AlphaTauri brachte das größte Upgrade-Paket aller Formel-1-Teams zum Australien-GP in Melbourne. Auf dem Albert Park Circuit kamen ein grunderneuerter Unterboden sowie ein modifizierter Diffusor zum Einsatz. Doch im ersten Training hatte ausgerechnet AT-Pilot Yuki Tsunoda einen wilden Ausritt als die neuen Komponenten an seinem Wagen montiert waren.

Tsunoda schlug bei seinem Unfall in Kurve 1 kurz nach der Halbzeit von FP1 zwar nirgendwo an, doch sein Bolide holperte wüst durch die Kies-Auslaufzone und hob dabei sogar leicht ab. Wie das Team später mitteilte, nahm der Unterboden bei diesem Abflug Schaden. "Yuki hatte in Kurve 1 einen unerwarteten Ausrutscher, verlor das Auto und beschädigte beim Aufprall auf dem äußeren Kerb den Unterboden", erklärte Chef-Ingenieur Jonathan Eddolls.

Yuki Tsunoda: Ausritt wegen Technik-Panne

Anschließend war nicht mehr genügend Zeit vorhanden, um die Schäden zu reparieren und den Japaner wieder auf die Strecke zu entsenden. Tsunoda erklärte den Abflug durch mangelnde Reifentemperatur. Als Auslöser dafür machte er indirekt einen Ausfall der GPS-Systeme aus, welcher die Formel 1 just in dieser Phase des Qualifyings ereilte.

Dadurch fiel es den Teams schwer, die Streckenposition ihrer Fahrer zu koordinieren und sie auf schnelle oder langsame andere Piloten aufmerksam zu machen. Da die Fahrer in der Königsklasse ihre Spiegel kaum verwenden können, ein wichtiges Hilfsmittel um Auffahrunfällen oder sonstigen gefährlichen Situationen vorzubeugen.

"Es gab massiven Verkehr und einiges an Chaos. Das wurde durch den GPS-Ausfall ausgelöst, würde ich sagen", so Tsunoda. "Ich musste im letzten Sektor verlangsamen und dadurch war der Reifen überhaupt nicht bereit. In dem Moment, in dem ich einlenkte, hatte ich überhaupt keinen Grip und das war es dann", beschrieb der 22-Jährige den Unfallhergang. Wenige Minuten nach seinem Abflug wurde die Session mit einer roten Flagge aufgrund des Problems mit der Streckentechnik unterbrochen.

Formel 1: Das sind die AlphaTauri-Upgrades in Australien

Konkret brachte AlphaTauri beim Australien-GP Upgrades am Unterboden-Körper, der Unterboden-Kante, sowie den Unterboden-Fences an den Start. Dazu kam noch eine Anpassung des Diffusors, der eine stärkere Krümmung aufweist. Dieser blieb am Freitag bei dem Tsunoda-Abflug unbeschädigt. Wie viel Schaden der Unterboden des WM-17. der Vorsaison genommen hat, ist unklar.

In der zweiten Trainings-Session wurden die neuen Aero-Komponenten am Wagen von Tsunodas Teamkollegen Nyck De Vries angebracht. Doch auch der Arbeitstag des Niederländers verlief alles andere als problemlos. Im zweiten Training legte er nur acht Runden zurück. "Wir blieben mit Nyck in der Garage nachdem wir ein kleines mechanisches Problem an seinem Wagen entdeckten", erklärte Eddolls.

Ein allzu großer Verlust für die Setup-Arbeit an diesem Wochenende ist das wohl nicht. Denn aufgrund eines Regenschauers, der etwa 15 Minuten nach dem Beginn von FP2 einsetzte, waren brauchbare Umläufe auf Trockenreifen später sowieso nicht mehr möglich. Abgesehen von De Vries und Williams-Rookie Logan Sargeant drehten zwar alle Fahrer noch Runden auf Intermediates, aber da für das restliche Wochenende kein weiterer Regen prognostiziert ist, sind diese Erfahrungswerte kaum von Bedeutung.

Generell lässt sich aus dem Freitagstraining nur schwer eine Rangordnung für das verbleibende Formel-1-Wochenende ableiten. Auch die AlphaTauri-Piloten selbst wagen keine Prognosen. Tsunoda traute sich nur eine Vorhersage zu: "Ich denke es wieder sehr knapp werden, so wie immer. Hoffentlich können wir mit unserem Auto auf Q3 anzielen, aber zuerst ist es einmal wichtig, Q2 zu erreichen".

Formel 1 Australien 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    03:30 Uhr - 04:30 Uhr: 1. Freies Training
    07:00 Uhr - 08:00 Uhr: 2. Freies Training
  • Samstag:
    03:30 Uhr - 04:30 Uhr: 3. Freies Training
    07:00 Uhr - 08:00 Uhr: Qualifying
  • Sonntag:
    07:00 Uhr: Rennen (58 Runden)

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