Eine Sensation ist Startplatz zwei für Fernando Alonso in Saudi-Arabien nicht mehr. Nach der starken Vorstellung von Aston Martin beim Saisonauftakt in Bahrain ist die Performance in Jeddah nur noch eine Bestätigung. "Wir sind mit den 2023er Autos bislang nur in Bahrain gefahren - Test und GP. Es war wichtig, hierherzukommen und stark zu sein, das ist eine große Erleichterung für das Team", freut sich der Routinier.

Eigentlich hatte sich Alonso hinter Sergio Perez und Charles Leclerc 'nur' auf Rang drei qualifiziert, eine Startplatzstrafe für Leclerc spült den Asturier aber in Startreihe eins nach vorne. Dabei ist das Qualifying gar nicht die Spezialität des Aston Martin AMR23. In Bahrain qualifizierte sich Alonso auf Rang fünf und drehte dann im Rennen auf.

In Jeddah erwartet Alonso eigentlich ein ähnliches Bild. "Die Longrun-Pace ist noch immer unsere Stärke. Wir sollten am Sonntag besser sein, deshalb fühlt es sich sehr gut an, in der ersten Reihe zu starten", so Alonso. Dabei wäre beim Longrun am Freitag noch mehr drinnen gewesen. "Der wurden vom Verkehr beeinträchtigt", verrät Alonso.

Aston Martin verpasst Performance-Sprung in Q3

Obwohl nun auch das Qualifying besser lief, sieht der zweifache Formel-1-Weltmeister noch Optimierungspotential: "Uns fehlt noch der Sprung von Q2 auf Q3, den die anderen mit der Streckenverbesserung hinbekommen." Deshalb fiel der Rückstand mit einer knappen halben Sekunde relativ deutlich aus - zumal Max Verstappen gar nicht mehr mitfuhr.

Im Q2 fuhr Alonso mit 1:28,757 Minuten auf Rang zwei, ihm fehlte nur eine Zehntel auf die Q2-Bestzeit von Perez. Im Q3 fuhr Alonso fast die identische Rundenzeit, während sich Perez um knapp vier Zehntelsekunden steigern konnte. Leclerc fand sogar fünf Zehntelsekunden und rutschte von Rang drei auf Rang zwei.

Alonso rechnet mit Verstappen-Podium

Trotz aller Euphorie bleibt der 41-Jährige realistisch: "Red Bull fährt in einer eigenen Liga. Unser Rennen findet hinter uns statt. Ich will nicht pessimistisch klingen, aber wenn wir uns die Pace am gesamten Wochenende und in Bahrain ansehen, dann müssen wir ehrlich sein: Red Bull ist vor allen. Unser Ziel ist es nicht, mit Checo um den Sieg zu kämpfen."

Tatsächlich hat Alonso sogar noch Verstappen auf der Rechnung. Nach einem Technik-Defekt startet der amtierende Weltmeister nur von Platz 15. "Er wird im Rennen letztendlich kommen, sie haben diesen Vorteil. Letztes Jahr haben sie bei einem Rennen Motor gewechselt und er hat noch gewonnen. Ich habe keinerlei Zweifel, dass er noch mindestens aufs Podium fährt."

Trotzdem will er nichts unversucht lassen: "Wir haben heute gesehen, dass Max in einer eigenen Liga war - aber er konnte nicht zu Ende fahren. Auch wenn wir uns auf unsere Spiegel konzentrieren: Wenn vorne etwas passiert, werden wir die Möglichkeit beim Schopfe packen. Formel 1 ist keine exakte Mathematik. Alles kann passieren. Niemand von uns hätte Max heute auf Platz 15 getippt."

Zuletzt startete Fernando Alonso übrigens im vergangenen Jahr in Montreal aus Startreihe eins. Die starke Performance im Regen-Qualifying reichte im Rennen auf trockener Fahrbahn nur für Rang neun. Als Alonso das letzte Mal aus eigener Kraft in Startreihe eins fuhr, gewann er das Rennen auch. Allerdings liegt das mehr als eine Dekade zurück: In Hockenheim gewann Alonso 2012 von Pole Position.

Formel 1 Saudi-Arabien: Die Startaufstellung

  • Reihe 1: Sergio Perez (POLE) & Fernando Alonso
  • Reihe 2: George Russell & Carlos Sainz Jr.
  • Reihe 3: Lance Stroll & Esteban Ocon
  • Reihe 4: Lewis Hamilton & Oscar Piastri
  • Reihe 5: Pierre Gasly & Nico Hülkenberg
  • Reihe 6: Guanyu Zhou & Charles Leclerc
  • Reihe 7: Kevin Magnussen & Valtteri Bottas
  • Reihe 8: Max Verstappen & Yuki Tsunoda
  • Reihe 9: Alexander Albon & Nyck de Vries
  • Reihe 10: Lando Norris & Logan Sargeant