari ein.
Lokalmatador Yuki Tsunoda wurde Fünfter, Fernando Alonso im Aston Martin Sechster. Oscar Piastri, Alexander Albon, Liam Lawson und Lance Stroll komplettierten die Top-10. Sergio Perez wurde nur Elfter. Die Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton fuhren auf Medium-Reifen auf die Plätze 13 und 16. Nico Hülkenberg stellte den Haas auf Rang 14.
Die Zwischenfälle: Die Trainingssitzung blieb über weite Strecken ruhig, noch hielten sich die Piloten auf der schnellen Traditionsstrecke etwas zurück. Max Verstappen beklagte sich darüber, dass ihm George Russell nicht ausreichend Platz machte. "Der Mercedes stand da so gefährlich im Weg", funkte er. Von außen wirkte die Szene am Ende der Essess weniger spektakulär. Russell fuhr sichtlich von der Ideallinie.
Zhou Guanyu hatte da schon größere Probleme, als er in der Spoon-Kurve gleich zwei langsamen Autos ausweichen musste und deshalb in die asphaltierte Auslaufzone fuhr. Eine alternative Ideallinie suchten auch Kevin Magnussen und Sergio Perez: Beide fuhren aber ohne Fremdeinwirken mehr oder weniger freiwillig durch die letzte Schikane.
Als die Session schon beendet war, suchte Charles Leclerc das Kiesbett auf. Der Ferrari-Pilot verbremste sich in der Haarnadel und fuhr geradeaus. Da es sich um die langsamste Stelle der Strecke handelte, dürfte der Ferrari keinen großen Schaden davon getragen haben. Leclerc konnte aus eigener Kraft zurück an die Box fahren.
Die Technik: Zum letzten Mal in dieser Saison gab es für viele Piloten frische V6-Power. Beide Red-Bull-Piloten und alle Mercedes-befeuerten Fahrer bekamen neue Power Units ans Chassis geflanscht. Nur George Russell, Lando Norris und Alexander Albon bekamen keine neuen Aggragete, weil sie ihre Kontingente schon erschöpft hatten. Einzig und allein Esteban Ocon hat damit noch einen neuen Motor auf Lager.
Nachdem Red Bull in Singapur einen neuen Unterboden testete, ihn aber nicht im Rennen einsetzte, wurde die Neuerung erneut getestet - diesmal offenbar mit mehr Erfolg. Ferrari brachte einen komplett neuen Unterboden mit nach Suzuka. Eine lustige Szene gab es am Boxenausgang, weil McLaren erneut versuchte, mit reichlich Flow-Viz Erkenntnisse über das neue Paket zu sammeln. Leidtragender war Carlos Sainz, der direkt hinter einem McLaren fuhr und eine ganze Ladung der Aero-Farbe abbekam.
Das Wetter: Heiß und schwül, als wäre der Formel-1-Tross noch in Singapur geblieben. Fast 30 Grad Celsius bei 65 Prozent Luftfeuchtigkeit meldete der Wetterdienst. Einige Fahrer meldeten gegen Ende der Session Tropfen in der Spoon-Kurve, wirklich feucht wurde es auf der Strecke aber nicht.
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