Mercedes ging hoffnungsvoll in das Formel-1-Rennen in Italien. Entgegen den Erwartungen der Truppe aus Brackley konnte George Russell mit Sergio Perez immerhin einen scheinbar übermächtigen Red Bull auf eine Runde ausstechen. Russell spekulierte auf eine Podiums-Chance. Doch die Top 3 befanden sich am Rennsonntag im königlichen Park außer Reichweite.

Red Bull und Ferrari legten eine Pace vor, mit der Lewis Hamilton und Russell nicht mithalten konnten. Dass die Roten so gut sein würden überraschte Toto Wolff. "Wir haben am Freitag einen sehr starken Longrun von Ferrari gesehen. Aber trotzdem war es heute überraschend, dass sie einfach schneller waren", sagte der Mercedes-Teamboss.

Mercedes: Ferrari-Pace zu stark

Russell konnte nach seinem Start aus der zweiten Reihe immerhin Sergio Perez 16 Runden lang in Schach halten, ehe der Red-Bull-Pilot einen Weg vorbei fand. Danach war die Chance auf eine bessere Platzierung verspielt. "Das Auto hat bei diesem Abtriebsniveau einfach nicht die Pace des Ferrari", schloss Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin aus dem Rennverlauf und bezeichnete das Ergebnis mit den Plätzen 5 und 6 als Schadensbegrenzung.

Toto Wolff verortete mit Blick auf die vergangenen Saison einen positiven Trend: "Im letzten Jahr waren wir in Monza 1,2 Sekunden zurück. Wir machen Fortschritte." Immerhin: Von hinten war Mercedes pacemäßig keinem Druck ausgesetzt. Ihr Ergebnis gefährdeten die Mercedes-Piloten nur selbst.

Lewis Hamilton und George Russell erhalten Strafe

Lewis Hamilton benötigte einerseits eine alternative Strategie und 47 Runden, um seinen achten Platz im Qualifying auszugleichen. Andererseits brachte er P6 durch eine Strafe in Gefahr, die er sich im direkten Zweikampf mit Oscar Piastri eingehandelt hatte. Bis ins Ziel konnte er sich jedoch einen ausreichenden Vorsprung aufbauen, um auch das zu egalisieren.

George Russell kam ebenfalls nicht mit einer weißen Weste durchs Rennen. Der 25-Jährige fasste eine Strafe von fünf Sekunden aus, nachdem er bei einem Überholvorgang gegen Esteban Ocon die Strecke verlassen hatte und die Position anschließend nicht zurückgab. Ein kalkuliertes Risiko, wie Russell zugab: "Ich wusste, wenn ich mich hinter Ocon einreihen würde, wäre meine Chance, die Fahrer vor mir zu kriegen, verschwunden."

"Ich setzte in Kurve 1 alles auf eine Karte und riskierte die Kurve zu verpassen. Das ist leider dann auch passiert", ärgerte er sich. So war die Mini-Chance auf P4 endgültig verspielt und Russell musste sich mit P5 abfinden. Ohne Druck von hinten verpuffte auch bei ihm die Strafe ohne Wirkung.