Kurz vor dem Ende der vergangenen Formel-1-Saison, genauer gesagt in der Woche vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi, wurde es offiziell: Nico Hülkenberg ersetzt Mick Schumacher bei Haas. Der Sohn von F1-Rekordweltmeister Michael Schumacher stand damit nach zwei Saisons ohne Sitz in der Königsklasse da. Die beste Alternative: Formel-1-Ersatzbank, das sah auch der Deutsche so. Der ehemalige Haas-Pilot dockte bei Mercedes an.
Damit steht ihm ein Jahr ohne reale Formel-1-Fahrpraxis bevor. Alpine-Pilot Esteban Ocon befand sich 2019 in derselben Situation. Nachdem Milliardär Lawrence Stroll das damalige Force India Team übernommen hatte, schickte er Ocon zugunsten seines Sohnes aufs Abstellgleis. Der Franzose vollbrachte 2020 mit Renault aber den Sprung zurück in die Königsklasse.
Ocon: Mercedes-Zeit bei Formel-1-Rückkehr ein großartiges Argument
Mick Schumacher will es Esteban Ocon gleichtun: Ein Jahr lang bei einem Top-Team Erfahrungen sammeln, um dann gestärkt in die Königsklasse zurückzukehren. "Er [Mick Schumacher, Anm. d. Red.] hat eine sehr seltene Möglichkeit, die ich auch hatte", beschreibt Ocon die Situation seines Freundes, die er nur allzu gut kennt. "Er kann mit einem Team zusammenarbeiten, das den Sport sehr lange dominiert - und viel Wissen hat - und das ist keine Kleinigkeit. Das ist ein wirklich ein großartiges Argument für einen, wenn man zurückkommt", weiß Ocon.
In den letzten Jahren kehrten viele ehemalige Formel-1-Piloten aus der Versenkung der Cockpitlosigkeit zurück. Natürlich Esteban Ocon, aber auch Alex Albon, der sich nach einer harten 2020er Saison bei Red Bull eine Auszeit nehmen musste, als Ersatzfahrer in Milton Keynes agierte - und 2022 mit Williams seinen Weg zurückfand. Auch Nico Hülkenberg kehrte nach drei Jahren mit lediglich sporadischen Einsätzen zurück. Nyck de Vries galt eigentlich schon als abgeschrieben, fungierte nach seiner Formel-2-Meisterschaft als Ersatzfahrer für verschiedene Teams und gewann die Formel E, ehe sich mit Alex Albons krankheitsbedingtem Ausfall in Monza vergangenen Jahres die goldene Chance für den Niederländer bot.
Genauso setzte Kevin Magnussen unfreiwillig ein Jahr aus, bis sich 2022 mit Nikita Mazepins Trennung von Haas die Gelegenheit zur Formel-1-Rückkehr auftat. "Er hat so ein Team [Mercedes, Anm. d. Red.] auch intern gesehen und Informationen, mit denen er seinem neuen Team helfen kann", fügt Ocon hinzu. Ich hoffe, dass Mick da bald eine Lösung findet und habe keinen Zweifel, dass ihm dann voll vertraut wird", mutmaßt der Franzose über die Rückkehr des Deutschen.
Ocon: Mick entwickelt Mercedes-Auto für die nächsten 2 Jahre
"Er wird jetzt schon das Auto für die nächsten ein bis zwei Jahre entwickeln und das ist unbezahlbar bei einem Team mit so einer großen Kapazität - und das weiß er", beschreibt Ocon Schumachers Rolle, die er 2019 ebenfalls ausfüllte. Die Zeit bei Mercedes, die Erfahrungen und Entwicklungsarbeit bei einem Top-Team, sind Argumente dafür, die neben Albon und Ocon keiner der vorher genannten Formel-1-Rückkehrer vorzuweisen hatte - möglicherweise ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Mitbewerbern. 2020 beerbte Ocon übrigens einen Deutschen bei Renault, ein gewisser Nico Hülkenberg, der rund 3 Jahre später Mick Schumacher bei Haas ersetzen sollte, der Kreis schließt sich.
Formel 1 Testfahrten 2023: Der Zeitplan
- Donnerstag, 23. Februar:
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