Die Chancen, dass Mick Schumacher 2024 in die Formel 1 zurückkehrt, werden mit jeder Fahrerbekanntgabe kleiner. Deshalb sprach der Deutsche zuletzt schon von Alternativen zur Königsklasse. Inzwischen ist es ein offenes Geheimnis, dass Schumacher in der Langstreckenweltmeisterschaft WEC eine neue Heimat finden könnte.
Durch das Hypercar- und LMDh-Reglement konnte die Serie zuletzt wieder Hersteller anlocken. Seit 2022 stiegen bereits Ferrari, Porsche, Cadillac und Peugeot ein und kämpften mit Platzhirsch Toyota um die Langstrecken-Krone. 2024 kommen mit BMW, Lamborghini und Alpine weitere Werksprogramme dazu.
Schumacher bei Alpine? Chef hofft auf Test
Für Mick Schumacher scheint Alpine dabei die realistische Option zu sein. "Es stimmt, dass wir mit Mick über Möglichkeiten in unserem Langstreckenprogramm mit dem A424 sprechen", bestätigte Alpines Motorsportchef Bruno Famin nun im Rahmen des Formel-1-Rennens in Suzuka.
"Ich denke, es wäre eine gute Möglichkeit für beide Seiten", so Famin weiter. "Im Moment sind es nur Gespräche, aber hoffentlich werden wir bald einen Test organisieren." Erst Anfang August durfte der Alpine-Prototyp erstmals auf die Strecke gehen. Die Saison 2024 beginnt im Februar in Katar mit dem Prolog und geht über acht Meisterschaftsläufe.
Highlight sind dabei die 24 Stunden von Le Mans im Juni. Schon Mick Schumachers Vater Michael Schumacher fuhr beim Langstreckenklassiker mit. 1991 wurde er im Mercedes-Juniorteam mit Karl Wendlinger und Fritz Kreutzpointner mit dem legendären Mercedes C11, gebaut von Peter Sauber, Fünfter im Gesamtklassement.
Formel 1 für Mick Schumacher noch immer Ziel
Michael Schumacher fuhr 1990 und 1991 in der Sportwagenweltmeisterschaft und stieg dann in die Formel 1 auf. Für Mick Schumacher wäre es ein Schritt zurück. Nach zwei Jahren bei Haas in der Formel 1 ergatterte er 2023 kein Cockpit in der Königsklasse. Weil der Fahrermarkt für 2024 quasi stillsteht, stehen die Chancen schlecht.
Das erklärte Ziel Schumachers ist aber nach wie vor eine Rückkehr in die Formel 1. Dafür könnte er auch seine Ersatzfahrer-Rolle bei Mercedes und ein Engagement bei Alpine kombinieren. Die Rückendeckung von Mercedes Motorsportchef Toto Wolff hat er: "Mick hat hier einen Platz als Ersatzfahrer. Er ist Teil der Familie. Wir hoffen, dass er in dieser Rolle bei uns bleibt und wir werden ihm Zeit im Auto geben. Wenn er bei einem anderen Hersteller ein Cockpit in der WEC oder wo auch immer bekommt, dann wird er hier einen Heimathafen haben."
Alpines Le-Mans-Kandidat wird nach dem LMDh-Reglement beim Sportwagen-Spezialisten Oreca gebaut. Der Motor kommt - wie der Formel-1-V6 der Franzosen - aus dem Werk in Viry-Châtillon, entsteht aber in Zusammenarbeit mit Mecachrome, die unter anderem auch F2-Motoren produzieren. In der Langstreckenweltmeisterschaft setzt Alpine auf einen 3,4-Liter V6-Motor, der mit einem einzelnen Turbolader zwangsbeatmet wird. Die Leistung ist per Reglement auf 670 PS beschränkt.
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