Der erste Tag des Rennwochenendes in Baku lief für Haas denkbar schlecht: Technische Probleme im ersten und einzigen Freien Training, beide Fahrer früh raus im Qualifying. Eigentlich der perfekte Auftakt für ein Desaster-Wochenende, nachdem Nico Hülkenberg in Australien als Siebter seine ersten Punkte holte. Warum die Mannen von Günther Steiner trotzdem optimistisch sind.
Hülkenberg: Rote Flaggen ruinierten meinen Rhythmus
"Es war schwierig, mit all den roten Flaggen und langen Wartezeiten einen Rhythmus zu finden", meint Nico Hülkenberg. "Aber das ist keine Entschuldigung." Nach Q3 und Startplatz zehn in Australien war schon in Q1 und mit P17 Schluss.
Bei seinem finalen Versuch verbesserte der Deutsche seine Zeit von 1:43.010 auf 1:42.755 nochmals, aber ein Rückstand von rund eineinhalb Zehntel auf Lance Stroll und Zhou Guanyu verhinderten ein Weiterkommen. "Meine Runden waren nicht so sauber, wie sie sein hätten können. Q2 wäre möglich und realistisch gewesen", ärgert sich Hülkenberg.
Enges Baku-Mittelfeld erlaubt keine Fehler
"Aber Kleinigkeiten haben das verhindert", führt der Haas-Pilot aus. Erschwert hat die Aufgabe der tückische Wind in Baku. "In jeder Runde hat genau eine Kurve den Unterschied gemacht. Enttäuschend." Einmal blockierten die Reifen in Kurve eins, beim nächsten Versuch in Kurve 16.
Gerade im eng umkämpften Mittelfeld ein Problem. "Es ist so eng im Mittelfeld, ein kleiner Unterschied in der Rundenzeit entscheidet über viele Positionen", so Hülkenberg. "Jetzt sind wir etwas im Hintertreffen."
Magnussen: Pace trotz kaputtem Motor
Teamkollege Kevin Magnussen musste das Qualifying nach einem Elektrik-Defekt vorzeitig beenden und kam über Platz 18 nicht hinaus. "Ich wollte nochmal fahren, aber wir mussten den Motor schützen", so Magnussen. Das Problem hätte ihm auch schon auf seiner schnellen Runde erheblich Zeit gekostet.
"Ich hatte auf der Geraden nicht viel Leistung, weil der Motor sich ständig ausschaltete und fehlzündete", sagt Magnussen. Schon im Freien Training musste der Däne aufgrund von Problemen mit dem Benzindruck seinen VF-23 in der Auslaufzone von Kurve eins abstellen. "Ich konnte nur ein, zwei schnelle Runden fahren", berichtet der 30-Jährige. Eine suboptimale Vorbereitung bei einem Sprint-Wochenende.
Haas optimistisch für Sprint-Tag
Trotzdem gibt es Grund für Optimismus in der Haas-Garage. "Ich habe mich von Anfang an gut im Auto gefühlt", meint Kevin Magnussen. "Wir konnten trotz des Elektrikproblems bei meinem ersten Run zeigen, dass wir Pace haben." Das frühe Ausscheiden im Qualifying war dann natürlich besonders bitter.
"Ich habe es schon 20 Mal gesagt: Ich mag dieses Event", freut sich Magnussen trotzdem auf das weitere Wochenende. Und eine weitere Chance für Haas auf ein besseres Qualifying. Nachsatz: "Ich bin froh, dass es heute und nicht morgen beim Qualifying passiert ist. Im Rennen hast du eine größere Chance, Plätze gutzumachen."
Nico Hülkenberg traut sich aufgrund der wenigen Trainingszeit keine Vorhersage zu: "Es ist abzuwarten." Grundsätzlich sollte der Haas-Bolide zur Strecke passen. Aber: "Gefühlt wird es eher schwieriger als Melbourne und Jeddah, wo wir komfortabel im vorderen Mittelfeld waren. Hier könnte es einen Ticken schwieriger werden." Den ganzen Sprint-Tag der Formel 1 heute in Baku gibt es hier im Liveticker.
Formel 1 Baku 2023: Der Zeitplan
- Freitag:
11:30 Uhr - 12:30 Uhr: Freies Training
15:00 Uhr - 16:00 Uhr: Qualifying für den Grand Prix - Samstag:
10:30 Uhr - 11:14 Uhr: Sprint Shootout
15:30 Uhr: Sprint - Sonntag:
13:00 Uhr: Rennen (51 Runden)
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