McLaren war die große Überraschung der letzten beiden Formel-1-Rennen. Seit der erste Teil eines dreistufigen Update-Pakets beim Österreich GP debütierte, hat der MCL60 einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. In Silverstone waren die Papaya-Renner sogar zweite Kraft und Lando Norris holte sich mit Rang zwei den ersten Podestplatz der Saison. Doch diese Strecken waren schnell, das schmeckt dem Auto. Nun folgt der engere Hungaroring. Was geht für den verbesserten McLaren beim Ungarn-GP?

Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com nahm Norris am Donnerstag erstmal Podiumsambitionen etwas die Luft aus den Segeln. Der Brite wies auf die Streckencharakteristik und die Schwäche seines Dienstwagens hin: "Egal unter welchen Umständen, wir sind in langsamen Kurven nicht wirklich gut. Wir sind auch nicht furchtbar, wenn wir uns voll auf die langsamen Kurven konzentrieren. Wenn man sich Monaco ansieht, da waren wir nicht so schlecht. Wenn wir aber Kompromisse eingehen müssen, dann können wir viel mehr in den Highspeed-Passagen gewinnen, als wenn wir uns auf die langsamen Passagen konzentrieren."

Lando Norris erwartet in Ungarn keinen Silverstone-Auftritt von McLaren, Foto: LAT Images
Lando Norris erwartet in Ungarn keinen Silverstone-Auftritt von McLaren, Foto: LAT Images

Das hört sich angesichts einiger langsamer Ecken am Hungaroring nicht gerade optimistisch an, doch der 23-Jährige relativierte seine Aussagen auch etwas: "Ich schätze, wir werden hier nicht schlecht sein. Letztes Jahr war das kein schlechtes Wochenende für uns, und das mit einem Auto, mit dem wir zu Saisonbeginn große Probleme hatten. Ich möchte also schon etwas Hoffnung haben, aber ich bezweifle, dass es so gut wie in Silverstone sein wird, denn es gibt hier keine Highspeed-Passagen."

Hungaroring als Standortbestimmung, aber keine McLaren-Angststrecke

Damit relativierte er auch seine eigenen, zuvor getätigten, Aussagen und die seines Teams ein wenig. Diese hatten den Hungaroring als eine Art Härtetest für die B-Version des McLaren festgemacht. Norris rudert nun zurück: "Ich glaube nicht, dass wir den wahren Test schon bestanden haben. Es gibt noch Strecken, die schlecht für uns sein werden. Ich glaube aber nicht, dass das hier eine dieser sein wird. Es gibt hier Asphalt mit viel Grip. Die Kurven sind recht langezogen, was nicht unsere Stärke ist, aber sie sind eben nicht superlangsam. Es wird also auf ein paar anderen Strecken noch größere Prüfungen dahingehend geben, wie schlecht es wirklich für uns werden kann."

Diese Prüfsteine dürften erst nach der Sommerpause anstehen. Nach Ungarn kommt mit Spa noch eine weitere Highspeed-Strecke, also McLaren-Terrain. Trotzdem ist klar: Der Hungaroring wird eine schwierigere Aufgabe als Spielberg und Silverstone. Norris ist dies aber gar nicht so unrecht: "Es wird ein besserer Test dafür, wo wir stehen. Die letzten beiden Strecken haben uns besser aussehen lassen, als wie wir über die Länge einer ganzen Saison abschneiden." Es handelt sich also um keinen absoluten Härtetest, aber sehr wohl um eine Standortbestimmung. Schneidet McLaren auch in Ungarn gut ab, so ist mit ihnen wohl auf den meisten Strecken zu rechnen.

Formel 1 Ungarn 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training
    17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training
  • Samstag:
    12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training
    16:00 Uhr - 17:00 Uhr: Qualifying
  • Sonntag:
    15:00 Uhr: Rennen (70 Runden)

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