Max Verstappen setzte sich im Qualifying in Australien mit einer Zeit von 1:16.732 über zwei Zehntel von der Konkurrenz ab. Mit seiner 22. Pole Position hat er nun gleich viele wie Fernando Alonso. Der erste Schritt zum Besiegen des Australien-Fluches. Unter schwierigen Bedingungen, minimierter Trainingszeit und nur einem Matchball zum Schluss.

Verstappen: Australien verzeiht keine Fehler

"Meine letzte Runde war ziemlich gut, davor hatte ich Probleme, Grip zu finden", erzählt Max Verstappen. Nach seinem ersten Versuch in Q3 lag der 25-Jährige nur auf P6, zu viele Fehler machten eine gute Zeit unmöglich. "Wenn du nur einen kleinen Fehler machst, verlierst du das ganze Momentum." Seine zweite schnelle Runde absolvierte er auf gebrauchten Softs, beim dritten und letzten Versuch passten sowohl die Reifen als auch Verstappens Performance.

Red Bull entschied sich in Q3 für eine andere Strategie als die Konkurrenz. Max Verstappen startete direkt nach nur einer Aufwärmrunde die Attacke auf Pole Position. "Nach nur einer Aufwärmrunde war es schwierig, die Reifen im ersten Sektor ins richtige Fenster zu bringen", meinte er. Der neue Asphalt und die vielen 90 Grad Kurven boten zusätzlichen Stoff für Turbulenzen.

"Es war schwierig, die Reifen in Kurve eins auf Temperatur zu bringen und ein gutes Gefühl in der Kurve zu bekommen", meint der Niederländer. Nach überstandenem Infekt war auch die Zuverlässigkeit (abgesehen von Verbesserungspotential beim Schalten) diesmal kein Faktor. "Das war kein Problem, aber einfach nicht gut."

Red Bull hofft auf starke Mercedes-Performance

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko lobt seinen Fahrer unterdessen auf 'Servus TV': "Das war eine unglaublich tolle Runde von Max. Wir haben das Auto sukzessive über die Qualifying-Läufe verbessert, besonders die letzte Änderung hat viel gebracht." Für das Rennen sieht der Doktor - trotz der überraschend guten Mercedes-Performance - Aston Martin als größte Gefahr.

Grund: Bei Mercedes erwartet Dr. Marko höheren Reifenverschleiß im Rennen. "Alonso ist auf die Renndistanz der Stärkere. Wenn der Start normal verläuft und die Reihenfolge in der ersten Kurve so bleibt, ist das gut für uns", schätzt der Österreicher. "Mercedes ist im Rennen nicht so schnell und kann Alonso aufhalten. Das gibt uns einen Polster."

Max Verstappen startet das Rennen vor George Russell und Lewis Hamilton, Foto: LAT Images
Max Verstappen startet das Rennen vor George Russell und Lewis Hamilton, Foto: LAT Images

Verstappen: Perez für mich kein Faktor

Durch den torpedierten Trainingsfreitag kam Max Verstappen erst in FP3 zu Longruns. "Dadurch bekam ich etwas Gefühl für die Reifen. Ich glaube nicht, dass es im Rennen leicht mit den Reifen wird, aber wir waren bisher stark", macht sich der Weltmeister darum aber nicht übermäßige Sorgen. Mehr Trainingszeit hätte das nicht verändert. Und: "Wir haben ein gutes Auto für das Rennen."

"Wir sind das einzige Team, das noch zwei Sätze harte Reifen hat", sieht Christian Horner einen etwaigen Strategie-Vorteil bei Red Bull - besonders für Perez. Verstappen startet von der Pole, Sergio Perez vom anderen Ende des Feldes. Ist der Teamkollege und erster Verfolger in der WM ein Faktor für den zweifachen Weltmeister? "Für mich normalerweise nicht", erklärt Verstappen. Im Rennen soll nach Platz drei 2019 nun der erste Sieg in Australien her.