Noch vor dem Großen Preis von Aserbaidschan betonte Williams-Fahrer Logan Sargeant, sich derzeit nur auf das anstehende Rennen auf dem Baku City Circuit zu konzentrieren. Die Vorfreude auf den darauffolgenden Miami Grand Prix konnte der US-Amerikaner trotzdem nicht verbergen. Nur eine Woche nach seinem vierten Formel-1-Rennen in den Straßen von Baku erwartet ihn sein erstes Heimrennen - und das wortwörtlich.

Geboren in Lauderdale, lediglich 25 km Luftlinie von der Rennstrecke entfernt, bedeutet das erste US-Rennen des Rennjahres für Logan Sargeant die Rückkehr nach Hause. Seine erste Rennerfahrung sammelte er ganz in der Nähe auf einer kleinen Kartbahn. Dass er nun Jahre später als Formel-1-Pilot zurückkehrt, fühlt sich für ihn an, als würde sich ein Kreis schließen. "Ich habe mit dem Kartfahren angefangen auf einer Strecke zehn Minuten von hier. Jetzt zurückzukommen und mein erstes Formel-1-Rennen in Amerika zu fahren wird ziemlich verrückt", stellte Sargeant fest.

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Der Miami Grand Prix wird auch dieses Jahr wieder rund um das Hard Rock Stadium ausgetragen, in dem normalerweise die Miami Dolphins ihre Heimspiele der Footballliga austragen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden am Gelände einige Umbauten vorgenommen. Unter anderem wurde das Fahrerlager neu positioniert und steht dieses Jahr zum Großteil auf dem Spielfeld des Stadions. Für den Miami-Dolphins-Fan eine gute Gelegenheit, sein Lieblingsteam noch näher zu erleben. "Ich denke, alles am Gelände sieht besser aus als letztes Jahr. Hoffentlich können Spieler der Dolphins zum Rennen kommen. Es wäre cool, einige von ihnen zu sehen", sagte Sargeant.

Erste Punkte beim Heimrennen?

Neben AlphaTauri-Fahrer Nyck de Vries ist Logan Sargeant nach den ersten vier Saisonläufen der einzige Fahrer im Feld, der in dieser Saison noch keine Punkte erzielen konnte. Seit seinem guten Auftaktergebnis mit dem zwölften Platz in Bahrain kann der Rookie seine oftmals passable Pace aus den Trainingssessions noch zu selten auf die Straße bringen, häufig bedingt durch eigene Fehler. Auf dem Stadtkurs von Saudi-Arabien wurde ihm nach einem Dreher auf seiner ersten schnellen Runde seine zweite Rundenzeit wegen Überschreitung der Track Limits gestrichen. Somit musste er von P20 ins Rennen starten, das er kam auf P16 beendete.

Im Restart-Chaos von Melbourne fuhr er vollkommen unbedrängt seinem Vordermann Nyck de Vries ins Getriebe, was für beide einen Ausfall bedeutete. Und in Baku konnte er schließlich nach einem Crash im Sprint-Shootout im Sprint gar nicht antreten, da der Schaden für die Williams-Mechaniker in der Zwischenzeit nicht repariert werden konnte.

"Ich glaube, manchmal wollte ich ein bisschen zu viel. Ich habe versucht, mehr aus dem Auto herauszuholen als notwendig war, also wird es darum gehen, das ein wenig zurückzuschrauben und dafür zu sorgen, dass die Runden etwas sauberer sind", analysierte Sargeant. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Miami gibt es hier im Liveticker.