McLaren erwischte in der Formel-1-Saison 2023 einen enttäuschenden Saisonstart. Nachdem das britische Team bereits im Vorjahr hinter den Erwartungen zurückblieb, rutschte es in diesem Jahr noch weiter nach hinten. Jetzt reagiert die Mannschaft aus Woking und stellt ihre gesamte technische Führungsriege auf den Kopf.

Technik-Chef James Key ist im Zug dieser Transformation weg, wie am Donnerstag kurz nach 14 Uhr bekanntgegeben wurde. Dabei lässt das Team offen, ob Key freiwillig den Hut nahm, oder ob das Aus von McLaren ausging. Key wird nicht direkt ersetzt. An seiner Stelle teilt sich ein Trio die technische Leitung auf.

Ferrari-Mann feiert McLaren-Comeback

Teil dieses Trios ist ein pikanter Neuzugang bei McLaren, nämlich David Sanchez. Erst vor zwei Wochen wurde der Abschied von Sanchez bei Ferrari bekannt, bereits damals gab es Spekulationen um eine Rückkehr nach Großbritannien. Der Franzose stand bereits bis 2012 bei McLaren unter Vertrag, ehe er nach Maranello abwanderte.

Er wird seine Rolle als Technik-Direktor zuständig für Fahrzeugkonzept und Performance allerdings erst am 1. Januar 2024 antreten, vermutlich da er zuvor noch eine Sperrklausel von Ferrari absitzen muss.

Das Trio neben Sanchez komplettieren zwei McLaren-interne Personen. Der altgediente Peter Prodromou übernimmt die Rolle als Technischer Direktor für Aerodynamik. Ebenfalls intern besetzt wird der Posten als Leiter für Konstruktion und Design. Neil Houdley steigt in diese Position auf. Stattdessen rückt Giuseppe Pesce zum Direktor für Aerodynamik und Personalchef auf. Der bisherige Produktionsleiter Piers Thynne übernimmt den Posten als Leiter des operativen Geschäfts (COO).

McLaren: Teamchef erklärt neue Führungsstruktur

Teamchef Andrea Stella, der im Dezember die Nachfolge von Andreas Seidl antrat, sagte zu der Umstrukturierung: "Seit ich die Rolle des Teamchefs übernommen habe, wurde mir das Mandat erteilt, einen strategischen Ansatz zu verfolgen, um sicherzustellen, dass das Team auf einem langfristigen Fundament steht, auf dem wir über die Jahre hinweg aufbauen können."

"Diese neue Struktur sorgt für Klarheit und Effektivität innerhalb der technischen Abteilung des Teams und versetzt uns in eine starke Position, um die Leistung zu maximieren, einschließlich der Optimierung der neuen Infrastruktur-Upgrades, die wir im Jahr 2023 benötigen", so Stella, der sich gleichzeitig auch von Key verabschiedete: "Ich möchte James für seine harte Arbeit und sein Engagement während seiner Zeit bei McLaren danken und ihm alles Gute für die Zukunft wünschen."

McLaren-CEO Zak Brown begrüßte die Neuordnung ebenfalls: "Mir ist schon seit einiger Zeit klar, dass unsere technische Entwicklung nicht schnell genug voranschreitet, um unserem Ziel gerecht zu werden, an die Spitze der Startaufstellung zurückzukehren. Ich freue mich, dass wir nach einer umfassenden Überprüfung mit Andrea nun in der Lage sind, die Umstrukturierung vorzunehmen, die erforderlich ist, um die Räder in Gang zu setzen und die Situation zu ändern. Diese strategischen Veränderungen sichern den langfristigen Erfolg des Teams und sind notwendig, damit McLaren wieder auf die Siegerstraße zurückkehrt."