Die lange Pause scheint sich vorerst bezahlt zu machen. Daniel Ricciardo zeigte sich der Formel 1 im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn 2023 wieder von seiner Schokoladenseite. Der Australier konnte nach seinem Comeback direkt AlphaTauri-Teamkollege Yuki Tsunoda schlagen. Der verabschiedete sich bereits nach der ersten Qualifyingsession. Ricciardo zog - wenn auch nur knapp - in Q2 ein und sicherte sich den 13. Startplatz für das Rennen am Sonntag. Damit blieb er nur einen Rang hinter der besten Startposition seines Vorgängers Nyck de Vries (P12 in Monaco).

Nach McLaren-Aus: Daniel Ricciardo kann wieder lachen

Nach zwei Jahren bei McLaren: Daniel Ricciardo fühlt sich im AlphaTauri wieder wohl, Foto: LAT Images
Nach zwei Jahren bei McLaren: Daniel Ricciardo fühlt sich im AlphaTauri wieder wohl, Foto: LAT Images

Im dritten Training sah es noch so aus, als würden beide AlphaTauri-Piloten nicht in Q3 einziehen. Ricciardo konnte zwar seinen Teamkollegen Tsunoda erstmals in den Schatten stellen, mit Platz 18 waren die Aussichten aber nicht ermutigend. "Als das Wochenende anfing, war es schwierig zu sagen, mit welchem Platz ich glücklich wäre. Auf eine gewisse Art und Weise ist die Positionierung jetzt sogar irrelevant. Das Wesentliche war, wieder einzusteigen und mich wieder in einem Rennauto wohlzufühlen", sagte Ricciardo nach dem Qualifying.

Vor seinem vorzeitigen Formel-1-Aus hatte ihm das gefehlt. Mit dem McLaren war der Australier nie wirklich auf einer Wellenlänge. Doch mit der Rückkehr zur Red-Bull-Familie und zu AlphaTauri scheint das einst fehlende Selbstvertrauen beim 'Honey Badger' zurückgekehrt zu sein. "Ich fuhr wieder mit einem Lächeln", so Ricciardo. "Bevor es im FP1 geregnet hat, bin ich praktisch eine Runde gefahren. Kurz vor der Ziellinie kam die rote Flagge. Schon nach einer Runde hatte ich ein wenig Selbstvertrauen."

"Natürlich war ich noch nicht am Limit, aber ich hatte das Gefühl, dass es [das Auto] so reagiert hat, wie ich es erwartet hatte. Im Allgemeinen denke ich, dass es etwas ist, mit dem ich mich wohlfühlen und mit dem ich arbeiten kann", freut sich Ricciardo. Er ist sich aber bewusst: AlphaTauri befindet sich in der Konstrukteurswertung auf dem letzten Platz. Und das will der Rennstall mit dem Australier ändern. "Im Moment fehlt es [dem Auto] natürlich an Abtrieb. Aber die Balance scheint keine Millionen Meilen entfernt zu sein. Für mich ist es ermutigend, dass es mir ein wenig bekannt vorkommt", spielt der AlphaTauri-Pilot auf seine ersten Formel-1-Jahre an.

Daniel Ricciardo: Yuki Tsunoda ist meine Referenz

Daniel Ricciardo im Qualifying in Ungarn, Foto: LAT Images
Daniel Ricciardo im Qualifying in Ungarn, Foto: LAT Images

Im Qualifying konnte Ricciardo seinen Teamkollegen Tsunoda hinter sich lassen und sogar in Q2 einziehen. Von Tsunoda [Platz 17] trennten ihn zwar nur knapp zehn Hundertstel, in Q1 waren die Abstände im Fahrerfeld aber enger denn je. "Natürlich wollte ich mit dem AlphaTauri so schnell wie möglich wieder auf Speed kommen. Mir ist in zwei Tagen ein guter Fortschritt gelungen. Wenn wir weiterhin solche Fortschritte machen können, dann bleibe ich zufrieden", so Ricciardo.

Damit bleibt ihm nur sein Teamkollege als Vergleichswert. "Natürlich ist meine Referenz Yuki. Er ist auch von außen betrachtet eine gute Referenz. Denn nicht nur dieses Jahr, sondern auch in der zweiten Hälfte im vergangenen Jahr konnte man sehen, dass er gegen Pierre [Gasly] viel konkurrenzfähiger wurde", so der Australier.

Daniel Ricciardo: Punkteränge sind nicht die Priorität

Punkte wären für Ricciardo im Rennen nur ein Bonus, Foto: LAT Images
Punkte wären für Ricciardo im Rennen nur ein Bonus, Foto: LAT Images

Doch die wahre Belastungsprobe steht Ricciardo noch bevor. In der Long-Run-Simulation fuhr er gerade einmal acht Runden am Stück. "Ich denke, dass ich morgen eine Menge Dinge lernen werde, was das Reifenmanagement betrifft. Aber auch darüber, wie sich das Auto mit Benzin im Tank verhält, wann die Reifen sich verabschieden. Ich werde etwas mehr über das Auto erfahren, bei diesen Bedingungen wahrscheinlich über die Schwächen", sagte Ricciardo.

Hohe Ansprüche hat der Australier deshalb keine. "Es wird Runden geben, in denen ich nicht abliefere und dann wird es Runden geben, in denen ich besser abschneide, weil ich im Laufe der Zeit lerne", so der Australier. Die Punkteränge hat er jedenfalls nicht im Visier. "Wenn wir in den Punkterängen landen, wäre das grandios, aber im Moment geht es darum, sicherzustellen, dass ich das Auto verstehe. Das ist das erste Kästchen, dass ich abhaken will", sagte er. Alle News zum Qualifying in Ungarn gibt es im Vlog:

Hamilton schlägt Verstappen! Kommt es wieder zur Kollision? (08:44 Min.)

Formel 1 Ungarn 2023: Der Zeitplan

Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ServusTV und Co. gibt es hier in der Übersicht. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.