Auch 2023 gibt Pirelli in der Formel 1 den Ton an. Die italienische Firma bleibt Exklusivausstatter und legt in jedem Rennen fest, wie viele Reifensätze jeder Fahrer zur Verfügung hat, und welche Mischungen dabei zur Auswahl stehen. Es gibt aber auch Neues.
Zum einen gibt es 2023 sechs statt fünf Reifenmischungen. Zum anderen wird bei mehreren Rennwochenenden ein Spezial-Format getestet werden, bei dem jeder Fahrer im Qualifying verpflichtet wird, bestimmte Reifensätze zu verwenden.
Formel 1 2023: Reifen-Regeln im Rennen bleiben gleich
Am grundsätzlichen Prinzip ändert sich bei den Reifen für die Formel 1 nichts. Pirelli stellt 2023 sechs verschiedene Mischungen ihrer F1-Reifen her, die mit C0 bis C5 betitelt werden. Das C steht in diesem Fall für "Compound", das im Englischen für Mischung verwendet wird. Der C0 ist der härteste Reifen, hält dadurch lange, wärmt sich aber schlecht auf und hat einen niedrigen Leistungsgipfel. Je höher die Zahl, desto weicher der Reifen, desto mehr Leistung liefert er - aber umso schneller nutzt er sich ab.
Pirelli wählt im Vorlauf drei Mischungen aus ihrer Palette für jedes Wochenende aus. Diese drei Mischungen werden dann als Hard, Medium und Soft deklariert und werden mit den Farben Weiß, Gelb und Rot gekennzeichnet. Im Rennen ist jeder Fahrer verpflichtet, mindestens auf zwei verschiedenen Reifenmischungen zu fahren.
Formel 1 2023: Die Reifen-Auswahl für jedes Rennen
Rennen | C0 | C1 | C2 | C3 | C4 | C5 |
---|---|---|---|---|---|---|
Bahrain | X | X | X | |||
Saudi-Arabien | X | X | X | |||
Australien | X | X | X |
Pirelli führt 2023 neue sechste Reifenmischung ein
Im Vorjahr umfasste Pirellis Reifenpalette fünf Mischungen, dieses Jahr wird sie um eine sechste erweitert. Dabei gilt: Der diesjährige C0 ist der letztjährige C1. Der C1-2023 ist eine neu entworfene Mischung. Pirellis Ingenieure hatten im Vorjahr beobachtet, dass der Performance-Unterschied am harten Ende der Skala zu groß war.
Diese Lücke füllt nun der neue C1, dessen Konstruktionsbasis der C2 war. Die häufigste Auswahl dürfte in diesem Jahr damit die Kombination C2-C3-C4 werden. Der C0 hat nur für besonders anspruchsvolle Strecken mit langen Highspeed-Kurven wie Silverstone Mehrwert. Der C5 wird nur auf sehr glatten Strecken, besonders auf Stadtkursen wie Monaco, zum Einsatz kommen.
Formel 1 testet neue Reifen-Regel für Qualifying
Bei zwei Rennen plant die Formel 1 2023, ein neues Qualifying-Format zu testen. Dieses ist rund um die drei Reifenmischungen aufgebaut. Im ersten Qualifying-Segment darf nur mit Hard-Reifen gefahren werden, im zweiten Qualifying-Segment nur Medium und im entscheidenden Q3 nur Soft.
An diesen Wochenenden ist die Reifen-Auswahl eine andere. Jeder Fahrer erhält drei Sätze Hard, vier Sätze Medium und vier Sätze Soft. Abgesehen davon bleiben die Reifen-Regeln unangetastet.
Wie viele Reifen hat ein Formel-1-Fahrer an jedem Wochenende?
An einem normalen Rennwochenende erhält jeder Fahrer von Pirelli 13 Reifensätze nach dem folgenden Schlüssel:
- 2 Sätze Hard
- 3 Sätze Medium
- 8 Sätze Soft
Wann Reifen verwendet werden dürfen ist reglementiert. Nach jedem der drei Trainings müssen zwei Reifensätze abgegeben werden. Für Qualifying und Rennen kann man damit nie mehr als sieben Reifensätze zur Verfügung haben.
Einer dieser sieben ist der sogenannte Q3-Reifen. Dieser ist ein Soft und für das letzte Qualifying-Segment reserviert. Wer Q3 schafft, muss danach einen Soft-Reifen zurückgeben und mit sechs Reifensätzen ins Rennen gehen. Alle anderen haben den zusätzlichen siebten Reifen für das Rennen. In welcher Zusammensetzung die anderen sechs Renn-Reifensätze in Trainings und Qualifying verwendet werden, steht den Teams überwiegend frei. Einzige Einschränkung: Zwei der sechs müssen ein Medium und ein Hard sein.
Zusätzlich gibt es Regenreifen. Da sind die Regeln simpel. Es gibt vier Sätze Regenreifen für starken Regen und drei Intermediates für schwachen Regen. War mindestens ein Freitagstraining nass, kann ein Fahrer, der einen Intermediate dort verwendet hat, einen zusätzlichen Inter-Satz einfordern. Wird nach einem trockenen Freitag Regen für das Samstagstraining vorhergesagt, erhalten alle einen zusätzlichen Satz Intermediates, der nur in FP3 verwendet werden darf.
So funktionieren die Reifen-Regeln an Sprint-Wochenenden
An einem Sprint-Wochenende gibt es andere Abläufe, und andere Reifen-Regeln.
- 2 Sätze Hard
- 4 Sätze Medium
- 6 Sätze Soft
Es gibt bei der Verwendung kleine Unterschiede. Im Qualifying dürfen nur Soft verwendet werden. Ein Soft ist für Q3 reserviert. Danach müssen alle Fahrer einen Soft-Reifen zurückgeben. Zurückgegeben werden müssen außerdem ein Reifen nach FP1, ein weiterer am Freitagabend, und nach FP2 und nach dem Sprintrennen je der Reifen mit der höchsten Rundenzahl.
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