Platz 8 und DNF im zweiten Freien Training. Platz 6 am Vormittag. Dazu gesellen sich kaum gefahrene Runden. Für Aston Martin hätte der Auftakt im Tempel of Speed der Königsklasse besser verlaufen können. Eine gezeitete Runde sollte Lance Stroll dank einer Technik-Panne an seinem AMR23 nicht gelingen. Fernando Alonso kritisiert zu wenig Fahrzeit. Der Lichtblick in der Aston-Martin-Garage: Felipe Drugovich.

Technik-Teufel schlägt bei Lance Stroll zu

Das Monza-Erlebnis von Lance Stroll neigte sich schon sehr früh dem Ende zu. Kurz nachdem der Kanadier die Box im zweiten Training verließ, schlug der Technik-Teufel zu. Auf der Gegen-Geraden ließ Stroll das Auto stehen.

Das Team versuchte zwar zunächst den Boliden von der Box aus wieder zu starten, jedoch vergeblich. Letztendlich mussten die italienischen Marshalls den AMR23 von der Strecke Richtung Box schieben. Der Grund für den Defekt: Ein Fehler im Benzin-System des Boliden.

"Wir werden sehen, wo wir morgen stehen, ich bin ja bisher nicht eine Runde gefahren", lautete das ernüchternde Fazit des Kanadiers. Im ersten Freien Training fuhr Felipe Drugovich den Boliden des eigentlichen Stammpiloten.

Fernando Alonso hingegen konnte an beiden Freitags-Sessions teilnehmen. Mit P6 und P8 landete der Spanier beide Male in der oberen Hälfte des Feldes. "Es ist immer schön, hierher zurückzukommen. Es ist hier ein sehr spezielles Setup mit der wenigen Downforce und der hohen Höchstgeschwindigkeit. Du fühlst das Adrenalin in einem Formel-1-Auto in Monza, also bin ich glücklich zurück sein", so Alonso.

Zufrieden zeigte sich der Veteran jedoch trotzdem nicht. Der Grund: Die von der Formel 1 zum zweiten Mal in der Saison eingeführte Alternative Tyre Allocation. Durch diese sparen sich die Teams zugunsten der Umwelt Reifensätze und fahren in Q1 mit harten-, in Q2 mit mittleren-, und in Q3 mit weichen Pneus.

Das Fehlen der Reifensätze bedeutet jedoch auch weniger verfügbares Reifenmaterial in den Trainings. "Auch ich hatte wenige Runden. Mit diesem neuen Format und den wenigen Reifen können wir nicht viele Runden fahren, weil wir keinen Reifensatz für das Training haben. Wir entschuldigen uns bei allen Fans", so Alonso.

Durch nur wenige Erfahrungswerte fällt dem Asturier auch eine Prognose für das morgige Qualifying schwer. "Wir haben nicht viele Informationen, denn wir haben keine Reifen, um viel zu testen. Das ist für jeden gleich, wir müssen da ein bisschen ins Qualifying reinraten", weiß Alonso.

"Aber es wird sehr eng, es gibt nur sechs Kurven in Monza. Alles von P6 bis P16 wird in 2 oder 3 Zehntelsekunden beieinander liegen, also müssen wir sicherstellen, dass wir in der oberen Hälfte dieser Gruppe sind."

Lichtblick Drugovich: AMR23 fühlt sich fantastisch an

Das vermutlich einzige breite Grinsen nach diesem Freitag dürfte wohl Felipe Drugovichs Gesicht zieren. Der Brasilianer absolvierte das erste freie Training an Stelle von Lance Stroll. Eindruck: Durchweg positiv.

"Ich habe es wirklich genossen, das Auto ist wirklich fantastisch. Ich habe zwar erwartet, dass die Stabilität durch das Low-Downforce-Setup negativ beeinflusst wird, aber ich war zufrieden damit, wie sich das Auto verhalten hat und konnte direkt pushen", berichtete der Brasilianer von seinem ersten Formel-1-Auftritt seit den Testfahrten in Bahrain.

Auch Aston-Martin-Teamchef Mike Krack zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seines Reservefahrers. "Felipe hat einen soliden Job und nicht einen Fehler gemacht", lobt er seinen Schützling. Er hat 24 Runden absolviert. [...] Sein detailliertes Feedback wird uns dabei helfen, das Setup für dieses Wochenende zu finden." Alle Stimmen zum Formel-1-Qualifying heute in Monza gibt es im Live-Ticker.