Formel 1, Charles Leclerc resigniert: Nächste Monaco-Pleite

Für Charles Leclerc ist das Formel-1-Rennen in Monaco auch 2023 eine Enttäuschung. Eine Strafe nach dem Qualifying kostete dem Ferrari-Piloten von vornherein die Chance auf seinen ersten Sieg beim Heimrennen. Die Möglichkeit auf eine bessere Platzierung war aber am Rennsonntag noch immer intakt, vor allem da ein Regenschauer das Rennen auf den Kopf stellte.

Doch die Ferrari-Strategen machten wie schon im Vorjahr erneut keinen guten Eindruck und reagierten falsch auf die einsetzenden Schauer, beziehungsweise vielmehr zu langsam. Denn während die direkte Konkurrenz bei Alpine und Mercedes in Runde 54 auf Intermediates wechselte, ließ sich die Scuderia eine Runde mehr Zeit und rutschte so mit beiden Piloten aus den Top 5.

Leclerc von Strafe ausgebremst: Konnte nicht viel machen

Leclerc verzieh dem Team aber diese strategische Entscheidung. Er erläuterte, dass es Teil eines Pokers war, um auf ein Safety Car zu setzen. "Es war eine Entscheidung, die wir als Team unter diesen Bedingungen trafen, denn unter diesen Umständen war ein Safety Car sehr wahrscheinlich", so Leclerc.

Der Lokalmatador sagte weiter: "Aber überraschenderweise hat niemand einen Fehler begangen und es kam kein Safety Car." Stattdessen beschäftigte ihn vielmehr immer noch seine Rückversetzung im Qualifying: "Nach der 3-Startplätze-Strafe von gestern konnte ich heute nicht mehr viel machen."

Besonders bitter war für Leclerc natürlich, dass ihn selbst für die Rückversetzung keine Schuld traf. Vielmehr verursachte ein Teamfehler, dass er Lando Norris auf einer schnellen Runde behinderte.

Ferrari-Teamboss Frederic Vasseur entschuldigte sich für das Missgeschick und forderte Aufklärung. "Wir müssen verstehen, wie wir in solchen Situationen die Kommunikation zwischen Charles und dem Team verbessern können", forderte er die Scuderia auf. Er kündigte an, dass man mit einer eingehenden Analyse am Montag beginnen wolle.

Zu viel Reifenverschleiß, Ferrari-Performance zu schlecht

Leclers Fazit für den Grand Prix sah dementsprechend düster aus. "Es war heute kein gutes Rennen. Auf den harten Reifen war unsere Pace eigentlich ziemlich gut, aber es gibt nichts, was man hier machen kann. Es war praktisch ein Wartespiel", erklärte Leclerc den Rennverlauf.

Erst nachdem das Trio mit Esteban Ocon, Lewis Hamilton und Carlos Sainz an die Box abgebogen war, hatte Leclerc freie Fahrt. "Als wir pushen konnten waren die Reifen ein bisschen verbraucht, das war schade", erklärte er.

So konnte der Lokalmatador auch keinen Overcut gegen die Piloten vor ihm versuchen und Ferrari musste ihn ohne Positionsgewinn wieder an die Box holen. Doch in Maranello mangelte es derzeit nicht nur an der Strategie und an den richtigen Abläufen in der Boxenfunk-Kommunikation, sondern seiner Meinung nach entspricht auch die allgemeine Leistung des Autos nicht den Erwartungen des zweifachen Monaco-Polesetters. "Ich bin nicht glücklich damit, wo wir derzeit stehen. Wir haben viel Arbeit vor uns, um Performance aufzuholen, denn im Moment sind wir einfach zu weit hinten", so der 25-Jährige.