Die Erfahrung zählt. Das dürfte sich auch Oscar Piastri nach dem Qualifying in Zandvoort gedacht haben. Der Australier crashte seinen McLaren im zweiten Training in die Wand von Kurve drei. Vor dem Wochenende in der Formel 1 fuhr er gerade einmal 20 Runden in der Formel Renault auf der Dünen-Achterbahn. Die fehlende Erfahrung führte am Samstag zu einem achten Platz - weit hinter Teamkollege Lando Norris.
Piastri hadert, Stella beschwichtigt: Zandvoort-Erfahrung fehlt
"Ich habe einfach keine gute Runde hinbekommen, als es darauf ankam. Ich habe vielleicht den Preis dafür bezahlt, gestern nicht genug Runden im Trockenen gefahren zu haben. Es hat so ein bisschen die Referenz nach gestern gefehlt", berichtet Oscar Piastri von seiner ersten Qualifying-Session in Zandvoort.
Unter sich ständig wechselnden Bedingungen musste der Australier sich immer wieder an ein neues Grip-Niveau anpassen. Im letzten Versuch des letzten Qualifying-Segments gelang ihm das nicht so gut wie zuvor. Die Reaktion am Funk folgte prompt: "Entschuldigung, das war eine ziemlich schlechte letzte Runde."
Dabei schlug sich der Formel-1-Rookie bis dahin gut. Nach dem ersten Run in Q3 fehlten Piastri weniger als zwei Zehntel auf Teamkollege Lando Norris, und das kaum vorhandener Erfahrungswerte im Trockenen.
"Oscar ist nicht nur ein Rookie und es ist das erste Mal, dass er hier fährt, sondern er ist gestern aufgrund seines Unfalles nur einen Satz Soft gefahren", weiß auch McLaren-Teamchef Andrea Stella. Nach dem letzten Versuch in Q3 fehlten dem Australier plötzlich über acht Zehntel auf seinen Teamkollegen. Der Italiener führt das auf eine Miss Kalkulation des Grip-Levels seitens Piastri zurück.
"Diese Bedingungen hat er nie erlebt, also ist er durch Kurve 1 bis 3 gefahren und hat dann realisiert, dass er deutlich mehr Grip hatte, als erwartet. Dann hat er sich gedacht, ich pushe jetzt ein bisschen mehr und ist in Kurve sieben gefahren, nur war da etwas weniger Grip als gedacht. Er war einfach nicht im Rhythmus", verriet Stella.
Aufholjagd möglich? Piastri erwartet engen Formel-1-Kampf im Rennen
Das Rennen muss der Australier damit vom Mittelfeld aus starten. Lando Norris hingegen startet auf Platz zwei. Ist eine Aufholjagd in eine ähnliche Region des Feldes auch für Piastri möglich? Das Überholen in Zandvoort ist in der Regel schwierig, die Dünen bieten den Fahrern nur wenige Überholmöglichkeiten.
"Wir waren gestern schnell mit Lando und auch ich habe mich gut gefühlt, bis ich meinen Unfall hatte", will der McLaren-Pilot nicht aufgeben. "Wir sind in etwa so stark wie Mercedes und Ferrari und Aston. Max ist eine Liga voraus", resümiert Piastri das Kräfteverhältnis. Mit Sergio Perez hat er den zweiten Red Bull sogar direkt vor der eigenen Nase, aber auch Alex Albon im Williams tummelt sich noch vor dem Australier.
"Es hat einfach so ein bisschen die Referenz nach gestern gefehlt. Ich starte dadurch etwas weiter hinten als gewollt, aber das Auto ist immer noch ziemlich schnell. Mal sehen, was morgen im Rennen geht." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Zandvoort gibt es hier im Liveticker.
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