Schrecksekunde beim Formel-1-Qualifying zum Singapur GP 2023: Auf den letzten Metern seiner finalen Q1-Runde verlor Lance Stroll die Kontrolle über seinen Aston Martin und schlug heftig in die Streckenbegrenzung ein. Stroll konnte das Wrack aus eigener Kraft verlassen und wurde anschließend ins Medical Center gebracht.
Weil sich die Strecke mit zunehmender Fahrzeit stark verbesserte, gingen die Piloten in den letzten Sekunden der ersten Qualifying-Session auf die Strecke. Die Session war bereits beendet, als Stroll mit zwei persönlichen Sektorbestzeiten in die Zielkurve abbog.
In der schnellen Doppel-Links kam der Kanadier etwas weit auf den Kerb und verlor anschließend das Heck. Der Rettungsversuch blieb erfolglos, Stroll fuhr fast ungebremst in die Tecpro-Barriere. Der Aston Martin schlug vorne links ein und drehte sich dann auf die Start- und Zielgerade.
Der Aufprall war so heftig, dass die komplette linke Vorderradaufhängung samt Rad abgerissen wurde. Auch die Nase blieb nicht am Chassis. Die gesamte linke Fahrzeugseite und der Heckflügel hatten nach dem Einschlag ebenfalls nur noch Schrottwert.
Stroll okay, Qualifying 30 Minuten verzögert
"Ich bin okay", gab Stroll noch aus dem Cockpit Entwarnung. Der Einschlag war aber so heftig, dass er gemäß dem FIA-Protokoll mit dem Medical Car für weitere Untersuchungen ins Medical Center gebracht wurde.
Weil erhebliche Mengen an Flüssigkeiten und zahlreiche Trümmerteile auf der Strecke verteilt waren, musste der Start von Q2 um mehr als eine halbe Stunde verzögert werden. Neben Stroll, der Letzter wurde, war auch Oscar Piastri Leidtragender des Unfalls. Der McLaren-Pilot fuhr hinter Stroll, konnte seine Runde nicht mehr beenden und schied auf Rang 17 aus.
Stroll: Crash in Kauf genommen
Stroll selbst sah den Unfall ganz nüchtern: "Ich musste nach dem ersten Versuch auf die Waage und war deshalb ganz hinten. Auf der Outlap musste ich viele Autos überholen, um vor Sessionende über die Linie zu kommen. Dann lag ich auf der schnellen Runde zwei Sekunden hinter einem Alpine, da verlierst du natürlich Abtrieb. Ich hatte meine Zeit nicht so sehr verbessert und dann bin ich in der letzten Kurve all in gegangen. Ich habe versucht, die Zeit gut zu machen - und ja, das war nicht wirklich machbar."
Besonders mitgenommen wirkte der Kanadier nach dem Crash nicht. Er sah die Situation gewohnt emotionslos: "Das passiert alles sehr schnell und ich weiß, warum ich gecrasht bin - ich war nicht schnell genug und habe es versucht. Nach der schlechten Outlap bin ich in eine Negativspirale gekommen, das Ergebnis war der Crash. Es war eine sehr frustrierende Session." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Singapur gibt es hier im Liveticker.
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