Zweiter in der Konstrukteurs-WM, mit Fernando Alonso Dritter in der Fahrerwertung und in Baku zum ersten Mal nicht auf dem Podest. Aston Martin musste sich 2023 bislang nur Red Bull geschlagen geben. Trotzdem wird viel mehr über Mercedes und Ferrari geredet. Zu Unrecht, findet Fernando Alonso. Und macht sich keine Sorgen über das Kräfteverhältnis. Selbst wenn Aston Martin irgendwann bei der Entwicklung nicht mehr mithalten kann.
Der neue Klassiker: Aston Martin vs. Ferrari vs. Mercedes
"Das ändert sich von Strecke zu Strecke", schätzt Fernando Alonso das Kräfteverhältnis in Miami zwischen Aston Martin, Ferrari und Mercedes ein. "Wir sind alle innerhalb von einem Zehntel." Das macht Überholen naturgemäß schwierig, zusätzlich wurden auf dem 5,412 Kilometer langem Miami International Autodrome zwei DRS-Zonen verkürzt.
Eine Ausnahme bildet nur die Spitze, bei der Max Verstappen und Sergio Perez auch von weiter hinten scheinbar mühelos durchs Feld pflügen und dann in den Horizont verschwinden (O-Ton Toto Wolff). "Wenn du Red Bull rausnimmst, sind es oft nur sechs Zehntel in Q1 zwischen P3 und P16. Du qualifizierst dich, wo du es verdienst, aber wie sollst du im Rennen dann mit nur einem halben Zehntel Vorsprung überholen?", meint Alonso.
Verstappen und Perez sind die neuen Hamilton und Bottas
"Wenn du im schnellsten Auto sitzt, kannst du Manöver bringen und Überholen. Sonst beendest du das Rennen mehr oder weniger wie das Qualifying. Nach zwei, drei Runden passiert nicht mehr viel", bleibt Alonso realistisch. Ausnahme: Safety Cars oder das Wetter sorgen für Chaos.
Keine Überraschung für den Aston-Martin-Piloten. "Das ist eben die Formel 1. In den letzten sieben Jahren waren immer Hamilton und Bottas auf Eins und Zwei, davor Vettel und Webber", so Alonso. Jetzt eben Verstappen und Perez. "Wenn Red Bull nicht so weit vorne wäre, wäre es ein interessanter Kampf." Dahinter spielt vor allem das Entwicklungsrennen eine große Rolle: Wer kürt sich zum Update-König?
Alonso: Aston Martin noch immer der Underdog
Ferrari und Mercedes kündigten für Imola große Update-Pakete an, Aston Martin hat mit ständigen, kleineren Weiterentwicklungen des AMR23 eine andere Strategie gewählt. "Wir haben auch Upgrades geplant, und dann werden wir weiterschauen", meint Fernando Alonso. Er sieht den Kampf mit den Topteams gelassen, die Leute würden Aston Martin sowieso immer unterschätzen: "Das haben sie gemacht, bis jetzt jedes Wochenende."
"Wir fahren einfach jeden Sonntag ruhig unser Rennen ohne Druck. Wenn wir noch immer besser sind als sie, sind das sehr gute Neuigkeiten. Wenn nicht, weil wir mit ihren Updates nicht mithalten können, bereiten wir uns so gut wie möglich auf 2024 vor", erklärt Fernando Alonso. "Für uns ist es derzeit einfach ein Geschenk, wo wir uns befinden."
Aston Martins Ass im Ärmel für Miami
2022 hatte Aston Martin nach vier Rennen fünf Punkte, jetzt mit 87 schon mehr als in der gesamten letzten Formel-1-Saison. "Wir versuchen einfach, als Team zu wachsen. Wir sind mit einem sehr schnellen Auto in einer Position, die wir nicht erwartet hatten", betont der Spanier. "Jetzt versuchen wir, uns noch in den Bereichen zu verbessern, in denen wir noch nicht auf höchstem Level operieren."
"Manchmal sind sie samstags besser, wir sonntags", meint Alonso über Ferrari und Mercedes. Für Miami hofft er, dass Aston Martin mit ihrem besseren Reifenverschleiß leicht im Vorteil liegt. "Die Temperaturen über 60 Grad sind sicher ein Faktor." Alles bereit für Podium Nummer 102? Die kurze Antwort des zweifachen Weltmeisters: "Das Auto sollte gut sein."
Formel 1 Miami 2023: Der Zeitplan
- Freitag:
20:00 Uhr - 21:00 Uhr: 1. Freies Training
23:30 Uhr - 00:30 Uhr: 2. Freies Training - Samstag:
18:30 Uhr - 19:30 Uhr: 3. Freies Training
22:00 Uhr - 23:00: Qualifying - Sonntag:
21:30 Uhr: Rennen (57 Runden)
Alle Infos zu den TV-Übertragungen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Miami gibt es hier im Liveticker.
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