Guanyu Zhou hat am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten 2023 in Bahrain die Bestzeit gefahren. Der Alfa-Romeo-Pilot verdrängte kurz vor Schluss Max Verstappen von der Spitze. Der Weltmeister beendet seinen Test damit als Zweiter, bevor er den Red Bull am letzten Tag Sergio Perez überlässt. Für Mercedes verlief der Freitag nicht nach Plan. George Russell musste das Auto mit einem Defekt vorzeitig abstellen und konnte am Abend nicht mehr ins Geschehen eingreifen.
Das Ergebnis: Noch vor Einbruch der Dunkelheit schraubte Verstappen die absolute Bestzeit bei den Tests mit dem C3-Reifen auf 1:31,650 Minuten herunter. Damit war er fast ein Sekunde schneller als Sainz, der am Vormittag eine neue Messlatte gelegt hatte. Eine halbe Stunde vor Schluss hatte Zhou die richtige Antwort parat. Der Chinese zog die weichste Mischung C5 auf und sicherte Alfa Romeo mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung auf Verstappen die Schlagzeile am zweiten Testtag.
Als Dritter sortiere sich Alonso im Aston Martin ein. Der Altmeister umrundete den 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit über eine halbe Sekunde langsamer als Zhou. AlphaTauri-Rookie Nyck de Vries landete knapp dahinter. Nico Hülkenberg beendete den Tag im Haas auf Platz fünf. Mit seiner in der ersten Session gesetzten Rundenzeit sprang für Sainz Rang sechs im Klassement heraus.
Die Top-10 wurden von Logan Sargeant, Charles Leclerc, Oscar Piastri und Pierre Gasly komplettiert. In der zweiten Hälfte der Tabelle blieben George Russell, Sergio Perez und Lewis Hamilton ab Position 13 unauffällig. Von Mercedes gab es aufgrund des Defekts bei Russell allerdings auch keinen Performance-Run bei optimalen Bedingungen am Abend zu sehen.
Endergebnis - Testfahrten Bahrain - Freitag
P. | Fahrer | Team | Zeit | Reifen | Runden |
---|---|---|---|---|---|
1 | Zhou | Alfa Romeo | 1:31,610 | C5 | 133 |
2 | Verstappen | Red Bull | 1:31,650 | C3 | 47 |
3 | Alonso | Aston Martin | 1:32,205 | C3 | 130 |
4 | de Vries | AlphaTauri | 1:32,222 | C4 | 74 |
5 | Hülkenberg | Haas | 1:32,466 | C4 | 68 |
6 | Sainz | Ferrari | 1:32,486 | C3 | 70 |
7 | Sargeant | Williams | 1:32,549 | C5 | 154 |
8 | Leclerc | Ferrari | 1:32,725 | C3 | 68 |
9 | Piastri | McLaren | 1:33,175 | C3 | 74 |
10 | Gasly | Alpine | 1:33,186 | C3 | 59 |
11 | Magnussen | Haas | 1:33,442 | C3 | 67 |
12 | Ocon | Alpine | 1:33,490 | C3 | 49 |
13 | Russell | Mercedes | 1:33,654 | C3 | 26 |
14 | Perez | Red Bull | 1:33,751 | C3 | 76 |
15 | Hamilton | Mercedes | 1:33,954 | C3 | 72 |
16 | Norris | McLaren | 1:35,522 | C2 | 65 |
17 | Tsunoda | AlphaTauri | 1:35,708 | C2 | 85 |
Formel-1-Testfahrten 2023: Das Geschehen am Freitag in Bahrain
Die Session am Vormittag verlief für die zehn Teams nahezu problemlos. In der zweiten Stunde verlor Hamiltons Mercedes in Kurve vier ein Teil des Unterbodens, welches kurz darauf von Alonso überfahren wurde. Für den Spanier hatte der Zwischenfall keine Folgen. Bei Mercedes stand daraufhin allerdings eine kurze Reparaturpause an, die sich über kaum mehr als zehn Minuten erstreckte. Auch Tsunodas AlphaTauri und Zhous Alfa Romeo wurden im Testbetrieb derart beansprucht, dass an beiden Boliden Karbonteile abbrachen.
Bei heißen Temperaturen wurden hauptsächlich Longruns auf den unterschiedlichen Reifenmischungen abgespult. Gegen Ende der ersten Sitzung preschte Rookie Logan Sargeant im Williams mit einem Run auf dem weichen C4-Reifen auf die zweite Position vor, bevor in den letzten 15 Minuten durch die Rennleitung wieder unterschiedliche Abläufe getestet wurden.
Der simulierte Start verlief reichlich chaotisch. Nachdem sich Magnussen, Sargeant, Norris, Zhou, Sainz, Hamilton und Ocon im Grid aufgestellt hatten, wurde zunächst ein Startabbruch geprobt. Nach einer darauffolgenden Einführungsrunde sollte ein normaler Start absolviert werden, doch beim Erlöschen der Ampeln fuhr nur der auf Pole Position gestandene Magnussen los sofort. Unter den Fahrern dahinter herrschte Verwirrung, sodass sich die Autos völlig unkoordiniert in Bewegung setzten.
Am Nachmittag wurde die Schlagzahl nur langsam erhöht. Während die Teams nach und nach die Performance-Runs probten, war für Mercedes früh Feierabend. Russell kam nach zwei Stunden für einen längeren Aufenthalt an die Box. Eine halbe Stunde später rollte der Brite in Kurve zehn mit seinem W14 aus. Die Session wurde mit der roten Flagge unterbrochen. Wenig später meldete Mercedes einen Hydraulikdefekt und erklärte den Tag für beendet.
In der letzten Viertelstunde wurde unter VSC abermals experimentiert. Für Pace-Setter Zhou endete der Tag mit einem technischen Problem. Beim Probestart am Ende der Boxengasse gelang es ihm nicht, den ersten Gang einzulegen. Nach mehreren Versuchen und besorgniserregenden Geräuschen im Getriebe, stieg er aus dem Auto. Der zweite Startversuch mit sechs Autos im Grid verlief fünf Minuten vor Schluss erfolgreich.
Das Wetter Zur Mittagszeit stieg das Thermometer kurzzeitig auf knapp 30 Grad Celsius. Der Asphalt erreichte in der prallen Sonne über 40 Grad Celsius. Am Abend wurden unter Flutlicht 23 Grad Celsius Außen- und 27 Grad Celsius Asphalttemperatur gemessen. Aus Nordwest wehte mit 6 km/h ein schwacher Wind.
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