Nur Startplatz vier und sechs beim Qualifying des Australien GP für Fernando Alonso und Lance Stroll – eine absurd wirkende Feststellung. Die Tatsache, dass Mercedes vor Aston Martin gelandet ist und das Team rund um Mike Krack damit nur bedingt vom Perez-Ausfall im Qualifying profitieren konnten, ließ Alonso überrascht zurück. Kann Aston Martin trotzdem auf die bekannte Rennstärke hoffen?

Mercedes plötzlich vorne: Alonso überrascht

"Ich fühle mich gut. Es war natürlich sehr eng und zwischen den Autos lagen teilweise nur ein oder zwei Zehntel. Im Q1 und Q2 waren wir im vorderen Ende und dann im Q3 haben wir die erste Startreihe nur um ein paar Hundertstel verpasst", fasste Fernando Alonso den Tag nach dem Qualifying zusammen.

Zwischen der Pole Position von Max Verstappen und dem Aston Martin passten letztlich lediglich 0,407 Sekunden – so nah war Alonso in diesem Jahr bisher noch nie am ersten Startplatz dran, dennoch steht am Ende nur der vierte Rang zu Buche.

"Es ist überraschend, dass Mercedes vor uns ist", verriet der 41-Jährige bei 'Servus TV'. "Die haben wahrscheinlich etwas Performance versteckt." Schließlich konnte Alonso sowohl George Russell als auch Lewis Hamilton im zweiten Qualifyingabschnitt noch recht deutlich auf Distanz halten.

Auch in Australien vorne mit dabei: Aston Martin und Fernando Alonso, Foto: LAT Images
Auch in Australien vorne mit dabei: Aston Martin und Fernando Alonso, Foto: LAT Images

Alonso zeigte sich dennoch alles andere als unzufrieden mit diesem Ergebnis: "Ich denke immer noch, dass das wahrscheinlich unser bestes Qualifying war. In Bahrain waren es 0,6 Sekunden, in Jeddah 0,5 und hier sind es 0,4 Sekunden auf die Pole Position. Wir müssen glücklich sein und warten wir mal ab, was wir morgen tun können."

Aston Martin im Rennen wieder stark? Red Bull fürchtet Alonso

Das Rennen ist für Aston Martin ein gutes Stichwort. Der Rennstall aus Silverstone ist für eine gute Rennpace bekannt und bestätigte das auch in den ersten beiden Saisonrennen. Dort musste man sich im Qualifying bisher Ferrari geschlagen geben. Im Rennen selbst behielten die grünen Renner – allen voran Fernando Alonso – die Oberhand.

Einziger Knackpunkt: Der Regen in Melbourne. Da es in beiden Trainingssessions am Freitag geregnet hat, konnte Aston Martin keine wirklichen Longruns absolvieren. Lediglich im dritten Training, das in Bezug auf das Rennen in der Regel eher weniger repräsentativ ist, holte Aston Martin dies nach. "Es gibt im Rennen viele Unbekannte", O-Ton Alonso. Er hofft in Australien dennoch auf die Rennstärke des Teams: "Ich bin für morgen zuversichtlich. Unsere Stärke ist immer noch die Rennpace. Wir starten aus der zweiten Reihe und unsere Stärke liegt im Rennen."

Gleichzeitig betont er aber auch, dass im Rennen am Sonntag selbst viel passieren kann. Teamkollege Lance Stroll sieht dies ähnlich. "Ich denke, dass wir in einer guten Position sind, um morgen zu kämpfen." Der Kanadier startet das Rennen genau eine Reihe hinter Alonso von Platz sechs. Getrennt werden die Aston Martins nur von Ferrari-Pilot Carlos Sainz.

Sind das also erneut gute Vorzeichen für ein weiteres Podium? Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko warnt bereits vor dem Spanier. "Ich glaube, dass Alonso auf die Renndistanz der Stärkere ist", so der 79-Jährige Österreicher. "Mercedes ist im Rennen nicht so schnell und sie könnten Alonso aufhalten. Das gibt uns ein Polster."