Formel 1, Miami: Abstauber Kevin Magnussen schlägt wieder zu

Kevin Magnussen schlägt erneut zu: Nach seiner Pole in Brasilien im letzten Jahr setzt es in Miami wieder ein Wikinger-Comeback des Dänen. Wieder durch eine rote Flagge. Diesmal keine Pole Position, aber Platz vier hinter Sergio Perez, Fernando Alonso und neben dem Schwester-Ferrari Carlos Sainz. Nicht nur durch Glück, sondern auch durch Können, betont Kevin Magnussen.

Haas: Vierter, aber nicht vierte Kraft

"Wir sind nicht die viertschnellste Kraft", stellt Kevin Magnussen gleich zu Beginn klar. Trotzdem ist der Haas-Pilot nach seinem Kunststück im Qualifying von Miami auch für das Rennen zuversichtlich. "Die Longruns waren gut. Beziehungsweise unser Stint mit vollem Tank, wirklich lang war er ja nicht." Schon im 2. Freien Training beendete ein Unfall von Charles Leclerc vorzeitig die Action auf dem Miami International Autodrome.

Gleiches Spiel einen Tag später, als Charles Leclerc kurz vor Qualifying-Ende mit einem Unfall in Kurve sechs eine rote Flagge auslöste und Kevin Magnussens vierten Platz besiegelte. "Wir wissen, dass es dafür keine Punkte gibt. Aber es gibt dem Team ein gutes Gefühl und motiviert", so Magnussen. Papa und Ex-Formel-1-Pilot Jan Magnussen ist zur seelischen Unterstützung ebenfalls im Paddock mit dabei.

Magnussen: Das Glück ist mit dem Tüchtigen!

"Das Auto hat eine gute Pace. Vielleicht nicht gut genug für P4, aber wir wollen in die Punkte, das sollte möglich sein", erklärt Magnussen. Im Qualifying bot dem Haas die starke Streckenverbesserung eine Quelle der Herausforderung. "Natürlich hatten wir etwas Glück mit der roten Flagge, aber sowas passiert manchmal. Wir hatten Glück, aber zuvor fuhr ich eine sehr gute Runde. Das zeigt, wie konkurrenzfähig unser Auto ist." Besonders in Kurve 11 spielte der Däne seine Stärken aus.

Bonus: Das Upgrade-Paket mit geringfügig verändertem Unterboden funktioniert. Die Weiterentwicklung des VF-23 soll die aerodynamische Effizienz verbessern. Mit Erfolg. "Wir haben etwas Performance gefunden", verrät Kevin Magnussen. "Das müssen wir nach dem Rennen genauer analysieren, aber bislang sah es gut aus." Haas plant dieses Jahr viele, kleine Updates anstatt großer Pakete zu bringen.

Magnussen vs. Gasly vs. Hamilton

In der Konstrukteurswertung befindet sich Haas einen Punkt hinter Alpine, im Grand Prix in Miami startet Kevin Magnussen einen Platz vor Alpine-Pilot Pierre Gasly. "Es ist noch sehr früh in der Meisterschaft, da bringt es nichts, ein großes Risiko einzugehen", sieht Kevin Magnussen kein Explosionspotential in der Kombination. "Gasly wird das ähnlich sehen."

Schon im ersten Qualifying-Segment gerieten dafür Kevin Magnussen und Lewis Hamilton aneinander: In Kurve 17 fuhr Magnussen gemütlich auf der Ideallinie, Hamilton konnte nur mit einem knappen Ausweichmanöver (inklusive Touchieren der Wand) eine Kollision verhindern.

Nach dem Qualifying mussten beide Piloten bei den Stewards antanzen: Ohne Konsequenzen, der Vorfall blieb straffrei. Grund: Keiner war auf einer schnellen Runde unterwegs, ergo wurde niemand behindert. Vor Magnussen bummelte außerdem ein weiteres Auto.

Haas' amerikanischer Traum: Punkte beim Heimrennen

"Wir wollen das Rennen unbedingt in den Top-10 beenden und in den Punkten landen", hat Kevin Magnussen ein klares Ziel vor Augen. Beim Heimrennen des amerikanischen Rennstalles (inklusive allen großen Sponsoren) soll zu Magnussens einem Punkt aus Saudi-Arabien mindestens einer hinzukommen. Strategie: "Ein sauberes Rennen, und hoffentlich sind wir so stark, wie wir glauben."

Günther Steiner ist ebenfalls nicht unzufrieden mit den Leistungen seines Piloten. "Kevin hat einen fantastischen Job gemacht. Er hat mit P4 die schnellste Zeit mit gebrauchten Softs gefahren", so der Haas-Teamchef. "Das Team ist sehr motiviert und wir müssen weiter abliefern. Aber wenn alles nach Plan läuft, sollten wir Punkte erzielen. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Miami gibt es hier im Liveticker.