Nach einem frustrierenden Formel-1-Saisonstart bestätigte Mercedes-Teamchef Toto Wolff, eine Abkehr vom bestehenden Design-Konzept - obwohl noch immer unklar ist, was genau damit gemeint ist. Schon beim Launch kündete das britisch-deutsche Team einige Upgrades mit äußerlichen Veränderungen nach ein paar Rennen an. Wann das große Upgrade für den W14 an den Start gebracht wird, gab Mercedes bislang noch nicht bekannt. Im Zuge des Saudi-Arabien GP verkündete Wolff jedoch immerhin, dass Mercedes seit dem Entschluss in der Entwicklung enorme Fortschritte gemacht habe.

Mercedes, Wolff: Wir haben große Schritte gemacht

Ernüchternde Ergebnisse trübten die Stimmung bei Mercedes nach dem Saisonauftakt in Bahrain. Erfolge wie George Russells Brasilien-Sieg im letzten Saisondrittel 2022 waren außer Reichweite. Für die zukünftige Entwicklung hält Wolff die Hoffnung aber aufrecht: "Wir machen im Moment wirklich große Schritte mit unserer Forschung und Entwicklung und mit unserem Verständnis im Windkanal. Wir brauchten nur die Bestätigung in Bahrain, dass wir uns geirrt haben, und die haben wir jetzt. Wir haben große Schritte in Bezug auf die Leistung gemacht, im Gegensatz zu wo wir jetzt sind. Die Fortschritte, die wir in unserer Weiterentwicklung machen, sind so groß wie schon lange nicht mehr."

Die Wintertests in Bahrain und das erste Rennen spielten eine große Rolle bei den Erkenntnissen des Teams. "Wir haben einiges an Potenzial freigesetzt, weil wir die Dinge jetzt einfach aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Mit einer anderen Perspektive aufgrund unserer Erkenntnisse. Es gibt also keinen Rückschlag, im Gegenteil, wir haben zwei Schritte nach vorne gemacht", so Wolff.

Trotz seiner Zuversicht hält der Mercedes-Teamchef seine Erwartungen gering. "Ist es mit der heutigen Leistung realistisch, um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen? Nein, das ist es nicht. Es wäre dumm, so zu denken. Aber das ist Motorsport, und man darf nicht aufgeben. Wenn wir weiterhin die großen Schritte machen, die wir in den letzten zehn Tagen gemacht haben, dann werden wir in eine Phase kommen, in der wir wirklich um Siege fahren können." Mit einem Konzeptwechsel will sich das Team wieder zurück an die Spitze befördern.

Mercedes, Wolff über Konzeptwechsel: Auto ist auf den Kopf gestellt

Mercedes kündigt Konzeptwechsel an, kopieren sie nun Red Bull?, Foto: LAT Images
Mercedes kündigt Konzeptwechsel an, kopieren sie nun Red Bull?, Foto: LAT Images

Bereits zum Mercedes-Launch verkündete das Team, dass im Laufe der Saison ein größeres Upgrade plant. Dabei sollte es sich erstmals nur um neue Seitenkästen handeln. Inzwischen hat sich der Konzeptwechsel aber weiter ausgedehnt. "Es ist schwierig, über das Konzept zu sprechen. Es geht um alle aerodynamischen Oberflächen, die von den Kanten bis zum Diffusor und dem Beam-Wing sichtbar sind. Es geht um enorme Mengen am Unterboden, was bei einem Bodeneffekt-Auto offensichtlich ist", so Wolff. "Und dann gibt es noch viele weitere architektonische Dinge, die notwendig sind, um es dort zu halten, wo es am effizientesten ist."

Wie der Mercedes genau aussehen wird, weiß Wolff aber nicht. "Im Moment steht das Auto buchstäblich auf dem Kopf. Es gibt eine Menge guter Dinge, die wir sehen", so der Teamchef. "In diesem Stadium haben wir keine Vorstellung davon, wie das Auto aussehen soll, es muss einfach das schnellste Auto sein." Kopiert Mercedes nun Red Bull? Obwohl das britische Team in der Vergangenheit eine Kopie verweigerte, zeigt sich der Teamchef inzwischen nicht mehr abgeneigt. "Ob dieses Auto wie ein Red Bull oder wie Space X aussieht, ist mir egal, es muss nur schnell sein. Wenn es ein Red Bull ist, habe ich keine Scham."

Doch gute Dinge brauchen Weile. So weiß auch Wolff, dass sich Mercedes vorerst hinter Red Bull, Ferrari und Aston Martin einreihen muss. "Was Aston Martin gemacht hat, beweist, dass wir sechs oder sieben Monate brauchen, um so viel Rundenzeit zu gewinnen, dass man ganz vorne mitspielen kann." Daraus schöpft der Teamchef aber Hoffnung. "Das ist gut zu sehen, deshalb sollte man eine Saison nie abschreiben", sagt Wolff.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

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