Während in den Anfangsminuten des 1. Freien Trainings zum Ungarn GP 2023 alle Augen auf das Formel-1-Comeback von Daniel Ricciardo gerichtet waren, sorgte Sergio Perez für die Geschichte des Tages. Nach nur drei Minuten verunfallte der Mexikaner und zerstörte dabei seinen Red Bull [siehe Zwischenfälle]. Weil nach der Wiederaufnahme des Trainings Regen einsetzte, verkam die restliche Session zur Farce - die zahlreich erschienenen Fans bekamen auf dem Hungaroring kaum fahrende Autos zu sehen.

Dabei hatte das Training noch mit einem Stau am Boxenausgang begonnen: Weil die Meteorologen Regen prognostizierten, wollten alle Piloten noch auf der trockenen Strecke trainieren. Aber noch ehe die erste Rundenzeit gesetzt werden konnte, sorgte der Perez-Crash für eine Unterbrechung. Im ungarischen Regen verzichteten viele Piloten auf eine große Zeitenjagd mit den Intermediates-Reifen.

Alle Augen waren auf das Formel-1-Comeback von Daniel Ricciardo gerichtet, Foto: LAT Images
Alle Augen waren auf das Formel-1-Comeback von Daniel Ricciardo gerichtet, Foto: LAT Images

Das Ergebnis: Die Bestzeit hat höchstens statistischen Wert. George Russell umrundete den 4,381 Kilometer langen Kurs in 1:38,795 Minuten am schnellsten. Der Mercedes-Pilot ließ McLaren-Kollege Oscar Piastri beim Mini-Schlagabtausch in den letzten Minuten dreieinhalb Zehntelsekunden hinter sich. Auf Rang drei sortierte sich Lance Stroll mit 1,2 Sekunden Rückstand ein. Vierter wurde Lando Norris vor Fernando Alonso.

Insgesamt fuhren nur 13 Piloten überhaupt eine gezeitete Runde. Nico Hülkenberg landete dabei auf Rang zehn direkt vor Teamkollege Kevin Magnussen. Comebacker Daniel Ricciardo fuhr zwar immerhin sieben Runden, ließ dabei aber keine Zeit anschreiben. Max Verstappen und Lewis Hamilton tauchten ebenfalls nicht in der Zeitenliste auf.

Die Zwischenfälle: Nach drei Minuten mussten die Session unterbrochen werden, weil Sergio Perez seinen RB19 unsanft im Reifenstapel abgestellt hatte. Der Mexikaner kam in seiner zweiten Runde beim Anbremsen für Kurve fünf mit dem linken Hinterreifen ins Gras und verlor dadurch die Kontrolle über seinen Boliden. Perez drehte sich durch die asphaltierte Auslaufzone und schlug zunächst mit der Front, anschließend mit der linken Vorderradaufhängung und schließlich mit der gesamten linken Seite ein. Schon am Funk gab der WM-Zweite seinen Fehler zu. Nach acht Minuten Pause wurde das Training wiederaufgenommen.

Eine Viertelstunde vor Trainingsende musste die Session noch einmal kurz unterbrochen werden. Übeltäter diesmal: Carlos Sainz. Der Ferrari-Pilot hatte beim Herausbeschleunigen aus Kurve drei das Heck verloren. Anschließend drehte er sich quer über die Fahrbahn und schlug mit der linken Fahrzeugseite leicht in die Streckenbegrenzung ein. Als er die Fahrt wiederaufnehmen wollte, setzte er aber mit dem Unterboden auf dem Randstein auf. Die Streckenposten konnten Sainz aus der misslichen Lage befreien. Sainz konnte anschließend wieder zurück an die Box fahren. Offensichtlich hatte nur seine Frontflügelendplatte Schaden genommen.

Das Wetter: 80 Prozent Regenwahrscheinlichkeit hatten die Meteorologen für das 1. Training berechnet. Nach rund zehn Minuten setzte der Regen tatsächlich ein und blieb für den Rest der Session. Für den weiteren Trainingstag werden ähnliche Bedingungen erwartet. Ab Samstag soll es wieder trocken sein.