Charles Leclerc crasht, Carlos Sainz fährt unspektakulär auf Platz sechs. Ferrari wurde im Qualifying von Zandvoort sogar von Williams-Pilot Alex Albon geschlagen. Die Roten scheinen mit zunehmender Dauer der Saison immer mehr Zeit auf die Formel-1-Konkurrenz zu verlieren. Charles Leclerc läutet die Alarmglocken. Der SF-23 ist unvorhersehbar und mittlerweile nur noch Mittelmaß.
Leclerc frustriert: Habe keine Ahnung, was das Auto macht
Charles Leclercs Qualifying in Zandvoort endete schon vorzeitig. Der Monegasse ging ans Limit - und verlor seinen Boliden an die Wand in Kurve neun. "Verdammt, so ein Mist", erschallte es am Funk.
"In Kurve 9 und 10, sobald du von der Bremse gehst, gibt es fast keinen Grip mehr. Dann vertraust du einfach dem Auto, wieder Grip am Kurvenausgang zu haben", so Leclerc. "Das ist aber nicht passiert und ich bin in der Wand gelandet", verrät Leclerc die Gründe für seinen Crash.
"Es ist eins der Wochenenden, wo das Auto extrem schwer zu fahren ist. Seit FP1 hatten wir in den Kurven 1, 9 und 10 Probleme. Wir haben das Auto komplett verändert, aber es gibt nicht viel, was uns in diesen Kurven hilft", erklärt Leclerc das schwierige Fahrverhalten des SF-23.
"In der Formel 1 geht es darum, die Balance nach der Kurve zu antizipieren, aber im Moment komme ich aus einer Kurve und ich habe keine Ahnung, ob ich großes Untersteuern oder Übersteuern haben werde. Das macht es sehr schwierig für uns", so Leclerc. Im Falle des Crashes war es Untersteuern, das den Monegassen am Kurvenausgang von Kurve neun überraschte, so schlitterte der Ferrari-Pilot mitsamt seines Bolidens unaufhaltsam in die Wand.
Sainz akzeptiert Ferrari-Rückstand
Auch für Teamkollege Carlos Sainz ging es nicht weit nach vorne. Der Spanier qualifiziert sich auf Platz 6. Noch hinter Williams-Pilot Alexander Albon.
"Ich dachte, wir sind im Kampf um Q3 und sich dann auf Platz sechs zu qualifizieren, ist natürlich ein gutes Ergebnis. Wir müssen mit P6 glücklich sein, wenn wir uns die Performance des Autos anschauen", zeigt sich der Ferrari-Pilot dennoch zufrieden.
Der aktuelle Bolide aus Maranello verhält sich von Wochenende zu Wochenende unvorhersehbar. In Ungarn hatten die Roten noch große Probleme, in Belgien kämpften sie wieder mit Mercedes und McLaren. In Zandvoort scheint sich ein Ungarn ähnliches Szenario anzudeuten.
Im vergangenen Jahr konnte der F1-75 besonders auf kurvigen Kursen seine Stärken ausspielen, der nachfolgende SF-23 scheint allerdings insbesondere dort Probleme zu haben. "Denn dieses Wochenende sind Red Bull, Mercedes, McLaren und Aston Martin alle schneller als wir", erkennt Carlos Sainz die schwache Performance des SF-23 in Zandvoort.
Ein unvorhersehbares Auto 72 Runden lang um den Circuit Zandvoort pilotieren? Eine schwierige Aufgabe für vermutlich jeden Piloten der Königsklasse. "Morgen irgendwo in dem Bereich zu bleiben, wäre glaube ich ein gutes Ergebnis", so Sainz. Alle Stimmen zum Formel-1-Rennen heute in Zandvoort gibt es im Live-Ticker.
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