Das zweite Qualifying der Formel 1 2023 ist Geschichte. Während sich Red Bull-Pilot Sergio Perez die Pole in Saudi-Arabien sichern konnte, qualifizierte sich Nico Hülkenberg im Haas auf Platz 11 erneut vor Haas-Teamkollege Kevin Magnussen. Nur um vier Hundertstel verpasste der Deutsche den Einzug in die letzte Qualifying-Phase. Trübsal blasen ist im Hause Hülkenberg deswegen aber nicht angesagt. Durch die Startplatzstrafe von Ferrari-Pilot Charles Leclerc startet der Deutsche von Platz 10, der Monegasse sitzt dem Haas-Piloten allerdings im Heck. Mit Alpine-Pilot Pierre Gasly und Rookie Oscar Piastri vor der Nase wittert der Emmericher sogar die ersten Haas-Punkte des Jahres 2023.

Durch Lerneffekt von Bahrain in die Punkte?

Es ist ein ähnliches Bild wie in Bahrain. Nico Hülkenberg wird den Großen Preis von Saudi-Arabien durch die Rückversetzung Charles Leclercs von Platz zehn aus in Angriff nehmen. Beim Saisonauftakt startete der Deutsche von derselben Position, verschätzte sich aber in Kurve 4 und berührte Esteban Ocon. Der Haas-Frontflügel war dahin - und damit auch das Rennen der Nummer 27. Das soll sich jedoch nicht wiederholen. Im Gegenteil: Nico Hülkenberg wittert die Chance auf seine ersten Saisonpunkte. "Ein Pünktchen im zweiten Rennen wäre natürlich schön. Ich glaube, das ist auch realistisch. Wir haben von Bahrain und den Long Runs einiges gelernt", vermeldet der Deutsche.

Nico Hülkenberg war einmal mehr die Nummer 1 bei Haas im Qualifying, Foto: LAT Images
Nico Hülkenberg war einmal mehr die Nummer 1 bei Haas im Qualifying, Foto: LAT Images

Auf dem reifenfressenden Bahrain International Circuit hatten die Haas-Boliden Probleme mit dem Reifenverschleiß. Daraus will das Team aber gelernt haben. "Ich denke, der Reifenverschleiß wird geringer als in Bahrain sein, wir haben viel gelernt. Ich erwarte morgen auf Pace zu sein. Es wird zwar nicht einfach, sondern ein enger, harter Kampf, aber ich bin bereit", zeigt sich Hülkenberg angriffslustig. Auch Teamkollege Kevin Magnussen sieht die Performance positiv. "Wir haben gute Fortschritte gemacht und können morgen hoffentlich ein gutes Rennen fahren", freut sich der Däne. "Ans Maximum dürfen wir die Reifen aber trotzdem nicht treiben. Man muss sie gut behandeln", bremst Hülkenberg die Euphorie jedoch etwas.

Hülkenberg schlägt Haas-Teamkollegen erneut

Unabhängig vom Rennausgang konnte Hülkenberg Haas-Teamkollege Magnussen im Team-internen Qualifying-Duell aber erneut schlagen. "Es war eine solide Session, nicht perfekt, aber auch nicht schlecht. Vier Hundertstel haben uns nur gefehlt, ich denke, das Potenzial für die Top-10 war da", zeigt sich der Haas-Pilot zufrieden.

Der erste gezeitete Versuch des Deutschen wurde aufgrund eines Vergehens in Kurve 27 von der Rennleitung gestrichen. "Aus meiner Sicht habe ich die Regel erfüllt, das müssen wir uns noch angucken", zeigt sich der Haas-Pilot ungläubig. Hülkenberg überquerte die weiße Linie entlang des Boxeneingangs nur minimal. Laut Reglement der Königsklasse darf diese jedoch gar nicht überschritten werden. Mit einer Zeit von 1:29.468 Minuten war der erste Q2-Versuch des Deutschen nur um wenige Tausendstel langsamer als sein späterer Versuch. "Wenn du keine Runde als Rücklage hast, kannst du natürlich nicht ganz ans Limit gehen", erklärt Hülkenberg seinen nur minimal schnelleren zweiten Versuch.

"P10 ist aber definitiv eine gute Position zum Starten, ich bin zuversichtlich, dass wir eine solide Pace haben, um mit den anderen Mittelfeld-Teams zu kämpfen", verspricht der Haas-Pilot. Allerdings droht dem Deutschen von hinten mehr Gefahr als ihm vermutlich lieb sein dürfte. Direkt hinter dem von ihm pilotierten Haas VF-23 startet Charles Leclerc, der durch das Tauschen seiner Steuereinheit zehn Plätze zurückversetzt wurde. Auch Weltmeister Max Verstappen im bisher dominanten Red Bull startet von Platz 15 nur fünf Positionen hinter Hülkenbergs Haas. Um die ersten Punkte der Saison zu ergattern, bleibt ihm also nur eins: Die Flucht nach vorne.

Formel 1 Saudi-Arabien: Die Startaufstellung

  • Reihe 1:  Sergio Perez (POLE) &  Fernando Alonso
  • Reihe 2:  George Russell &  Carlos Sainz Jr.
  • Reihe 3:  Lance Stroll &  Esteban Ocon
  • Reihe 4:  Lewis Hamilton &  Oscar Piastri
  • Reihe 5:  Pierre Gasly &  Nico Hülkenberg
  • Reihe 6:  Guanyu Zhou &  Charles Leclerc
  • Reihe 7:  Kevin Magnussen &  Valtteri Bottas
  • Reihe 8:  Max Verstappen &  Yuki Tsunoda
  • Reihe 9:  Alexander Albon &  Nyck de Vries
  • Reihe 10:  Lando Norris &  Logan Sargeant