Teamkollege Yuki Tsunoda kämpfte in Saudi-Arabien erneut um AlphaTauris ersten Punkt, für Nyck de Vries will es in seiner Debütsaison in der Formel 1 noch nicht richtig laufen. Mercedes sah ihn schon an der Seite von Max Verstappen im Red-Bull-Cockpit. Nach all den Vorschusslorbeeren zeigt der Holländer aber (wie sein Team) Startschwierigkeiten.

Nyck de Vries: Kein Traumstart in der Formel 1

"Ich hoffe, mit seiner beschissenen Fahrweise schafft er es nicht in die Formel 1! So ein verdammter Idiot!", schimpfte Pascal Wehrlein nach seinem Unfall mit de Vries beim Formel-E-Finale in Seoul. Zwei Monate später war genau 'dieser Idiot' in der Formel 1. Nyck de Vries unterschrieb bei AlphaTauri und erfüllte sich den Traum von der Formel 1.

Nach seinem überraschenden neunten Platz mit Williams in Monza musste sich de Vries in Bahrain und Saudi-Arabien mit P14 zufriedengeben. Trotz eines perfekt getimten Safety Cars. "Nyck muss noch viel lernen", weiß Franz Tost. Im Gegensatz zum Teamkollegen: "Yuki machte einen großen Schritt nach vorn. Nicht nur fahrerisch, auch technisch." Dabei wurde de Vries schon inoffiziell die Teamleader-Rolle zugeschoben.

AlphaTauri: De Vries scheitert an Tsunoda

In Bahrain wie Saudi-Arabien entschied Yuki Tsunoda das interne Teamduell klar für sich. Schon nach dem ersten Saisonrennen meinte Dr. Helmut Marko, dass er gerne eine Leistungsverbesserung von Nyck de Vries hätte. "Nyck wird sich steigern. Wenn er ein gutes Auto hat, wird er da sein", ist Franz Tost überzeugt.

Die Pace des AT04 bei freier Fahrt hätte in Jeddah mehr möglich gemacht. "Aber ich habe zu viel Zeit gebraucht, um in einen Rhythmus zu kommen und hätte mehr attackieren müssen", ärgerte sich Nyck de Vries über sich selbst. Weitere Baustelle: Rennstart und Restart nach dem Safety Car. "Da habe ich jeweils viel Boden verloren. Dann steckte ich im Verkehr fest."

TsunodaDe VriesRückstand
Bahrain Qualifying1419+0,721
Bahrain Rennen1114+1 Runde
Saudi-Arabien Qualifying1618+0,305
Saudi-Arabien Rennen1114+9,985

AlphaTauri-Boss bleibt gelassen: Schlechtes Auto ist schuld

"Als junger Fahrer in der Formel 1 ist es noch schwieriger, wenn das Auto Probleme macht", erklärt Franz Tost. "Ich bin sicher, dass Nyck sich verbessert und gute Resultate einfahren wird." Eigentlich hatte Red Bulls Schwesterteam erwartet, dass sich der Niederländer schnell an die Formel 1 anpasst und ab dem ersten Qualifying gute Ergebnisse abliefert.

Ein konkurrenzfähigeres Auto soll genau das Nyck de Vries erleichtern. Die Weiterentwicklung des AT04 ist im vollen Gange. "Wir bringen Updates zu den nächsten Rennen. Nach Melbourne und dann auch nach Baku. Wir planen, zu fast jedem Rennen mit einem kleinen Upgrade anzureisen", so Tost. Plan: Gleichzeitig zur Performance des AT04 soll auch die von Nyck de Vries ansteigen.

Nyck de Vries genießt (noch) das volle Vertrauen von AlphaTauri-Teamchef Franz Tost, Foto: Peter Fox/Getty Images
Nyck de Vries genießt (noch) das volle Vertrauen von AlphaTauri-Teamchef Franz Tost, Foto: Peter Fox/Getty Images

De Vries: Große Hoffnungen und To-Do-Listen

Der Formel-E-Meister von 2020/21 absolvierte in der Königsklasse einige Testeinsätze für Mercedes, Williams und Aston Martin. Im Oktober 2022 gab AlphaTauri bekannt, den zu Alpine wechselnden Pierre Gasly durch Nyck de Vries zu ersetzen. Sein Joker-Einsatz bei Williams mit Rang neun, zwei Punkten und der besseren Leistung als Nicholas Latifi beeindruckte Dr. Helmut Marko und AlphaTauri.

Auch bei den Testfahrten in Abu Dhabi machte de Vries mit seiner To-Do-Liste für Verbesserungen am Auto bereits einen guten Eindruck, zumindest bei Franz Tost. "Zum Glück hat er sich viel über das Auto beschwert, denn das war ein Weckruf für die Ingenieure", so der AlphaTauri-Teamchef. Den Ingenieuren aus Faenza gefiel das naturgemäß weniger.

Nur beim Boxenstopp war Nyck de Vries in Saudi-Arabien mit 2,93 Sekunden schneller als Yuki Tsunoda mit 2,95 , Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool
Nur beim Boxenstopp war Nyck de Vries in Saudi-Arabien mit 2,93 Sekunden schneller als Yuki Tsunoda mit 2,95 , Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (44 Punkte)
  • 2. Sergio Perez (43 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (30 Punkte)
  • 4. Carlos Sainz (20 Punkte)
  • 5. Lewis Hamilton (20 Punkte)
  • 6. George Russell (18 Punkte)
  • 7. Lance Stroll (8 Punkte)
  • 8. Charles Leclerc (6 Punkte)
  • 9. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 10. Esteban Ocon (4 Punkte)
  • 11. Pierre Gasly (4 Punkte)
  • 12. Kevin Magnussen (1 Punkt)
  • 13. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 14. Yuki Tsunoda (0 Punkte)
  • 15. Nico Hülkenberg (0 Punkte)
  • 16. Logan Sargeant (0 Punkte)
  • 17. Guanyu Zhou (0 Punkte)
  • 18. Nyck de Vries (0 Punkte)
  • 19. Oscar Piastri (0 Punkte)
  • 20. Lando Norris (0 Punkte)

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (87 Punkte)
  • 2. Aston Martin (38 Punkte)
  • 3. Mercedes (38 Punkte)
  • 4. Ferrari (26 Punkte)
  • 5. Alpine (8 Punkte)
  • 6. Alfa Romeo (4 Punkte)
  • 7. Haas (1 Punkt)
  • 8. Williams (1 Punkt)
  • 9. AlphaTauri (0 Punkte)
  • 10. McLaren (0 Punkte)