Mick Schumacher feiert heute seinen 24. Geburtstag. Für ihn ein ungewöhnlich stiller. Der Sohn des siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher fuhr seit knapp 15 Jahren durchgehend Rennen. Damit ist es 2023 vorbei.

Für Schumacher hat ein neuer, ungewohnter Abschnitt der Karriere begonnen. Nachdem er zwei Jahre lang in der Formel 1 mit Haas Rennen fuhr, steht er jetzt nur mehr in der Garage. Als Test- und Ersatzfahrer im F1-Team von Mercedes. Das bleibt nach wie vor eine bewusste Entscheidung im Hinblick auf seine F1-Karriere.

Start für Schumacher im neuen Mercedes-Job

"Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß", erklärt Schumacher gegenüber Sky. "Natürlich würde ich gerne selbst fahren, aber ich bin froh, hier zu sein und lernen zu können." Ein Jahr auszusetzen - davon verspricht er sich mehr Chancen für seine Zukunft in der Formel 1.

Viele Ersatzfahrer waren, und sind, in anderen Rennserien unterwegs. Schumacher legt sich aber auf seinen neuen Mercedes-Job fest: "Es ist interessant, von ihnen zu lernen und bei Meetings dabei zu sein", so Schumacher. So will er sich für ein Comeback in Stellung bringen.

"Bei Meetings dabei zu sein und zu sehen, wie sie über die Session reden, wie es Feedback gibt, das ist auf jeden Fall sehr interessant", meint Schumacher über seine bisherigen Erfahrungen. Sowohl bei den Testfahrten als auch an den ersten beiden Rennwochenenden verbrachte er auch die Sessions neben Mercedes-Teamchef Toto Wolff in der Garage.

V. l. n. r.: Jerome D'Ambrosio (Fahrerentwicklung), Toto Wolff, Mick Schumacher, Foto: LAT Images
V. l. n. r.: Jerome D'Ambrosio (Fahrerentwicklung), Toto Wolff, Mick Schumacher, Foto: LAT Images

Schumachers neue Aufgaben drehen sich weiterhin stark um Rennwochenenden. Er ist bei allen Rennen vor Ort. Dazwischen verrichtet er im Team-Hauptquartier in Brackley Simulatorarbeit. Mercedes erhofft sich davon viel. Erst recht, da der F1 W14 der Saison 2023 sich als erneuter schwieriger Fall erwiesen hat.

Schumachers Chance auf Formel-1-Comeback über Mercedes

Ein Testfahrer wie Schumacher, mit Erfahrung aus 43 GP-Starts, bringt Mehrwert. Alex Albon stellte das 2021 bei Red Bull unter Beweis. Nachdem er sein Einsatz-Cockpit verloren hatte, erwarb er sich als Testfahrer einen Ruf als akribischer Entwickler, der gutes Simulator-Feedback gab. Red Bull streute Albon danach im Fahrerlager Rosen. 2020 war der Red Bull RB16 ein schwieriges Auto. Dass Max Verstappen mit dem RB16B 2021 die WM holte sei zum Teil Albons Verdienst.

Für Schumacher ist so eine Rehabilitation über einen Entwicklungsjob die Idealvorstellung. 2022 bot Williams Albon wieder ein Vollzeit-Cockpit an, dort hat er sich nun etabliert. Für Schumacher wäre ein ähnlicher Weg denkbar. Erst recht mit den Problemen des aktuellen Mercedes.

Diese sind für Schumacher persönlich auch eine Chance. Bei Mercedes läuft gerade ein großes Entwicklungsprogramm, um das schwächelnde Auto auf Touren zu bringen. Leistet Schumacher wertvolle Beiträge, so spricht sich das im Fahrerlager schnell herum. Das weckt gerne Interesse bei anderen Teams.

Und so intensiv eingebunden in ein Top-Team war Schumacher noch nie, auch nicht in seiner früheren Zeit als Ferrari-Junior. Natürlich fuhr er zwei Jahre bei Haas, aber das ist das kleinste Team der Formel 1: "Die Unterschiede sind erwartbar. Natürlich ist das eine Riesenfirma, ein Riesenteam." Bei Mercedes in Briefings zu sitzen, und einem Weltmeister-Team mit Siegfahrern wie Lewis Hamilton und George Russell zu folgen, das ist eine ganz andere Art, ein F1-Wochenende zu erleben.

Vorläufig bleibt es für Schumacher einmal exklusiv bei Mercedes. Seinen letzten Wettbewerb fuhr er zu Jahresbeginn - das Race of Champions in Schweden. Ein mehr als versöhnlicher letzter Auftritt: Im Einzelbewerb bezwang er seinen Freund und Mentor Sebastian Vettel, und scheiterte im Finale nur knapp am Ex-DTM-Piloten Mattias Ekström.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (87 Punkte)
  • 2. Aston Martin (38 Punkte)
  • 3. Mercedes (38 Punkte)
  • 4. Ferrari (26 Punkte)
  • 5. Alpine (8 Punkte)
  • 6. Alfa Romeo (4 Punkte)
  • 7. Haas (1 Punkt)
  • 8. Williams (1 Punkt)
  • 9. AlphaTauri (0 Punkte)
  • 10. McLaren (0 Punkte)