Der Trainings-Freitag verlief für Haas gespalten. Auf der einen Seite der Garage gab es Grund zum Feiern. Und zwar auf der Seite von Nico Hülkenberg, der im Haas nur drei Zehntelsekunden hinter Klassenprimus Max Verstappen lag. Auf der Seite von Teamkollege Kevin Magnussen dürfte die Feierlaune hingegen etwas getrübt sein. Der Däne sortierte sich auf Platz 15 knapp vor den beiden AlphaTauris ein. Welche Seite der Garage spiegelt also die Realität wider?

Hülkenberg überrascht - auch Samstag?

"Ich habe mich im Auto wie zuhause gefühlt", sagte Nico Hülkenberg. Dem Deutschen fehlten nur drei Zehntelsekunden auf Max Verstappen, sogar nur eine Zehntel auf Veteran Fernando Alonso. "Heute hat es natürlich gut ausgesehen, aber ich schätze, dass viele Leute unter ihrem Wert geblieben sind", zeigt sich Hülkenberg skeptisch.

Die schwächelnde Form der Top-Teams will er noch nicht über den Weg trauen. "Einige Top-Autos vor allem, die könnten über Nacht etwas finden. Wir müssen einfach cool und realistisch bleiben", betont der Deutsche. Noch in Monaco blieb Haas punkte- und chancenlos. In den Highspeed-Passagen des Circuit de Barcelona-Catalunya scheint sich der VF-23 deutlich wohler zu fühlen. "Für mich ist es am wichtigsten, einen guten Rhythmus zu haben - und das hatte ich heute auch."

Ein Nebeneffekt der neuen Haas-Updates? In Barcelona brachte das Team unter anderem einen neuen Frontflügel. "Es hat sich solide angefühlt", beschreibt Hülkenberg. "Natürlich fühlt sich jede Strecke unterschiedlich an, denn es gibt verschiedene Reifen, einen anderen Asphalt und verschiedene Streckencharakteristiken," will der Deutsche das gute Gefühl nicht allein auf das Update zurückführen.

"Morgen müssen wir alles herausholen, denn es wird wieder sehr eng", weiß Hülkenberg trotz guter Ausgangslage. Der Kampf um die ersten zehn Startplätze scheint derzeit völlig offen. Von Haas bis Mercedes scheint jedes Team um den Einzug in die finale Phase des Qualifyings zittern zu müssen. "Vier oder fünf Teams kämpfen um dasselbe Stück Asphalt."

Schwacher Magnussen-Freitag nur ein Ausrutscher?

Der engen Gemengelage im aktuellen Feld der Königsklasse ist sich auch Haas-Teamkollege Kevin Magnussen bewusst. "Es ist super, super eng, mir haben auf P15 nur sieben Zehntel auf Platz 1 gefehlt", sagte Magnussen. Trotzdem fehlten dem Dänen gute fünf Zehntelsekunden auf Hülkenberg. "FP1 war sehr gut für uns, wir haben im zweiten Training etwas versucht, das nicht funktioniert hat", tut Magnussen das schwache Resultat ab.

Stattdessen zeigt sich der Däne sogar optimistischer als sein Teamkollege. "Aber Nico war sehr schnell, also ist die Pace auf jeden Fall im Auto. Es ist super super eng. [...] Eine perfekt gefahrene Runde kann jetzt viele Positionen ausmachen, das Qualifying ist sehr aufregend", freut sich der Däne über die engen Duelle. "Wir haben auf jeden Fall etwas, um das wir kämpfen können."

Breitet sich der Hoffnungsschimmer der Hülkenberg-Garage also auf die gesamte Haas-Box aus? "Wir hatten eine sehr, sehr gute Pace", so der Däne. "Es gibt viele gute Dinge, die wir von heute mitnehmen können. Entweder wir kehren zu dem zurück, was ich in FP1 am Auto hatte, oder gucken uns das Setup bei Nico an." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Barcelona gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Barcelona 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, Sky.de, Sky Youtube-Kanal, F1 TV Pro, ORF 1, SRF2)
19:00 Uhr - 20:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan