Formel 1 Baku-Qualifying: Leclerc fährt sensationell auf Pole

Charles Leclerc erlöst Ferrari im Qualifying-Thriller der Formel 1 in Baku. Der Monegasse setzte sich am Freitag im Zeittraining für das Rennen sensationell gegen Red Bull durch. Die 19. Pole seiner Karriere ist die erste für ihn und die Scuderia in der laufenden Saison. Die Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Sergio Perez mussten sich auf den Plätzen zwei und drei geschlagen geben. Alle News zur Formel 1 heute in Baku gibt es im Live-Ticker.

Beim ersten Run im Q3 lautete die Reihenfolge Perez, Verstappen, Sainz, Leclerc, Tsunoda, Norris, Hamilton, Alonso. Wie schon im Q2 gaben Red Bull und Leclerc den Ton an. Der Weltmeister setzte sich in einem sensationellen Schlagabtausch durch, in dem Leclerc auf die Tausendstelsekunde dieselbe Rundenzeit von 1:40.445 Minuten ablieferte. Da Verstappen dem Ferrari-Fahrer zuvorkam, wurde er auf dem ersten Platz gewertet. Perez büßte eine Zehntelsekunde auf das Spitzenduo ein. Sainz folgte als Vierter mit einer halben Sekunde Rückstand.

Die Ferrari-Teamkollegen eröffneten vier Minuten vor Schluss den Showdown um die Pole Position. Leclerc lag auf der Strecke vor Sainz. Dahinter folgten Perez, Verstappen, Hamilton und Alonso. Im ersten Sektor fuhr Perez die absolute Bestzeit, im zweiten Leclerc und im dritten Verstappen. Am Ende scheiterten die Red-Bull-Teamkollegen am Monegassen. Mit einer Bestzeit von 1:40.203 Minuten fuhr Leclerc zum dritten Mal in Folge auf die Pole Position für den Aserbaidschan GP.

Hinter den Top-3 landete Sainz mit einem deutlichen Rückstand von acht Zehntelsekunden auf Position vier. Die Top-10 komplettierten Hamilton, Alonso, Norris, Tsunoda, Stroll und Piastri. Für Haas-Fahrer Nico Hülkenberg war das Qualifying mit dem Aus im Q1 früh vorbei. Die am Freitag ermittelte Startaufstellung wird erst am Sonntag relevant. Für den Samstag stehen das Zeitfahren im Sprint-Shootout sowie das Sprintrennen auf dem Programm. Alle Reaktionen zur Formel 1 heute in Baku gibt es im Live-Ticker.

Q1 in Baku: Unfälle sorgen für zwei rote Flaggen

Das war Q1: Die Teams verloren zu Beginn des Zeittrainings keine Zeit. Nach einer Minute waren alle 20 Fahrer auf der Strecke, um schnellstmöglich eine gültige Rundenzeit zu setzen. Bis auf Alonso, Zhou, Sainz und de Vries waren alle auf Anhieb erfolgreich. Der Chinese drehte sich auf seiner ersten fliegenden Runde in Kurve eins. Im zweiten Anlauf klappte es sowohl bei ihm als auch bei Alonso. Sainz und de Vries standen weiter ohne gültige Rundenzeit da. Für Letzteren blieb es auch dabei.

Der Niederländer verbremste sich in Kurve zwei massiv und schlug frontal in die Streckenbegrenzung ein. Die Session wurde durch die rote Flagge unterbrochen, um den AlphaTauri zu bergen und die Unfallstelle zu räumen. Da sich das Auto mit der Nase in die Tecpro-Barriere gebohrt hatte, zogen sich die Arbeiten in die Länge. Erst nach knapp einer Viertelstunde ging es weiter. Der Restart der Sitzung erfolgte mit zehn Minuten Restzeit auf der Uhr. Die Spitze markierte zu diesem Zeitpunkt Verstappen vor Leclerc und Alonso.

An dieser Rangordnung änderte sich zunächst nichts, denn die Zeitenjagd wurde abermals gestoppt. Gasly schlug ebenfalls in Kurve zwei an und beschädigte dabei die rechte Seite seines Alpine. Der Franzose musste das Auto kurz darauf abstellen. Da bei dem Zwischenfall die Tecpro-Barriere beschädigt wurde, musste die Rennleitung abermals mit der roten Flagge reagieren und das Geschehen unterbrechen.

Die 18 verbliebenen Fahrer hatten nach dem Neustart noch siebeneinhalb Minuten, um den Einzug ins Q2 untereinander auszumachen. Fast allen gelang auf Anhieb eine Verbesserung. Für Magnussen war das Qualifying mit einem Elektrikdefekt vorzeitig beendet. Der Däne schaffte es noch zurück an die Box, war neben Gasly und de Vries damit aber der zweite K.o. In der Schlussminute befanden sich Bottas und Zhou auf den übrigen beiden Schleudersitzen.

Der Finne schaffte es mit einer Verbesserung in die nächste Runde, für den Teamkollegen war trotz persönlicher Bestzeit als 16. Feierabend. Hülkenberg fand auf seinem finalen Versuch ebenfalls Zeit, doch auch für ihn reichte es am Ende nicht. Vorne drehten Leclerc und Alonso noch einmal auf und mischten sich unter die dominanten Red-Bull-Teamkollegen.

Q2 in Baku: Debakel für Mercedes

Das war Q2: Durch die vielen Verzögerungen fanden die Teams im zweiten Teil deutlich kühlere Temperaturen als erwartet vor. Der Asphalt war mit 30 Grad Celsius um fünf Grad gegenüber dem Beginn der Qualifikation gesunken. Darüber hinaus kämpften die Fahrer mit der tiefstehenden Sonne. Bis auf Leclerc, Sainz und Norris machten sich alle mit Freigabe des Q2 umgehend an die Arbeit.

Perez und Verstappen übernahmen an der Spitze abermals das Kommando. Erster Verfolger war Alonso, gefolgt von Russell und Hamilton. Bei Ferrari lieferte einzig Leclerc im ersten Anlauf ab. Er stellte als Dritter den Anschluss an das Red-Bull-Duo her. Sainz brach seine Runde nach schlechten Sektorzeiten ab. Mit dem zweiten Versuch reihte sich der Spanier auf Rang fünf ein. Leclerc blieb ebenfalls draußen und verdrängte Perez von der Spitze.

Der Kampf um den Einzug ins Finale spielte sich zwischen den Williams-Teamkollegen, Bottas, Piastri und Ocon ab. Sainz verbremste sich in Kurve drei und sorgte mit seinem Wendemanöver in der Auslaufzone kurzzeitig für eine gelbe Flagge. In der Schlussphase hagelte es noch einmal persönliche Bestzeiten. Verstappen eroberte mit einem Machtwort den Platz an der Sonne zurück.

Für Mercedes wurde das Q2 mit den Plätzen zehn und elf zu einem Debakel. Beide Fahrer verloren über acht Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Hamilton gelang um einen Wimpernschlag von vier Tausendstelsekunden der Einzug ins Q3, während Russell zusammen mit Ocon, Albon, Bottas und Sargeant aussteigen musste.

Das Wetter: Die Bedingungen waren zum Start des Qualifyings um 17:00 Uhr Ortszeit wie schon den gesamten Freitag über stabil. Die Außentemperatur in Baku betrug 20 Grad Celsius. Bei klarem Himmel und Sonnenschein wurde der Asphalt auf 35 Grad Celsius erwärmt. Durch mehrere Unterbrechungen sank die Temperatur im Verlauf der Sitzung signifikant. Bis zum Q3 waren Luft- und Asphalttemperatur auf 18 respektive 29 Grad Celsius gefallen.