Eigentlich könnte Charles Leclerc das Qualifying zum Saudi-Arabien GP mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Der Ferrari-Pilot qualifizierte sich zwar mit nur 0,155 Sekunden Rückstand auf Rang zwei, muss aber aufgrund seiner Motorenstrafe um zehn Positionen auf Startplatz zwölf nach hinten. Allerdings konnte Leclerc auch die Performance nur halbwegs zufriedenstellen.

"Wir hatten ein schwieriges Wochenende in Bezug auf die Pace, aber meine Runde war gut, ich habe alles zusammenbekommen. Aber Red Bull ist auf einem anderen Planeten, wir haben etwas Probleme", erklärt der Monegasse.

Anderthalb Zehntelsekunden fehlten ihm auf die Pole-Zeit. Allerdings baute Perez in seinem letzten Versuch einen Fehler ein und Verstappen konnte nach einem Technik-Defekt gar nicht erst an Q3 teilnehmen. Mit der Analyse tut sich Leclerc schwer: "Es ist ziemlich schwierig, ein Defizit hervorzuheben, wir sind einfach langsam und uns fehlt insgesamt Grip."

Ferrari bei Rennpace in Saudi-Arabien besser

"Unser Qualifying war besser als erwartet, aber wir haben noch viel Arbeit zu tun", fasst der 25-Jährige zusammen. Trotzdem kann er dem Rennen etwas optimistischer entgegenblicken als noch vor zwei Wochen in Bahrain. "Unsere Rennpace dieses Wochenende ist stärker, sie sieht ziemlich gut aus", freut er sich.

Allzu euphorisch geht Leclerc aber nicht in das zweite Rennen zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2023. Das Mittelfeld ist in dieser Saison extrem eng zusammen. "Wenn es einen DRS-Zug gibt, wird es schwer", weiß der Wagenlenker mit der Startnummer 16.

Beim Setup ging Ferrari keine Kompromisse ein, obwohl man wusste, dass es für Leclerc in der Startaufstellung nach hinten gehen würde. In der Topspeed-Wertung landete der Monegasse mit 332,6 Stundenkilometer auf Rang sechs. Teamkollege Carlos Sainz war nur 0,2 km/h langsamer am Messpunkt.

Sainz im 1. Sektor chancenlos

Über die gesamte Runde war der Spanier aber deutlich langsamer. Sainz qualifizierte sich nur auf Rang fünf. Ihm fehlte eine halbe Sekunde auf Leclerc. Sainz haderte mit Sektor eins. "Jedes Mal, wenn ich gepusht habe, ist mir dort das Heck ausgebrochen. Ich habe alleine dort vier Zehntel verloren", ärgert er sich.

Carlos Sainz hatte im 1. Sektor mit einem instabilen Heck zu kämpfen, Foto: LAT Images
Carlos Sainz hatte im 1. Sektor mit einem instabilen Heck zu kämpfen, Foto: LAT Images

Auf seinem schnellsten Versuch fehlten Sainz zwar nur knapp zwei Zehntelsekunden im ersten Sektor, doch der Trend ist klar erkennbar. In den Sektoren zwei und drei fährt Sainz annährend auf Leclerc-Niveau. Auch Experimente bei der Reifenvorbereitung halfen Sainz nicht. Selbst mit zwei Outlaps bekam er das schwarze Gold nicht so hin, dass er im ersten Sektor pushen konnte.

Das Qualifying-Problem stimmt den Ferrari-Piloten aber für das Rennen optimistisch. Denn im Renntrimm sollte die Reifentemperatur im ersten Sektor stets passen. "Das Rennen sollte besser sein, wir peilen ein Podium an", sagt Sainz zuversichtlich. Nach der Strafversetzung des Teamkollegen geht er immerhin von Rang vier aus ins Rennen.

Vor ihm stehen allerdings Sergio Perez, Fernando Alonso und George Russell. Und von hinten droht Ärger von Max Verstappen. Einen Trumpf hat der Ferrari-Pilot noch im Ärmel: Ferrari verzichtete im Q3 auf einen zweiten Versuch auf frischen Softs. Nachdem Sainz im Q1 zwei Sätze benötigte, wollte man sich den letzten ungebrauchten Soft-Satz für den Rennstart aufheben.

Formel 1 Saudi-Arabien: Die Startaufstellung

  • Reihe 1: Sergio Perez (POLE) & Fernando Alonso
  • Reihe 2: George Russell & Carlos Sainz Jr.
  • Reihe 3: Lance Stroll & Esteban Ocon
  • Reihe 4: Lewis Hamilton & Oscar Piastri
  • Reihe 5: Pierre Gasly & Nico Hülkenberg
  • Reihe 6: Guanyu Zhou & Charles Leclerc
  • Reihe 7: Kevin Magnussen & Valtteri Bottas
  • Reihe 8: Max Verstappen & Yuki Tsunoda
  • Reihe 9: Alexander Albon & Nyck de Vries
  • Reihe 10: Lando Norris & Logan Sargeant